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Steuer-Razzia beim DFB: Erklärung der Staatsanwaltschaft im Wortlaut

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Steuer-Razzia beim DFB: Erklärung der Staatsanwaltschaft im Wortlaut

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Was den DFB-Bossen vorgeworfen wird

Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen DFB-Präsident Wolfgang Niersbach und seinen Vorgänger Theo Zwanziger wegen Steuerhinterziehung in einem besonders schweren Fall.
Der DFB präsentiert seine Bilanz für das Geschäftsjahr 2016
Der DFB präsentiert seine Bilanz für das Geschäftsjahr 2016
© Getty Images

Die Erklärung der Staatsanwaltschaft im Wortlaut:

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"Die Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main hat im Zusammenhang mit der Vergabe der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 und dem Geldtransfer von 6,7 Millionen Euro des WM-Organisationskomitees des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) an den Fußball-Weltverband FIFA Ermittlungen wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung in einem besonders schweren Fall aufgenommen.

Diese richten sich gegen den Präsidenten des DFB und einstigen Vizepräsidenten des Organisationskomitees, den im Jahr 2006 amtierenden DFB-Präsidenten und damaligen Schatzmeister des Organisationskomitees sowie den früheren DFB-Generalsekretär.  

Erklärung Staatsanwaltschaft Frankfurt DFB
Erklärung Staatsanwaltschaft Frankfurt DFB

Den Beschuldigten wird vorgeworfen, im Rahmen ihrer damaligen Verantwortlichkeiten die Einreichung inhaltlich unrichtiger Steuererklärungen veranlasst und hierdurch Körperschafts- und
Gewerbesteuern sowie Solidaritätszuschlag für das Jahr 2006 in erheblicher Höhe verkürzt zu haben.   

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Nach derzeitigem Erkenntnisstand soll eine durch das Organisationskomitee im Frühjahr 2005 geleistete Zahlung in Höhe von 6,7 Millionen Euro für eine Kostenbeteiligung an einem  Kulturprogramm im Rahmen der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 als Betriebsausgabe steuermindernd geltend gemacht worden sein, obwohl ihr tatsächlich ein anderer Zweck zugrunde lag und die Zahlung daher nicht als abzugsfähige Betriebsausgabe hätte geltend gemacht werden dürfen.

Auf Antrag der Staatsanwaltschaft hat der Ermittlungsrichter beim Amtsgericht Frankfurt am Main Durchsuchungsbeschlüsse für die Geschäftsräume des DFB sowie die Wohnungen der Beschuldigten erlassen, die am heutigen Tag durch mehr als 50 Beamte der Frankfurter Steuerfahndung sowie der Schwerpunktstaatsanwaltschaft für Wirtschaftsstrafsachen in Frankfurt am Main vollstreckt werden.  

Hinsichtlich der weiteren in Betracht kommenden Tatvorwürfe der Untreue sowie der Bestechung im internationalen Geschäftsverkehr war wegen zwischenzeitlich eingetretener Verfolgungsverjährung ein Anfangsverdacht verneint und daher von der Einleitung eines Ermittlungsverfahrens abgesehen worden."
    
   gez. Nadja Niesen
   Oberstaatsanwältin