Wenn man den Aussagen von Eden Hazard glaubt, war es einer der schönsten Tage seines Lebens, als er das Trainingsgelände von Real Madrid zum ersten Mal betrat.
Das Rätsel um Reals Königstransfer
Die neue Liaison soll eine große Erfolgsstory werden - zwischen einem Weltklassespieler und einem der besten Klubs des Planeten. Doch schon Hazards erster Tag bei den Galaktischen stand unter keinem guten Stern.
Die Sport berichtete, dass Reals Neuzugang mit sieben Kilo Übergewicht zum Trainingsauftakt erschienen sei - allerdings gilt die in Barcelona ansässige Zeitung auch als eher Barca-nahes Blatt.
50.000 jubeln Hazard im Bernabéu zu
Ein kleiner Bauchansatz schien in den Testspielen der Königlichen bei Hazard jedoch auszumachen. Merkwürdig, denn zwei Wochen zuvor hatten 50.000 Fans noch einem augenscheinlich gut austrainierten Hazard bei der Vorstellung im Estadio Santiago Bernabéu zugejubelt.
Noch merkwürdiger, wenn man bedenkt, dass der Belgier mit dem Wechsel zu Real seinen Kindheitstraum wahrgemacht hat, wie er nicht nur einmal betonte. Da läge es doch nahe, dass er die ehrgeizigen Ziele bei seinem Lieblingsklub in tadellosem Fitnesszustand angehen wollte.
Was Hazard in seinem kurzen Urlaub machte, ist nicht genauer überliefert. Auf einem Video, das er auf Instagram postete, fährt er mit einem Jetski an einer malerischen Küste entlang. Kein Indiz für eine besonders ungesunde Pause.
Hazard enttäuscht in der Vorbereitung
Nun wäre Hazard nicht der erste Fußball-Profi, der mit zusätzlichen Kilos beim Trainingsauftakt seines Klubs auftaucht. Gewichtsprobleme können in einer langen Vorbereitung schnell behoben werden. In diesem Fall kommt allerdings hinzu, dass auch die Testspiel-Leistungen des Superstars bislang alles andere als königlich waren.
In den Vorbereitungsspielen sah der Neuzugang tatsächlich ein wenig pummeliger und längst nicht so beweglich aus wie im Finale der Europa League vor ziemlich genau zwei Monaten. Bei Reals krachender 3:7-Klatsche gegen den Stadtrivalen Atlético Madrid wirkte der Offensivspieler fast wie ein Fremdkörper in einer desolaten Mannschaft.
Beim Audi Cup in der Münchner Allianz Arena spielte Hazard im Halbfinale vor dem entscheidenden Gegentreffer gegen Tottenham Hotspur (0:1) einen ungenauen Seitenwechsel, den die Marca als "schrecklich" beschrieb.
Ohnehin ließ das spanische Blatt kein gutes Haar an der Performance des 28-Jährigen: "Ein weiteres Spiel mit mehr Schatten als Licht. Er hat jetzt drei Partien hinter sich, in denen er wie ein Anonymer wirkte."
Klar ist, dass bei Hazard auch noch nicht alles funktionieren kann. Er muss sich mit seinem neuen Team erst einspielen. Sein schwacher Start müsste den Klub also eigentlich noch nicht zu sehr beunruhigen. Die momentane Gesamtsituation der Königlichen macht es allerdings zu einem Problem.
Königstransfer soll für Umbruch bei Real Madrid stehen
Der Klub kommt aus einer der schwächsten Spielzeiten seit Jahrzehnten und kündigte daher eine Transferoffensive an, bei der Hazard die wichtigste Rolle spielt. 100 Millionen Euro überwies Real für den Wunschspieler dem FC Chelsea. Mit Bonuszahlungen kann der Betrag laut transfermarkt.de sogar auf astronomische 170 Millionen Euro ansteigen.
Der 28-Jährige ist der Königstransfer der Königlichen. Er soll das Gesicht des bitter nötigen Umbruchs sein. Seine Verfassung in der Vorbereitung beunruhigt die Fans nun, die ihre Hoffnungen auf eine bessere Spielzeit vor allem auf Hazard setzen.
Dass Real in fünf Testspielen bereits satte 16 Gegentreffer (so viele wie zuletzt vor 39 Jahren) kassiert hat, und - abgesehen vom 5:4 nach Elfmeterschießen gegen Arsenal - am Mittwochabend gegen Fenerbahce den ersten Sieg einfuhr, trägt nicht gerade zur Beruhigung der Gemüter bei.
Jetzt das aktuelle Trikot von Real Madrid bestellen - hier geht's zum Shop! | ANZEIGE
Noch haben Hoffnungsträger Hazard und seine neuen Teamkollegen zwei Wochen Zeit, ehe Real Madrid im ersten Ligaspiel bei Celta Vigo antritt (La Liga: Celta Vigo - Real Madrid am 17. August ab 17 Uhr im LIVETICKER). Dass Hazard das Zeug dazu hat, die großen Erwartungen der Fans zu erfüllen, dürfte klar sein.
Jetzt muss er die verbleibende Zeit sowie die beiden Testspiele gegen Red Bull Salzburg und AS Rom dazu nutzen, mit seinen neuen Mitspielern an der Wettkampftauglichkeit des stolzen Klubs zu arbeiten. Und womöglich auch dazu, noch das eine oder andere Kilo abzutrainieren.