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Frauen-WM: Sara Däbritz springt beim DFB für Dzsenifer Marozsán in die Bresche

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Frauen-WM: Sara Däbritz springt beim DFB für Dzsenifer Marozsán in die Bresche

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Däbritz springt ins Rampenlicht

Sara Däbritz ist nicht erst seit gestern eine tragende Säule des deutschen Frauenfußballs. Bei der aktuellen WM beweist sie, dass sie noch viel mehr als das ist.
Zum Start der Frauen-WM schickt die deutsche U21 der Herren ein lustiges Gruß-Video. Nun revanchieren sich die Damen und senden ein Pferdeschwanz-Video zurück.
Justin Werner
Justin Werner
von Justin Werner

Sara Däbritz ist Oberpfälzerin durch und durch. Das zeigt sie nicht nur mit dem charmanten rollenden "R" in ihrer Stimme, sondern auch mit ganz viel Liebe für ihre Heimat – das 2.500-Seelen-Dorf Ebermannsdorf.

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Doch schon längst ist sie nicht mehr die graue Maus aus dem Dorf, die mit den Jungs zum Kicken auf die Straße geht. Dabei ist es genau das, was die Sara Däbritz von heute geprägt hat.

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Bis 16 nur mit Jungs gespielt

Ihre Schnelligkeit, ihre Robustheit und die enorm starke Technik – als das hat sie beim Spielen mit den Jungs gelernt. Bis sie 16 war, spielte sie für die Jungs-Mannschaft der SpVgg Weiden. Dafür brauchte es sogar eine Sondergenehmigung des DFB. Weil das Talent von Däbritz aber klar zu erkennen war, bekam sie diese.

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Zu Spox sagte Däbritz: "Das war eine supergeile Zeit. Das hat mich absolut weitergebracht. Jungs sind nun mal körperlich besser, athletischer, schneller", erinnerte sie sich. "Ich habe daraus gelernt, nicht nur schneller am Gegner vorbeizukommen, sondern auch spielintelligent zu sein. Und vor allem robust."

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Über die badische Idylle in die bayrische Millionenstadt

Als sie in eine Frauen-Mannschaft wechseln musste, verpflichtete sie prompt der SC Freiburg. Dafür verließ Däbritz erstmals ihre geliebte Heimat.

2012 – mit 17 Jahren – hätte sie in Freiburg noch in der B-Jugend spielen können, wurde aber sofort zur Profimannschaft befördert und debütierte noch im gleichen Monat in der Frauen-Bundesliga – ausgerechnet bei der 0:3-Niederlage gegen den FC Bayern.

Von nun an ging alles ganz schnell. Im Sommer 2012 durfte sie mit der U17-Nationalmannschaft zur Europameisterschaft in die Schweiz fahren. Dort spielte sie lange gar keine Rolle, wurde dann im Halbfinale eingewechselt, traf und stand im großen Finale gegen Frankreich in der Startelf. Dort wurde die deutsche Mannschaft Europameister – der erste große Titel von Sara Däbritz.

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Ein überraschender Anruf mitten im Fachabitur

Neben der Bundesligakarriere drückte Däbritz in dieser Zeit die Schulbank und absolvierte ihr Fachabitur. Kurz vor den Prüfungen 2013 erhielt sie einen Anruf, der alles verändern sollte.

Am Telefon war Silvia Neid – die damalige Bundestrainerin der A-Nationalmannschaft. Däbritz wurde für die Frauen-EM in Schweden nominiert. Als jüngste Spielerin im Kader – mit 18 Jahren – kam Däbritz zu zwei Jokereinsätzen im Turnier und wurde Europameisterin.

WM-Titel mit der U20 und der Wechsel zum "Traumklub"

Ein Jahr später trug Däbritz in Kanada mit fünf Treffern zum Weltmeistertitel der U20-Nationalmannschaft bei. Die 1,71 Meter große Lenkerin entwickelte sich schnell und wurde mit der Zeit eine wichtige Konstante in Verein und A-Nationalmannschaft.

Nach vier Jahren in Freiburg klopfte dann 2015 der FC Bayern an die Tür. Als kleines Mädchen hatte sie sich das bereits gewünscht, weil sie ein riesiger Fan des Rekordmeisters ist.

Däbritz vor Abschied von den Bayern

Bei den Bayern spielte Däbritz von Beginn an eine große Rolle und nun auch in der Champions League.

2016 wurde sie zum ersten Mal Deutscher Meister mit den Bayern, im Sommer ging's mit der Nationalmannschaft zu den Olympischen Spielen nach Rio De Janeiro. Dort erzielte sie drei Tore, schoss die deutsche Mannschaft unter anderem mit einem Treffer ins Finale. Nach dem Sieg dort gegen Schweden gewann die DFB-Auswahl mit Däbritz die Goldmedaille. Europameister check, Olympiasieger check, da fehlt nicht mehr viel.

Drei Jahre voller Entwicklung, Konstanz und Freude am Fußball beim FC Bayern folgten, ganz nah an ihrer Heimat. Und doch zieht es Däbritz nun weit weg von der Oberpfalz.

Hohe Ambitionen in Paris

In Frankreich ist der Frauenfußball nicht nur wegen der aktuellen WM populär. Neben der europäischen Macht von Olympique Lyon investiert auch Paris Saint Germain viel in die Damenabteilung. Und genau dorthin zieht es Sara Däbritz auch zur neuen Saison.

Ihr Traum ist es, die Champions League zu gewinnen. Auf lange Sicht scheint das in Paris realistischer als bei den Bayern, die es in der abgelaufenen Saison ins Halbfinale der Königsklasse schafften.

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Ihren ausgelaufenen Vertrag bei den Bayern verlängerte sie nicht und erhielt ein neues Arbeitspapier von PSG bis 2022: "Ich habe eine neue Herausforderung gesucht. Und ich glaube, dass mich die Zeit im Ausland weiterbringt", sagt sie der Süddeutschen Zeitung. Nebenher studiert Däbritz noch per Fernstudium Wirtschaftspsychologie. Das will sie in Frankreich auf jeden Fall fortführen und zu Ende bringen.

Bei der WM unantastbar

Bei der aktuellen WM ist Sara Däbritz die Stütze der Mannschaft - diejenige, die in Abwesenheit der verletzten Dzsenifer Marozsán Spiele entscheidet, die die Mannschaft führt und das deutsche Team besser macht. All das sind Eigenschaften, die eine Weltklasse-Spielerin ausmachen. Von einer solchen ist die jetzt 24-Jährige nicht mehr weit entfernt. Und ein Ende ihrer Entwicklung ist nicht abzusehen.