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Katar schafft Kafala-System ab

Die Baustellen in Katar sind für die Arbeiter immer noch sehr gefährlich
Die Baustellen in Katar sind für die Arbeiter immer noch sehr gefährlich
© Getty Images

Katar, Gastgeber der Weltmeisterschaft 2022, hat am Montag die Abschaffung seines kontroversen Arbeitssystems "Kafala" bekannt gegeben.

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In einer seit langer Zeit erwarteten Ankündigung erklärte der Arbeitsminister Issa bin Saad al-Jafali al-Nuaimi die Regeln ab dem 13. Dezember für aufgehoben. Ursprünglich hatte das Emirat auf internationalen Druck versprochen, das System bis Ende 2015 abzuschaffen, die Gesetzesänderung wurde aber verschoben. 

Stattdessen soll nun ein vertragsbasiertes System eingesetzt werden, um die 2,1 Millionen Gastarbeiter in dem Golfstaat zu regulieren. Dass dieses System für die betroffenen Arbeiter deutliche Verbesserungen, wird aber bereits bezweifelt.

Katars Kafala-System steht international seit Jahren wegen der faktischen Entrechtung ausländischer Arbeitskräfte im Kreuzfeuer der Kritik.

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Arbeitgeber müssen in den arabischen Golfstaaten für Arbeitnehmer aus dem Ausland bürgen. Dieser kann den Angestellten unter anderem untersagen, den Arbeitgeber zu wechseln oder das Land zu verlassen. Menschenrechtsorganisationen nannten das System häufig eine Form der modernen Sklaverei. 

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In den vergangenen Jahren sorgten auch Enthüllungen über mehrere hundert Todesfälle auf WM-Baustellen durch die erzwungene Schwerstarbeit unter unwürdigsten Bedingungen weltweit nicht nur bei Menschenrechts-Organisationen und Arbeiter-Vereinigungen für Empörung.

Berechnungen des Internationalen Gewerkschaftsbundes zufolge werden bis zum Anpfiff des ersten Spiels bei der WM 2022 etwa 4000 Gastarbeiter auf den Baustellen in Katar ums Leben gekommen sein.