Beim Dreisprung versucht der Athlet mit drei Sprüngen in Folge eine möglichst große Distanz zu überwinden.
Wissenswertes zum Dreisprung
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Seinen Ursprung hat der Dreisprung in der Antike. Schon damals wurde bei den Olympischen Spielen ein Wettbewerb im Dreisprung durchgeführt. Allerdings war damals die Summe dreier Einzelsprünge für den Sieg ausschlaggebend.
Der Dreisprung in direkter Sprungfolge ist seit 1465 nachweisbar. Jedoch gab es unterschiedliche Entwicklungsströmungen, den deutschen Dreisprung, die irische Variante und den US-amerikanischen Stil.
Der deutsche Dreisprung entstand in der Sportbewegung von Friedrich Jahn und sah einen Beinwechsel bei jedem Sprung vor. In Irland hingegen wurden die einzelnen Sprünge jeweils mit dem gleichen Bein ausgeführt. In den USA entstand Ende des 19. Jahrhunderts eine Mischform, in der der Athlet mit dem Fuß, mit dem der Absprung erfolgte, die erste Bodenberührung absolvieren muss. Der endgültige Sprung in die Sandgrube muss dann mit dem anderen Fuß erfolgen.
Die US-Variante setzte sich durch und ist die bis heute gültige Form, in der die IAAF ihre Dreisprung-Wettbewerbe durchführt.
SPORT1 präsentiert alles Wissenswerte zum Dreisprung:
Die aktuellen Weltrekorde im Dreisprung
Männer: 18,29m, Jonathan Edwards (Großbritannien), aufgestellt am 7.08.1995 in Göteborg (Schweden)
Frauen: 15,50m, Inessa Krawez (Ukraine), aufgestellt am 10.08.1995 in Göteborg (Schweden)
Meilensteine in der Entwicklung des Weltrekordes
Erster offizieller Weltrekord (Männer): Nach der Gründung des Internationalen Leichtahtletik-Verbandes IAAF erklärte man die bisherige inoffizielle Bestleistung nachträglich zum ersten gültigen Weltrekord. Damit geht der Brite Dan Ahearn mit 15,52m (aufgestellt am 30.05.1911 in New York/USA) als erster Weltrekordhalter in die Geschichte ein.
Erster Sprung über 17 Meter (Männer): Die Weitenentiwcklung im Dreisprung ging nur sehr stockend voran. Die 16-Meter-Marke wurde erst am 6.08.1950 von Adhemar da Silva (Brasilien) geknackt. Danach nahm die Entwicklung der Sportart aber Fahrt auf. Gerade einmal zehn Jahre später übersprang der Pole Jozef Szmidt am 5.08.1960 in Olszytyn (Polen) die 17 Meter.
Erster Sprung über 18 Meter (Männer): Allerdings sollte dieses Tempo nicht anhalten. Zwar steigerte sich der Weltrekord stetig, aber nur auf geringem Niveau. Erst 1975 sprang Joao Carlos de Oliveira (Brasilien) auf 17,89m und verbesserte den bestehenden Rekord um ganze 45 Zentimeter. Nun waren die 18 Meter in Reichweite. Aber es sollte noch weitere 23 Jahren dauern, bis diese Schallmauer durchbrochen werden konnte. Am 7.08.1995 in Göteborg gelang dieses Kunststück dem Briten Jonathan Edwards gleich zwei Mal. Erst verbesserte er den Rekord auf 18,16m, um im folgenden Versuch die bis heute gültige Bestmarke von 18,29m aufzustellen.
Erster offizieller Weltrekord (Frauen): Da lange Zeit keine offiziellen Wettbewerbe im Dreisprung der Frauen ausgtragen wurden, datiert der erste offizielle Weltrekord erst aus dem Jahr 1990. Am 25. August sprang die Chinesin Li Huirong auf 14,54m.
Erster Sprung über 15 Meter (Frauen): Für den ersten Sprung über 15 Meter musste man dann aber nicht mehr lange warten. Bereits am 21.08.1993 gelang der Russin Anna Bjurkowa in Stuttgart (Deutschland) der Sprung über die magische 15-Meter-Marke.
Allgemein Wissenswertes zum Dreisprung
- Jedem Athleten stehen zu Beginn des Wettkampfes drei Versuche zur Verfügung. Die nach diesen drei Versuchen besten acht Athleten bekommen drei weitere Versuche. Für den Rest ist der Wettkampf auf der Platzierung nach drei Versuchen beendet.
- Am Ende entscheidet der weiteste Sprung über den Sieg. Bei gleicher Weite entscheidet der zweite Sprung (notfalls auch der dritte, vierte, fünfte, sechste Sprung) über den Sieg.
- Gültig ist ein Versuch nur, wenn der Athlet vor der Absprunglinie abspringt und innerhalb der Grube landet. Dazu muss die vom IAAF vorgegebene Abfolge des Sprungbeins eingehalten werden.
- Gemessen wird die Sprungweite, unabhängig vom Absprungpunkt, immer von der Absprunglinie bis zum ersten Abdruck im Sand.
- Die Weiten werden immer auf ganze Zentimeter abgerundet.
- Pro Versuch hat der Athlet eine Minute Zeit.