Der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) will nach dem Wechsel von Top-Athleten in die USA Elite-Trainingsgruppen aufbauen. "Wir denken konkret über solche Projekte nach, die wir in Deutschland etablieren wollen", sagte DLV-Generaldirektor Idriss Gonschinska der Sport Bild (Mittwochs-Ausgabe).
Nach USA-Flucht: DLV äußert Plan
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"Zum jetzigen Zeitpunkt müssen wir feststellen, dass die Angebote unseres Fördersystems für einige der Weltklasse-Athleten in Disziplinen des Sprints oder der Langstrecke wirtschaftlich und im Kontext der Faszination nicht mithalten können", sagte Gonschinska.
Zuletzt waren Weltmeisterin Malaika Mihambo (Weitsprung), Vize-Europameisterin Gina Lückenkemper (100 m) und WM-Bronze-Gewinnerin Konstanze Klosterhalfen (5000 m) zum Training in die USA gewechselt.
"Für Athleten aus ganz Europa interessant"
Der DLV wolle ein Pilotprojekt "in einer attraktiven Stadt" entwickeln, "die vielleicht auch für Athleten aus ganz Europa interessant ist", sagte Gonschinska: "So könnten temporär wirksame und attraktive Trainingssituationen mit direkten Konkurrenten entstehen."
Derzeit suche man nach wirtschaftlicher Unterstützung, etwa bei DLV-Sponsor Nike: "Natürlich reden wir nach einer Entwicklung wie im Falle von Malaika auch mit Partnern", sagte Gonschinska. Man werde sich im Juni in Amsterdam in der Europa-Zentrale des Unternehmens treffen, um die Situation aufzuarbeiten.