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Leichtathletik: Doping-Beben um US-Rekordläuferin Shelby Houlihan

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Leichtathletik: Doping-Beben um US-Rekordläuferin Shelby Houlihan

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Doping-Beben um US-Rekordläuferin

US-Laufstar Shelby Houlihan wird wegen Dopings gesperrt. Die 28-Jährige beteuert ihre Unschuld und nennt Schweinefleisch als Ursache des positiven Tests.
Shelby Houlihan ist unter Doping-Verdacht geraten
Shelby Houlihan ist unter Doping-Verdacht geraten
© Imago
Bjarne Lassen
Bjarne Lassen

Doping-Beben um Amerikas beste Langstreckenläuferin: Shelby Houlihan, die amtierende nationale Meisterin und US-Rekordhalterin über 1500 und 5000 Meter, wurde vorläufig gesperrt.

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Laut eigenen Angaben wurde die 28-Jährige positiv auf das anabole Steroid Nandrolon getestet und von der Athletics Integrity Unit für vier Jahre gesperrt. Sie habe beim Internationalen Sportgerichtshof Berufung eingelegt, erklärte die US-Amerikanerin via Instagram - allerdings ohne Erfolg.

"Ich bin völlig am Boden zerstört, verloren, gebrochen, wütend, verwirrt und verraten von dem Sport, den ich geliebt habe und in den ich mich gestürzt habe, nur um zu sehen, wie gut ich war", schrieb Houlihan in einem Post.

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Doping? Houlihan beteuert Unschuld

Die Mittelstreckenläuferin beteuerte ihre Unschuld: "Ich möchte ganz offen sein. Ich habe niemals irgendwelche leistungssteigernden Substanzen genommen. Und das schließt das ein, dessen ich beschuldigt werde." Das positive Testergebnis stamme laut Houlihan vom Schweinefleisch in einem Burrito, den sie etwa zehn Stunden vor ihrem Drogentest gegessen hatte. 

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Als ihr das Testergebnis per E-Mail mitgeteilt wurde, musste sie "es etwa zehnmal durchlesen und googeln, was es war, auf das ich gerade positiv getestet wurde." In den darauffolgenden fünf Tagen habe Houlihan alle Lebensmittel, die sie um die Zeit des Tests herum gegessen hatte, protokolliert. Später habe sie erfahren, dass Forscher Spuren von Nandrolon mit dem Verzehr von Schweinefleisch in Verbindung gebracht haben.

Houlihan wies in ihrem Post außerdem darauf hin, dass das Vorhandensein von Nandrolon in ihrer Probe als ein ungünstiger analytischer Befund und nicht als ein atypischer Befund eingestuft wurde - ein kleiner, aber wichtiger Unterschied in der Welt des Anti-Dopings.

Denn: Ein atypischer Befund ist weniger schwerwiegend und hätte lediglich weitere Untersuchungen anstatt einer vorläufigen Sperre nach sich gezogen. "Sie hätten dies als einen atypischen Befund melden und weitere Tests durchführen können", schrieb Houlihan. "Die Anti-Doping-Experten, mit denen ich gesprochen habe, haben gesagt, dass sie das hätten tun sollen", so der Lauf-Star.

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Mehrere Stars wie Fury nennen Fleisch als Grund

Houlihan ist nur einer von vielen Athleten, die verunreinigtes Fleisch als Quelle eines positiven Dopingtests angeführt haben.

Der Tour-de-France-Sieger Alberto Contador schob seinen positiven Test auf schlechtes Rindfleisch. Und Boxer Tyson Fury, der 2015 positiv auf Nandrolon getestet wurde, verwies auf Wildschweinfleisch als Grund für sein Ergebnis. Aus deutscher Sicht ist vor allem der Fall Dimitrij Ovtcharov in Erinnerung: Der deutsche Tischtennis-Topspieler kam 2010/11 um eine Dopingsperre herum, weil er glaubhaft machen konnte, dass ein Positiv-Test auf das Mittel Clenbuterol auf verunreinigtes Schweinefleisch zurückzuführen war.

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Jerry Schumacher, Houlihans Trainer, nannte ihre Sperre "eine große Tragödie in der Geschichte des amerikanischen Langstreckenlaufs".

"Während dieses Prozesses waren wir zuversichtlich, dass die Wahrheit zu Gerechtigkeit führen würde", schrieb er in einem öffentlichen Brief. "Was ich stattdessen erfahren habe, ist, dass Anti-Doping-Behörden damit einverstanden sind, unschuldige Sportler zu verurteilen, solange neun von zehn Verurteilungen rechtmäßig sind. Das ist falsch."

Houlihan hatte sich in den letzten Jahren als eines der größten Talente der Vereinigten Staaten über die mittleren Distanzen - insbesondere über 1.500 Meter - herauskristallisiert. Seit 2017 hat die aus Iowa stammende Läuferin fünf nationale Hallentitel und drei nationale Titel im Freien gewonnen. 2016 wurde sie bei den Olympischen Spielen in Rio über 5.000 Meter Elfte.