Kevin-Prince Boateng packt aus. Der frühere Schalke-Star veröffentlicht seine Autobiographie "Ich Prince Boateng. Mein Leben, Mein Spiel. Meine Abrechnung".
Alkohol, Ballack: 10 Boateng-Aussagen
Zudem sprach der 28-Jährige mit der Presse über sein Werk.
SPORT1 hat 10 brisante Aussagen aus seinem Interview und dem Buch.
Boateng - jetzt wieder in Diensten des AC Milan - berichtet dabei von Alkoholkonsum, seiner sensiblen Seite und seinem Foul an Michael Ballack, das den damaligen DFB-Kapitän die WM 2010 kostete.
1. "Ich habe ein bisschen viel getrunken. Dazu stehe ich. Ich habe trotzdem viel erreicht in meinem Fußballleben. Ich habe nicht immer 100 Prozent gegeben. Ich hätte mehr erreichen können. Titel - oder bei noch größeren Klubs spielen können. Das waren Fehler. Ich habe nicht alles ausgeschöpft."
2. "Viele reden über Favelas oder Afrika. Sowas haben wir auch in Deutschland. Zum Beispiel in Wedding. Vielleicht nicht so extrem. Das wollte ich preisgeben."
3. "Ich weine ganze viel. Ich bin sehr emotional. Weine, wenn ich Musik höre, ein Buch lese. Müssen keine Tränen aus Traurigkeit sein. Denkt man zwar nicht von mir - ist aber die Wahrheit."
4. "Irgendwann kam es dann zu dieser denkwürdigen Szene zwischen Ballack und mir. Vorausgegangen waren kleine Tumulte an unserem Strafraum. Ballack steht mir gegenüber und gibt mir eine Ohrfeige. Schiri Chris Foy hat davon nichts gesehen. Normalerweise wäre das wegen Tätlichkeit eine Rote Karte gewesen, aber England halt... Danach gab's den üblichen Trashtalk. Die Ohrfeige war nicht nur so ein Klaps, sondern schon ein richtiger Wischer. Fünf Minuten später kam im Mittelfeld halt der Zug vorbei."
5. "Ich hatte das Foul als nicht so dramatisch auf dem Radar. Zwei Männer treffen sich auf dem Platz und es kommt zum Duell. Dass es da ab und zu mal rumst, ist doch klar. Ich lag ja auch schon selbst oft genug auf dem Rücken. Montagabends war das Foul Topthema der Fernsehnachrichten, man überschlug sich regelrecht in dem nationalen Hass gegen Kevin-Prince Boateng, den Brutalo-Treter."
6. "Seit unserem ersten Zusammentreffen in der Bundesliga - Ballack damals beim FC Bayern München, ich Jungprofi bei Hertha - hatte es immer wieder Nickligkeiten gegeben. Er trat mir damals absichtlich auf den Fuß. Ich fragte, was das soll. Er sagte: 'Sei leise, was glaubst du, wer du bist?' Und ich fragte zurück: 'Was glaubst du, wer du bist?' Seine Antwort: 'Ich bin ein Star.' Meine Replik: 'Stars fallen auch.'"
7. "Ich war gerade 18 Jahre - seit diesem Tag war er mir unsympathisch. Aber das schmälert seinen fußballerischen Verdienst nicht. Er war für mich lange Zeit der beste und torgefährlichste Mittelfeldspieler. Aber als Typ hat er mir nicht gepasst. Es gibt Menschen, die man mag; es gibt Menschen, die man nicht mag."
8. "Ich habe Nachrichten von deutschen Nationalspielern bekommen mit dem Tenor 'Gut, dass er nicht dabei ist.' Es soll im deutschen Lager einige gegeben haben, die sich klammheimlich darüber freuten, dass Ballack nicht dabei war"
9. "Einmal brachte ich den Müll raus, es war Sonntagabend und eine Seniorengruppe radelte an mir vorbei. Der letzte, ein älterer Herr um die 80, drehte sich zu mir um und streckte mir den Mittelfinger entgegen. Und das in Viersen, dem wohl nettesten Örtchen in ganz Deutschland. Mein Auto wurde zerkratzt. Es war heftig."
10. "Am schlimmsten waren die Morddrohungen, die ich bekam: 'Nigger, vergasen sollte man dich!', 'Wir vergewaltigen deine Frau!', 'Man sollte deinen Pass einziehen.'"