Ist Gennadi Golowkin im Mega-Rückkampf gegen Saul "Canelo" Alvarez ein weiteres Mal von den Kampfrichtern um den Sieg gebracht worden?
Kampfrichter-Kritik nach Mega-Fight
Es ist die Meinung vieler Zuschauer und Experten, auch wenn das Urteil nicht so krass daneben lag wie im als Unentschieden gewerteten ersten Duell.
Der US-Boxtrainer und ESPN-Experte Teddy Atlas sprach dennoch von einem "Raub" zu Gunsten von Alvarez. Der häufig geäußerte Verdacht: Alvarez sollte geschützt werden, weil er das kommerziell größere Zugpferd ist als Golowkin.
Der entthronte Mittelgewichts-Weltmeister aus Kasachstan äußerte nach dem Fight nur diplomatische Kritik, es wirkte, als wollten er und sein Lager nicht als schlechte Verlierer dastehen. Golowkins deutscher Promoter Tom Löffler macht nun aber noch deutlicher, dass er seinen Schützling als klaren Sieger gesehen hätte - und dass er den zu erwartenden dritten Kampf an einem anderen Ort austragen lassen will.
"Für uns ist GGG noch Champion"
Bei FightHub verwies Löffler auf die Meinung eines Kampfrichter-Veterans, der für den US-Sender HBO die Einschätzungen macht: "Harold Lederman hat GGG in acht der zwölf Runden vorn gesehen. So hätte ich das auch gewertet."
Einen knapperen Sieg, auch ein weiteres Unentschieden hätte Löffler noch in Ordnung gefunden, über das tatsächliche Urteil der US-amerikanischen Punktrichter aber ist er verwundert.
Dave Moretti und Steve Weisfeld sahen den 29-jährigen Alvarez mit 115:113 vorn, Glenn Feldman (alle USA) wertete den Kampf mit 114:114. Der zuvor ungeschlagene Golowkin verlor somit die Titel der Verbände WBC, WBA (Super-Version) und IBO an seinen mexikanischen Herausforderer.
"Wir müssen die Entscheidung respektieren, aber für uns ist GGG immer noch der Champion", hielt Löffler fest.
Canelo - Golovkin III schon im Mai?
Löffler, früher für das Amerika-Geschäft von von Vitali und Wladimir Klitschko zuständig, hält einen dritten Fight gegen Alvarez für sinnvoll und skizziert auch schon den Plan: "Wenn wir das machen, dann im Mai."
Er werde sich demnächst mit Oscar de la Hoyas Golden Boy Promotions zusammensetzen, die Alvarez vermarkten.
In der New York Post ergänzte Löffler, dass der dritte Kampf nicht noch einmal in Las Vegas steigen soll: "Aus irgendeinem Grund scheinen wir in Vegas keine Entscheidung gegen Canelo zu bekommen." Als Alternative bringt er den Madison Square Garden in New York ins Gespräch.