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Boxen: Diese deutschen Boxer waren Weltmeister

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Deutschland hat wieder einen neuen Box-Weltmeister. Dominic Bösel schreibt mit seinem Sieg gegen Sven Fornling einen weiteren Teil der deutschen Box-Geschichte
SPORT1 zeigt in Bildern, in welche Fußstapfen Bösel tritt. Max Schmeling, Henry Maske und ihre Erben - die deutschen Weltmeister der Box-Geschichte
1930: MAX SCHMELING (Schwergewicht) - ist der erste deutsche Box-Champ der Geschichte. Bis heute ist er der einzige deutsche Weltmeister aller Klassen. Im WM-Fight gegen Jack Sharkey profitierte Schmeling von der Disqualifikation seines Kontrahenten wegen eines Tiefschlages
Zur Legende wird er in New York City. Allerdings nicht bei einem WM-Kampf. Doch spätestens als er 1936 den damals als unbesiegbar geltenden "Braunen Bomber" Joe Louis besiegte, kannte ihn plötzlich ganz Deutschland
1976: ECKHARD DAGGE (WBC-Superweltergewicht) - ist Deutschlands zweiter Box-Weltmeister. Am 17. Juni 1976 siegt er durch technischen K.o. in der Berliner Deutschlandhalle gegen Titelverteidiger Elisha Obed von den Bahamas
Der legendäre Spruch "Viele Weltmeister sind Alkoholiker geworden, aber ich bin der erste Alkoholiker, der Weltmeister wurde“ macht Dagge berühmt. Der Boxer gilt in den 70er Jahren als das Enfant terrible des deutschen Boxsports und sorgt besonders außerhalb des Rings für Schlagzeilen
1988: GRACIANO ROCCHIGIANI (IBF-Supermittelgewicht) - wird zum jüngsten deutschen Weltmeister. Er legt später seinen Gürtel nieder, um ins Halbschwergewicht aufzusteigen, macht dort allerdings mit umstrittenen Pleiten von sich reden. Zuerst verliert er gegen Chris Eubank und Henry Maske...
... später wird er gegen Dariusz Michalczewski disqualifiziert. 1998 schnappt er sich zunächst den vakanten WBC-Titel, weil Roy Joney jr. selbigen aber gar nicht niedergelegt hat, muss er den Titel wieder hergeben. Nach einer Klage kassiert er 4,5 Millionen Dollar. 2018 bei einem Autounfall tragisch früh verstorben
1993: MARKUS BOTT (WBO-Cruisergewicht) - dank eines einstimmigen Punktsieges holt Bott gegen Tyron Booze den Titel. Nach einer Split Decision gegen Nesto Giovannini muss er nur drei Monate später den Gürtel wieder hergeben
1993: HENRY MASKE (IBF-Halbschwergewicht) - nach einem Punktsieg über Charles Williams darf sich Maske 1993 erstmalig Weltmeister nennen. Nach zehn erfolgreichen Titelverteidigungen setzt es drei Jahre später im Vereinigungskampf gegen Virgil Hill eine Pleite
Der "Gentleman" kündigt anschließend seinen Rücktritt an. So ganz lässt ihn die einzige Pleite seiner Karriere aber doch nicht los. 2007 gibt Maske sein Comeback und nimmt gegen Hill erfolgreich Revanche
1994: DARIUSZ MICHALCZEWSKI (IBF, WBA, WBO-Halbschwergewicht / WBO-Cruisergewicht) - nachdem sich Michalczewski 1994 den WBO-Titel sichert, hält er ihn herausragende neun Jahre. Zwischenzeitlich ist er auch Inhaber anderer Gürtel
Sein offensiver Kampfstil bringt Michalczewski den Spitznamen "Tiger" ein. 48 seiner 50 Profi-Kämpfe entscheidet er für sich, dennoch muss er sich stets vorwerfen lassen, Roy Jones jr. vermieden zu haben
Selbiger hält seinerzeit alle Halbschwergewichts-Gürtel, außer den der WBO. Schlussendlich scheitert ein Vereinigungskampf wohl an den Finanzen
1995: RALF ROCCHIGIANI (WBO-Cruisergewicht) - die meiste Zeit seiner Karriere steht Ralf Rocchigiani im Schatten seines jüngeren Bruders Graciano. Eigentlich gilt Ralf ursprünglich als talentierterer Boxer. Völlig unerwartet schnappt er sich 1995 den WM-Titel der WBO
Gegen Carl Thompson gilt er als krasser Außenseiter. Eine Runde vor dem Ende liegt der Engländer eigentlich uneinholbar vorne, muss wegen einer Schulterverletzung aber aufgeben und Rocchigiani "erbt" den Titel
1998: SVEN OTTKE (IBF, WBA-Supermittelgewicht) - dem heute 51-Jährigen gelingt in seiner Karriere etwas, das die meisten Boxer nicht schaffen. Er bleibt ungeschlagen und verliert keinen einzigen Kampf
1998 gewinnt er zuerst den Supermittelgewichts-Titel nach Version der IBF, anschließend kommt noch der WBA-Titel hinzu. Mit einem Kampfrekord von 34-0 beendet er nach 23 Titelverteidigungen seine große Karriere
Auch als Amateur ist Ottke überaus erfolgreich, nimmt unter anderem dreimal an Olympischen Spielen teil. Als Profi wird er im achten Kampf Deutscher Meister
1999: MARKUS BEYER (WBC-Supermittelgewicht) - dreimal darf sich Beyer in seiner Karriere Weltmeister nennen. Nach Max Schmeling und Ralf Rocchigiani ist er erst der dritte deutsche Boxer, dem es gelingt, seinen Titel im Ausland zu erringen
Nachdem er 2006 den Vereinigungskampf gegen den Dänen Mikkel Kessler verliert, zwingen ihn Verletzungsprobleme nach einem weiteren Aufbaukampf zum Karriereende. Stirbt 2018 mit nur 47 Jahren an einer Krebserkrankung
1999: BERT SCHENK (WBO-Mittelgewicht) - Kurz vor der Jahrtausenwende gewinnt Schenk den vakanten WBO-Titel. Nach lediglich einer Titelverteidigung erleidet er einen Achillessehnenriss. Weil er ihn nicht mehr verteidigen kann, wir ihm der Titel aberkannt
2005: ARTHUR ABRAHAM (IBF-Mittelgewicht) und 2012 (WBO-Supermittelgewicht) - 2005 wird "King Arthur" zum ersten Mal Weltmeister. Damals noch im Mittelgewicht. Sieben Jahre später schlägt er auch in der nächsthöheren Gewichtsklasse zu
Ursprünglich fängt Abraham als Sparringspartner von Sven Ottke im Sauerland-Stall an. Coach Ulli Wegner ist damals so von ihm begeistert, dass er ihn selbst trainiert
Der wohl unvergessenste Kampf von Arthur Abraham ist der "Blut-Fight" aus dem Jahr 2006. Trotz eines gebrochenen Kiefers gewinnt er gegen Edison Miranda nach Punkten. Der 38-Jährige steht immer noch im Ring und bringt es mittlerweile auf 53 Profikämpfe (47 Siege)
2006: FELIX STURM (WBO-Mittelgewicht) und 2010 (WBA-Supermittelgewicht) - Sturm gelingt etwas, was vor ihm noch keinem anderen Deutschen gelungen ist: Bei verschiedenen Verbänden holt er sich fünfmal den Weltmeistertitel
2004 kommt es in Las Vegas gegen den haushohen Favoriten Oscar de la Hoya zu einem Drama. Sturm verliert den Kampf, obwohl er überlegen ist, einstimmig nach Punkten
Zwei Jahre später ist es soweit! Sturm holt sich den Titel im Mittelgewicht. 2010 steigt er ins Supermittelgewicht auf und wird auch dort Weltmeister
2007: FIRAT ARSLAN (WBA-Cruisergewicht) - erst mit 18 kommt Arslan zum Boxen. Acht Jahre lang trainiert der gebürtige Türke ohne Trainer, zehn Jahre lang hat er kein eigenes Management. Dennoch wird er 2007 nach einem Sieg gegen Titelverteidiger Virgil Hill zum Weltmeister gekürt
2009: MARCO HUCK (WBO-Cruisergewicht) - 2007 lässt er seine erste Titel-Chance gegen Steve Cunningham noch ungenutzt. Zwei Jahre später gelingt ihm gegen den Argentinier Victor Emilio Ramirez ein Punktsieg und der ersehnte WM-Titel
Gegen Alexander Povetkin bekommt Huck die Möglichkeit, um einen Schwergewichts-Titel zu kämpfen. Nach einem mehr als nur umstrittenen Mehrheitsentscheid bleibt Povetkin aber Weltmeister
2009 /2013-2016: JÜRGEN BRÄHMER (WBA/WBO Halbschwergewicht) - der heutige Trainer von Tyron Zeuge wird 2009 kampflos WBO-Champ. Der damalige Titelverteidiger Szolt Erdei legt den Titel nieder, um ein Stallduell zu vermeiden
Ähnlich kampflos muss Brähmer jenen Titel aber auch wieder abtreten, weil er in den beiden Folgejahren verletzungsbedingt diverse Kämpfe absagen muss. Erst 2013 erlangt Brähmer den WBA-Titel zurück
Bis 2016 ist er Träger des Gürtels, ehe er beim Kampf gegen den Briten Nathan Cleverly aufgrund einer Armverletzung aufgeben muss
2009: ROBERT STIEGLITZ (WBO-Supermittelgewicht) - als erst viertem Deutschen gelingt Stieglitz das Kunststück, im Ausland Weltmeister zu werden. In Budapest besiegt er überraschend Karoly Balzsay
Nach einer Pleite gegen Arthur Abraham im Jahr 2012 holt sich Stieglitz nur ein Jahr später im Rückkampf den Titel zurück. 2014 geht der Gürtel aber wieder zum Erzrivalen über
2009: DIMITRI SARTISON (WBA-Supermittelgewicht) - genau wie Markus Beyer muss sich auch Sartison Supermittelgewichts-Champion 2008 Mikkel Kessler geschlagen geben
Lediglich ein Jahr später schnappt sich der gebürtige Kasache durch Technischen K.o. gegen Stjepan Bozic den vakanten Gürtel
2009: SEBASTIAN ZBIK (WBC-Mittelgewicht) - nach dreimaliger Verteidigung seines Interims-WBC-Titels wird er vom Verband kampflos zum regulären Champion erklärt. Grund dafür: der amtierende Weltmeister Sergio Martinez empfindet einen Kampf gegen Zbik als zu wenig lukrativ
Zbik muss den Gürtel jedoch sofort bei seiner ersten Titelverteidigung gegen Julio Cesar Chavez jr. wieder hergeben
2009: SEBASTIAN SYLVESTER (IBF-Mittelgewicht) - erringt im Mittelgewicht den IBF-Titel, nachdem Arthur Abraham diesen zuvor niedergelegt hatte, um ins Supermittelgewicht aufzusteigen
Drei Mal verteidigt Sebastian Sylvester den Titel, unterliegt aber 2011 gegen Daniel Geal durch Split Decision
2015: JACK CULCAY (WBA- Superweltergewicht) - Culcay ist zuerst Interims-Champ, bevor er 2016 zum Weltmeister wird, da sein Pflichtherausforderer Erislandy Lara zum Superchampion aufsteigt. 2017 verliert Culcay seinen Kampf gegen Demetrius Andre und muss den WM-Titel abgeben
2015: VINCENT FEIGENBUTZ (WBA-Supermittelgewicht) – durch seinen Sieg gegen den Peruaner Mauricio Reynoso steigt der gebürtige Karlsruher zum Interimsweltmeister im Supermittelgewicht auf
Eine Niederlage gegen Giovanni de Carolis kostet Feigenbutz seinen Status als Interims-Champion. Nach drei Aufbaukämpfen holt er sich 2016 im Kampf gegen Mike Keta, durch einen K.o. in der zweiten Runde, den IBF-Intercontinental-Titel
2016: TYRON ZEUGE (WBA-Supermittelgewicht) - wird in seinem zweiten Anlauf mit 24 Jahren der zweitjüngste deutsche Box-Weltmeister der WBA. 2016 besiegt er Giovanni de Carolis in Runde zwölf durch TKO. Verliert den Titel 2018 an Rocky Fielding
2018: KARO MURAT (IBO-Halbschwergewicht) - schlägt im März des Jahres im Kampf um den vakaten WM-Titel Travis Reeves. Mitte Dezember muss er den Titel an den Schweden Sven Fornling wieder abgeben
2019: DOMINIC BÖSEL (Halbschwergewicht) Dominic Bösel ist am Ziel seiner Träume angekommen. Mit seinem K.o.-Sieg gegen den Schweden Sven Fornling krönt sich der 30-Jährige zum Weltmeister im Halbschwergewicht
Elf Runden benötigte Bösel für den Sieg. Bösels Idol Henry Maske bezeichnet die Taktik des neuen Champions als "beängstigend". Mit seinem Erfolg ist Bösel der nächste deutsche Weltmeister im Halbschwergewicht nach Karo Murat im Vorjahr
Boxen: Diese deutschen Boxer waren Weltmeister
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@dpa Picture Alliance
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