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Snooker-WM 2017: Skandale und Aufreger um Ronnie O'Sullivan

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Snooker-WM 2017: Skandale und Aufreger um Ronnie O'Sullivan

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O'Sullivan: Der Bad Boy des Snooker

Ronnie O'Sullivan polarisiert wie kein anderer. Der Sohn eines ehemaligen Sex-Shop-Besitzers ist nicht nur am Snookertisch, sondern auch privat ein Bad Boy.
The Dafabet Masters - Day One
The Dafabet Masters - Day One
© Getty Images
Franziska Wendler
Franziska Wendler
Michael Prieler
Michael Prieler
von Franziska Wendler, Michael Prieler

Genie und Wahnsinn liegen bei Ronnie O'Sullivan eng beisammen. Der Superstar der Snooker-Szene sorgt mit seiner aktuellen Fehde mit Snooker-Boss Barry Hearn und dem Weltverband nicht zum ersten Mal für Aufsehen.

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Einen der besten Snooker-Profis aller Zeiten prägt eine dunkle Vergangenheit voller Skandale, sowohl am als auch abseits des grünen Tisches.

Der fünfmalige Weltmeister ist bekannt dafür, seine Gegner bisweilen demonstrativ zu demütigen. Er spielt beispielsweise mit der linken, schwächeren Hand oder bedeckt seine Augen mit einem Handtuch, während sein Kontrahent am Tisch steht. Nach missratenen Bällen zeigte er auch schon mal den Stinkefinger.

SPORT1 stellt die skandalumwitterte Legende vor.

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Arroganz am Snookertisch

Bei den Welsh Open 2016 ging O'Sullivan nicht auf ein Maximum Break, weil ihm die Prämie dafür zu gering war. "Hätte es mehr gegeben, hätte ich die 147 probiert", kokettierte "The Rocket" danach. Als er im Frame bei 80 Punkten stand, hatte er sich bei einem Offiziellen versichert, wie hoch das Preisgeld für ein Maximum sei und sich im Anschluss gegen die Höchstleistung entschieden.

Das brachte Hearn auf die Palme. "Es ist kein Verbrechen, aber eine Schande. Spieler haben die Pflicht, den Fans ihre beste Leistung zu zeigen. Wenn jemand absichtlich nicht alles gibt, ist das gegenüber den zahlenden Zuschauern inakzeptabel und respektlos", sagte Hearn BBC Sport.

O-Sullivans Antwort: "Ich hätte es machen können, aber das war es nicht wert. Das ist, als würde ich in ein Mercedes-Autohaus gehen und einen Wagen für 3.000 Pfund als zu billig ablehnen", konterte der 41-Jährige. Die ausgeschriebenen 10.000 Pfund sind bei den großen Events der World-Tour eine übliche Belohnung für eine "Total Clearance".

Sexistisches Verhalten

Auch bei einer Pressekonferenz hat sich O'Sullivan schon einmal kräftig daneben benommen. Bei den China Open 2008 ließ er an eine Journalistin gerichtet anzügliche Bemerkungen zum Thema Oralsex und der Größe seines Geschlechtsteils fallen.

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Beim Wettmanipulationsskandal um Ex-Profi Stephen Lee 2013 witterte O'Sullivan eine große Verschwörung und unterstellte, dass der Weltverband weitere Fälle vertuschen würde. "Ich habe gehört, dass noch viel mehr Spieler Matches verschieben. Die Wahrheit muss ans Licht kommen, aber die Verantwortlichen wollen die Sache scheinbar unter den Teppich kehren", wird der Brite zitiert. Eine empfindliche Strafe war die Folge.

Bei seinen zahlreichen Eskapaden, muss allerdings auch der Background des fünfmaligen Weltmeisters bedacht werden. Sein Vater Ronnie O'Sullivan senior besaß Ende der 80er-Jahre Besitzer mehrere Sex-Shops in London und wurde nach einer Messerstecherei in einem Nachtclub 1992 wegen Totschlags zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt.

Das Ganze geschah während der damals 16-jährige Junior ein Turnier in Thailand spielte. 2010 kam sein Vater aus dem Gefängnis frei.

O'Sullivan selbst schreibt in seiner Autobiographie, dass er immer noch davon ausgehe, dass es sich bei der Tat seines Vaters um Notwehr gehandelt habe. Gleichzeitig unterstellte er dem Gericht, Vorurteile wegen der beruflichen Tätigkeiten seines Vaters.

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Depressionen und Alkohol-Exzesse

Auch seine Mutter ist mit dem Gesetz in Konflikt geraten. Maria O'Sullivan saß wegen Steuerhinterziehung sieben Monate hinter Gittern.

Angesichts der vielen negativen Erlebnisse, die der siebenfache Masters-Sieger zu verarbeiten hatte, verwundert es nicht, dass er immer wieder an Depressionen litt.

Im Zuge dessen pflegte O'Sullivan eine exzessive Lebensweise. Im Alter von 21 bestellte er sich an einem Tag die halbe McDonalds-Speisekarte per Taxi nach Hause, aß, rauchte einen Joint und rief den Pizza-Service an. "Ich fühlte mich wie Elvis vor seinem Tod", beschrieb er.

Starke Gewichtsschwankungen

"Das ist meine Persönlichkeit. Wenn ich trinke, dann die ganze Nacht durch", kommentiert O'Sullivan seinen Hang zum Exzessiven. Eine Zeit lang habe er so viel gegessen, dass er stark übergewichtig wurde, kurz danach lief er jeden Tag bis zur Erschöpfung und nahm massiv ab.

Das wiederum spiegelte sich in seiner körperlichen Verfassung eklatant wieder. Über zehn Kilometer hat er eine persönliche Bestzeit von 34:54 Minuten und gehört damit zu den 1.500 schnellsten Läufern Großbritanniens.

Seine längjährige große Liebe Jo Langley hat O'Sullivan bei den Anonymen Alkoholikern getroffen. Acht Jahre waren die beiden zusammen und haben zwei gemeinsame Kinder. Außerdem hat er noch eine Tochter aus einer früheren Beziehung. 2008 trennte er sich von Langley.

Am Donnerstag bestreitet O'Sullivan sein Zweitrundenmatch bei der WM. Langweilig wird es mit dem Bad Boy ohnehin nie.