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Dagur Sigurdsson will Vertrag mit DHB angeblich nicht verlängern

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Dagur Sigurdsson will Vertrag mit DHB angeblich nicht verlängern

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DHB bangt um Sigurdsson

Dagur Sigurdsson könnte seinen Posten als Handball-Bundestrainer bald schon wieder aufgeben. Angeblich will der Erfolgscoach seinen Vertrag mit dem DHB nicht verlängern.
Die deutschen Handballer bereiten sich gegen Österreich auf die WM im Januar vor
Die deutschen Handballer bereiten sich gegen Österreich auf die WM im Januar vor
© Getty Images

Paukenschlag im deutschen Handball: Bundestrainer Dagur Sigurdsson steht vor dem Absprung. Der zuletzt so erfolgreichen Nationalmannschaft droht der Verlust ihres Vordenkers.

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Die Ära als Chef des DHB-Teams, in der Sigurdsson die Bad Boys sensationell zum Europameister-Titel und im Sommer zu Olympia-Bronze führte, könnte schon im Frühjahr zu Ende sein. Dem DHB droht eine tiefe Zäsur.

Nach Informationen des SID geht es bei der Entscheidung über die Zukunft Sigurdssons nicht um finanzielle Belange, vielmehr sollen persönliche Beweggründe ausschlaggebend sein. 

"Es gibt immer Situationen im Leben, in denen man einen anderen Weg einschlagen kann, manchmal auch muss. Dagur hat schon sehr, sehr lange mit mir über das Thema gesprochen, es überfährt mich nicht", sagte DHB-Vizepräsident Bob Hanning.

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Und weiter: "Dagur hat sich durch seine Erfolge zu einem der begehrtesten Trainer in der Welt entwickelt. Es geht aber nicht nur um Geld, es geht bei Dagur auch um Lebensplanung."

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Hanning betonte, dass noch in diesem Jahr eine Entscheidung getroffen und verkündet wird. Eine Trennung noch vor der WM zu Jahresbeginn (11. bis 29. Januar 2017) in Frankreich sei allerdings "ausgeschlossen". Sigurdsson war für eine Stellungnahme zunächst nicht erreichbar.

Ziel bleibt bestehen

Laut eines Berichts des Magazins Handball inside geht das Präsidium des Deutschen Handballbundes (DHB) von einer Demission Sigurdssons spätestens zum Vertragsende im Sommer 2017 aus. Dabei war die Zusammenarbeit ursprünglich bis zu den Olympischen Spielen 2020 vorgesehen.

Egal wie Sigurdssons Entscheidung ausfalle, "das Ziel Olympiasieg 2020 ist unumstößlich und wird erreicht", sagte Hanning: "Der Verband ist viel größer als die Personen Andreas Michelmann (DHB-Präsident, d. Red.), Bob Hanning oder Dagur Sigurdsson."

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Den deutschen Handball würde ein Abschied seines Lenkers dennoch wie ein Keulenschlag treffen.

Mit Akribie und seiner durch und durch unaufgeregten Art führte Sigurdsson das deutsche Team in den letzten zwei Jahren aus der Handball-Diaspora im Eiltempo zurück in die Weltspitze. Von 52 Länderspielen unter seiner Regie gewann die Nationalmannschaft 39 - so eine Siegquote hatte bislang noch kein Bundestrainer vor ihm.

Hanning weiß um seinen Meistermacher

"Dass Dagur auch wegen des Europameistertitels und der olympischen Bronzemedaille zu den begehrtesten Trainern zählt, ist keine Überraschung", wird Hanning in einer Verbandsmitteilung zitiert: "Wir wissen, was wir an ihm haben - und Dagur weiß, was er am Deutschen Handballbund hat. Weiteres wird sich in den nächsten Wochen entwickeln."

Dem Wunder von Krakau, als Sigurdsson mit einer stark ersatzgeschwächten Mannschaft bei der EM zu Jahresbeginn deutsche Sportgeschichte schrieb, ließ die DHB-Auswahl in Rio Platz drei folgen. "Wir sind wieder in der Weltspitze angekommen", jubelte Hanning nach der ersten olympischen Medaille seit 2004 und bezeichnete Sigurdsson als "Schlüssel zum Erfolg".

Schnellboot ohne Kapitän?

Verbandsvize Hanning hatte Sigurdsson im Sommer 2014 gegen zahlreiche Widerstände von den Füchsen Berlin zur Nationalmannschaft gelotst - ein Glücksgriff, wie sich schnell herausstellte. "Rein sportlich sind wir jetzt auf dem Weg von einem großen Kahn hin zu einem immer schneller werdenden Schnellboot", sagte Hanning zuletzt.

Ein Schnellboot, dem wohl der Verlust seines Kapitäns bevorsteht.