Mit zwei Last-Minute-Treffern hat Gabriel Barbosa Brasiliens Spitzenklub CR Flamengo den zweiten Libertadores-Cup-Triumph nach 1981 beschert.
Rafinha jubelt nach irrem Copa-Finale
Im erstmals in der 60-jährigen Geschichte des Wettbewerbs in nur einem Spiel ausgetragenen Finale gewann das Team um die einstigen Bundesliga-Stars Rafinha und Diego gegen Titelverteidiger River Plate Buenos Aires 2:1 (0:1).
Bis kurz vor Schluss hatten die Argentinier geführt, dann traf der Olympiasieger von 2016 mit dem Spitznamen "Gabigol" in der 89. Minute und der zweiten Minute der Nachspielzeit. (Die Highlights des Finales am Sonntag, ab 20.45 Uhr auf SPORT1 im TV und Stream)
Der Spielverlauf weckte Erinnerungen an das Champions-League-Finale 1999. Damals hatte der FC Bayern München gegen Manchester United bis zur 90. Minute mit 1:0 geführt, ehe Teddy Sheringham und der heutige United-Trainer Ole Gunnar Solskjaer das Spiel in der Nachspielzeit zu Gunsten der Red Devils drehten.
Boateng gratuliert Rafinha
Bayern-Profi Jérôme Boateng ließ es sich nicht nehmen, seinem Ex-Teamkollegen Rafinha zu gratulieren.
"Der Pokal wird seinen Platz auf meinem Arm bekommen", versprach Tattoo-Fan Rafinha.
Nach 18 Titeln mit Bayern München, darunter dem Champions-League-Triumph 2013, ist der erst vor wenigen Monaten nach Rio de Janeiro gewechselte Rechtsverteidiger u.a. nach Ronaldinho und Neymar nun der siebte Brasilianer, der die jeweils höchsten Klub-Wettbewerb auf beiden Kontinenten gewann. Und der erst zehnte Südamerikaner.
Vor der stimmungsvollen Kulisse von rund 50.000 Zuschauern im Estadio Monumental von Lima/Peru hatte der Kolumbianer Rafael Borre (14.) den viermaligen Cup-Sieger aus Argentinien früh in Führung geschossen.
Im zweiten Durchgang hielt die River-Abwehr um Kapitän Javier Pinola, der zwischen 2005 und 2015 Publikumsliebling beim 1. FC Nürnberg war, lange stand, ehe Flamengos Sturmlauf belohnt wurde.
Zwei Rote Karten in den Schlussminuten
In den hitzigen Schussminuten sahen Exequiel Palacios (River Plate) und Titelheld Gabriel (Flamengo) wegen Tätlichkeiten noch die Rote Karte.
Flamengo hatte bei der einzigen Finalteilnahme zuvor 1981 mit der goldenen Generation um den "Weißen Pele" Zico den Libertadores-Pokal gewonnen.
River Plate, das sich bereits 1986 und 1996 Südamerikas Fußballkrone aufgesetzt hatte, mauserte sich in den letzten fünf Jahren zum Titelhamster auf dem Kontinent.
2015 und 2018 feierte man die Libertadores-Cup-Triumph drei und vier, gewann 2014 die Unterkategorie Copa Sul-Americana und zwischendurch dreimal den Supercup beider Turniere - diesmal blieb der Klub jedoch als enttäuschter Zweiter zurück.