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Stimmen: "Haben es nicht verdient"

Deutschland scheitert in der Vorrrunde der WM nach einer Pleite gegen Südkorea. Bundestrainer Joachim Löw spricht Klartext. Die Stimmen zum Spiel.
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© Getty Images

Die WM ist für Weltmeister Deutschland sensationell bereits nach der Vorrunde beendet. 

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Gegen Südkorea unterliegt das Team von Bundestrainer Joachim Löw mit 0:2 (0:0) und scheidet damit als Gruppenletzter in der Gruppe F aus. (LIVETICKER zum Nachlesen)

SPORT1 fasst die Stimmen von ZDF und aus der Mixed Zone zusammen. 

Mats Hummels (Deutschland): "Das ist ganz schwierig in Worte zu fassen. Wir haben bis zum Schluss daran geglaubt. Wir haben den Ball heute nicht ins Tor geberacht. Wir hatten genug Gelegenheiten. Ich muss in der 86. Minute das Tor machen. Ich glaube gegen Mexiko war es offensichtlich. Man sieht ja bei der WM, dass keine Mannschaft leicht durchkommt. Wir haben einige Punkte, an denen wir ansetzen müssen. Welche Punkte das sind, werde ich nicht mehr öffentlich sagen. Das letzte überzeugende Spiel, das wir abgeliefert haben, war im Herbst 2017. Das ist lange her. Das ist heute ein ganz, ganz bitterer Abend für uns und alle. Sportlich ist das die größte Enttäuschung meines Lebens."

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Manuel Neuer
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Korea Republic v Germany: Group F - 2018 FIFA World Cup Russia
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WM 2018: Einzelkritik Deutschland gegen Südkorea

Thomas Müller (Deutschland): "Wir sind selbst alle fassungslos. Egal, was wir jetzt sagen, es wird nicht das Richtige sein. Wir sind tief enttäuscht, sind aber auch selbst verantwortlich dafür. Wir haben in drei Spielen nur ein Tor aus dem Spiel heraus erzielt und haben in jedem Spiel ein Gegentor bekommen. Wir hatten nach dem Sieg gegen Schweden die Möglichkeit, das Ding mit einem Sieg gegen Südkorea aus eigener Kraft umzubiegen. Das haben wir liegen gelassen. Deshalb sind wir gegen jedes Argument, das kommt, machtlos. Die Mannschaft ist am Boden zerstört. Es ist peinlich, dass wir in der Gruppe als Letzter ausscheiden. Ein Weltmeister steht immer unter Druck und wird beobachtet, summa summarum sind wir den Ansprüchen nicht gerecht geworden."

... über seine Leistung: "Da kann ich nicht viel dazu sagen, das ist nicht das Hauptthema. Ich habe auf jeden Fall kein Tor erzielt, was immer gefordert wird. Ich habe da eine andere Meinung darüber, aber nach dem Ausscheide, bin ich nicht in der Position, große Reden zu schwingen. Wir sitzen alle im Verliererboot und können deswegen keine Ansprüche anmelden und die Klappe aufreißen."

... über seine Zukunft: "Ich bin 28 und werde nicht eine halbe Stunde nach dem WM-Aus meinen Rücktritt erklären. Ich weiß nicht, ob man die Frage stellen muss."

... über die Zukunft von Joachim Löw: "Wir sind von seinem Weg überzeugt. Ich verstehe die Fragen nach der Zukunft, aber es wird keiner eine halbe Stunde nach dem WM-Aus, das wäre auch nicht sinnvoll, über seine Zukunft entscheiden. Man muss eine rationale Entscheidung treffen."

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... ob der Wirbel in der Vorbereitung dem Team geschadet hat: "Man kann jetzt alle Gründe anführen und wie ich schon sagte, als Weltmeister steht man unter Beobachtung. Man muss sich mit vielen Dingen auseinandersetzen, die mit Fußball nichts zu tun haben. Es werden auch von außen gerne Störfeuer gelegt, das wisst ihr so gut wie ich, da hat jeder seinen Fuß drin. Jetzt haben wir die Quittung bekommen."

Manuel Neuer (Deutschland): "Allein wir Spieler haben das zu verantworten. Das ist bitter und beschämend. Wir müssen ganz klar die Verantwortung auf uns nehmen. Wir müssen das in Ruhe analysieren. Man muss ganz klar sagen, dass wir es einfach nicht verdient haben. Auch nach drei Spielen, in keinem hat man gesehen, dass da eine deutsche Mannschaft auf dem Platz war, vor der man Angst hat, von der man Respekt hat gegen sie zu spielen. Wenn man das 2:1 gegen Schweden in der 95. Minute macht und bei den anderen Spielen zwei Mal verliert und auch keine klaren Torchancen so kreiert, dass man den Gegner so unter Druck setzt und auch in Führung geht, dann hat man es nicht verdient in der K.o.­-Runde zu spielen. Selbst wenn wir jetzt weitergekommen wären, hätte jeder gerne gegen uns gespielt. Wie sollen wir einem Gegner gefährlich werden, wenn wir so eine Leistung abrufen. Die Bereitschaft, die wir hier an den Tag gelegt haben von uns allen, habe ich so noch nicht gesehen."

... über die fehlende Dominanz: "Man hat gemerkt, dass wir hier eine Weltmeisterschaft spielen und dass wir hier keine Mannschaft auf dem Platz haben, vor der man richtig großen Respekt hat und gegen die man ungerne spielt. Das erlebte jeder Gegner, egal ob Mexiko, Schweden oder auch Südkorea, sie haben auf unsere Fehler gewartet und sie wussten, dass sie ihre Chancen bekommen. Wir haben das in den vergangenen Spielen, egal ob bei den Europameisterschaften oder Weltmeisterschaften, noch nie so gehabt, sondern es war oft so, dass gerade bei den Kontersituationen, wie wir sie jetzt in der Vorrunde hatten, dass man die an einer Hand ablesen kann für das ganze Turnier, wo wir mindestens bis ins Halbfinale gekommen sind."

... über eigene Fehler: "Ich habe immer versucht, Verantwortung zu übernehmen und versucht, die Spieler und die Mannschaft mitzunehmen und in der Kabine, im Training und auch auf dem Platz zu motivieren. Natürlich gehöre ich mit dazu, ich bin auch ein Gesicht derjenigen, die dafür verantwortlich sind."

... über die Zukunft von Bundestrainer Joachim Löw: "Wir werden miteinander reden, aber man muss schauen, was der Trainer möchte."

Sami Khedira (Deutschland): "Jetzt ist einer der schwersten Momente für die Mannschaft und auch für mich persönlich. Wir haben vor dem Turnier gesagt, dass die Weltmeister das Team führen müssen. Ich persönlich bin der Erste, der die Verantwortung übernimmt. Wir müssen jetzt mit den Konsequenzen leben."

Joshua Kimmich (Deutschland): "Wir waren in der ersten Halbzeit nicht mutig genug. In der zweiten Halbzeit waren wir zwingender, haben die Chancen nicht gemacht und sind deswegen rausgeflogen. Wir haben bei der WM kein richtig gutes Spiel gemacht." 

... über Löws Zukunft: "Ich persönlich hoffe, dass er weitermacht."

Julian Draxler (Deutschland): "Es kann sich jeder vorstellen, dass wir sehr enttäuscht sind. Die Stimmung ist auf dem Nullpunkt, niemand hat viel gesprochen. Jeder versucht ,das zu verarbeiten. Dass ich heute nicht gespielt habe, ist mir gerade ziemlich egal. Wir haben es nicht verdient, weiterzukommen. Wir sind nicht ans Leistungsoptimum herangekommen, so kann man bei einer Weltmeisterschaft nichts reißen. Ich glaube, dass Joachim Löw nach wie vor der richtige Trainer für uns ist."

Mario Gomez (Deutschland): "So bitter wie es sich für alle anfühlt, so bitter war es auch. Es ist aber auch verdient. Wir haben es nicht geschafft, in den Lauf zu kommen. Wir haben es nicht geschafft, die Dinge umzusetzen, die wir uns vorgenommen haben. Wir haben es nicht geschafft, in erster Linie die Spiele zu gewinnen. Dementsprechend ist es ein sehr trauriger Moment."

Christoph Kramer (Weltmeister 2014): "Es hat auf dem Platz nicht gestimmt. Es war nicht der Fußball, den wir gewohnt sind. Es war Hektik auf dem Platz. Meiner Meinung nach hat es auf dem Platz mit der Chemie nicht gestimmt. Wir hatten auch 2014 eine grottenschlechte Vorbereitung, sind dann gegen jeden Widerstand Weltmeister geworden. Die Mannschaft hat in den Freundschaftsspielen auch viele Fehler gemacht. Ich habe daran geglaubt, dass sie das im Turnier abstellen kann. Bei der WM hat mir die Dominanz und die Selbstverständlichkeit gefehlt."

Oliver Kahn (ZDF-Experte): "Man hat das Gefühl, dass das Nationaltrikot bei den Spielern mehrere Tonnen wiegt. Die Spieler haben die Verantwortung immer weiter geschoben. Man hat in keinem Spiel das Gefühl gehabt, dass in der Mannschaft eine Achse vorhanden ist, die das Team durch das Turnier bringt. Im Mittelfeld ist Toni Kroos nicht der Typ, der das macht. Mats Hummels war nicht fehlerfrei, und von Timo Werner kann man das noch nicht erwarten. Ich habe kein Team gesehen." 

Joachim Löw (Bundestrainer): "Es herrscht Enttäuschung und Totenstille in der Kabine. Keiner war in der Lage, was zu sagen. Für uns ist das eine riesige Enttäuschung. Wir müssen das annehmen. Gratulation an unsere Gegner. Wir haben es auch nicht verdient, weiterzukommen. Wir haben es nicht auf den Platz gebracht, wir konnten keine Dynamik erreichen. Am Ende muss man sagen, dass die letzte Konsequenz im Abschluss nicht da war. Der Plan war da. Wir haben oft genug darüber gesprochen, wie schwierig es wird. Es ist wahnsinnig schwer, einen solchen großen Erfolg zu wiederholen. Vielleicht hatten wir vor dem Mexiko-Spiel eine gewisse Selbstherrlichkeit."

... über die Vorrunde: "Gegen Schweden und Südkorea kann ich der Mannschaft keinen Vorwurf machen. Man hat schon gemerkt, dass nach dem Schweden-Spiel ein Ruck durch die Mannschaft ging. Der gesamte deutsche Fußball hat heute verloren. Nicht nur ein Spiel. Wir können uns dafür nur entschuldigen."

... über seine Zukunft: "Es ist zu früh für mich, diese Frage zu beantworten. Die Enttäuschung ist tief in mir drinnen. Ich bin der erste, der mich hinterfragen muss. Da muss ich jetzt erst mal eine Nacht drüber schlafen."

James Rodriguez
James Rodriguez - adidas Shoot
Brazil v Mexico: Round of 16 - 2018 FIFA World Cup Russia
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Torjäger der WM 2018 in Russland

Oliver Bierhoff (DFB-Teammanager): "In der Kabine spricht niemand. Alle sind tief enttäuscht. Wir hatten es selber in der Hand. Da ist großer Frust und eine riesige Enttäuschung. Am Ende hat es nicht gereicht, das müssen wir sportlich akzeptieren. Wir wollten dumme Fehlpässe vermeiden, wollten mit der Zeit Südkorea müde spielen. Es hat nicht sein sollen, am Ende ist es zu wenig. Man sieht es auch bei anderen Spielen, dass es alle anderen Mannschaften schwer haben."

... über den Turnierverlauf: "Wenn man gegen Südkorea kein Tor macht, hat man es auch nicht verdient, weiterzukommen. Es wird wichtig sein, dass wir alles aufarbeiten. Es wird alles hinterfragt. Das machen wir auch nach anderen Turnieren. Jetzt wird es natürlich kritischer."

... über die Zukunft von Joachim Löw: "Jogi hat vor Kurzem einen Vertag unterschrieben. Jetzt ist nicht der Zeitpunkt für Einzelanalysen. Ich gehe fest davon aus, dass Joachim Löw weitermacht."

Reinhard Grindel: (DFB-Präsident): "Wir spüren im Präsidium eine grenzenlose Enttäuschung. Mir tut das vor allem für die Fans leid. Ich erwarte, dass wir im Präsidium eine saubere Analyse bekommen. Dann werden wir das besprechen und Konsequenzen ziehen.

... über die Zukunft von Joachim Löw: "Ich will nicht über Joachim Löw spekulieren. Ich kann nur sagen, dass uns vor dem Turnier bewusst war, dass wir nach der WM einen Umbruch brauchen. Die Überlegungen, die uns dazu gebracht haben, den Vertrag mit Joachim löw zu verlängern, gelten weiterhin."

Tae Yong Shin (Trainer Südkorea): "Ich fühle mich großartig, aber auch leer. Am Dienstag haben wir gesagt, dass die Chancen bei einem Prozent liegen. Aber ich habe meiner Mannschaft gesagt, dass sie bis zum Ende kämpfen soll. Wir waren Außenseiter, diese Rolle haben wir genutzt."

Gary Lineker (Ex-Nationalspieler England): "Fußball ist ein einfaches Spiel. 22 Spieler rennen 90 Minuten lang einem Ball hinterher und am Ende gewinnen die Deutschen nicht mehr. Die vorherige Version ist nun Geschichte."

Gareth Southgate (Nationaltrainer England): "Ich habe sie letzten Sommer hier mit einem jungen Team beim Confed Cup gesehen, sie hatten zudem Erfolge mit der U21. Aber in diesem Turnier haben sie in den drei Spielen zusammengenommen nur etwa eineinhalb Minuten geführt. Es war ungewohnt zu sehen, dass sie so große Probleme haben."