Hat Snooker ein massives Problem mit Sportwetten?
Snooker hat massives Wett-Problem
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Ex-Weltmeister Stuart Bingham - selbst im vergangenen Jahr wegen Wettvergehen für drei Monate gesperrt - hat nun die Doppelmoral des Weltverbandes angeprangert.
"Es ist ein Dilemma. Snooker wäre ohne die Wettsponsoren kein Sport, aber die Promo ist ein Alptraum. Wetten gehört zu unserem Spiel, viele Turniere haben Namenssponsoren. Ständig haben wir die Banner im Gesicht, sie sind überall", sagte Bingham BBC Sport.
Snooker stark von Wettanbietern abhängig
Von den 20 wichtigsten Turnieren der Saison sind elf von Wettfirmen gesponsert, die Profis dürfen aber natürlich keine Wetten auf Snooker-Events abschließen.
Bingham habe zwischen 2009 und 2017 rund 36.000 Pfund auf eigene oder Spiele von Konkurrenten gesetzt, er habe allerdings nie Matches beeinflusst oder gar absichtlich verloren. Deshalb erhielt er die relativ milde Strafe (6 Monate Sperre, drei davon auf Bewährung und eine Geldstrafe in Höhe von 20.000 Pfund).
Bingham bestreitet jedoch, auf eigene Spiele gewettet zu haben, er habe sich lediglich mit einer anderen Person einen Account geteilt - seinem Manager.
Der Weltmeister von 2015 verpasste dadurch aber drei der wichtigsten Turniere der aktuellen Saison. Auch der frühere Masters-Finalist Joe Perry und Alfie Burden waren 2017 vorübergehend gesperrt worden.
"Der Verband muss vor allem den jungen Spielern beibringen, das zu lassen. Es sind aber nicht nur die Spieler. Ich hatte mal einen Disput mit jemandem wegen einer 20-Pfund-Wette, der mir sagte, meine Kinder sollen an Krebs sterben", sagte Bingham.
Snooker-Verband reagiert auf Bingham-Kritik
Die BBC zitiert in diesem Zusammenhang einen Bericht der Glücksspielbehörde, der 430.000 Menschen in Großbritannien ein Wettproblem attestiert- davon 50.000 Kinder zwischen elf und 16 Jahren.
Der Snooker-Weltverband reagierte gegenüber der BBC auf Binghams Interview mit dem felgenden Statement: "Wir arbeiten mit vielen fantastischen Sponsoren zusammen. Die große Mehrheit der Menschen wettet verantwortungsbewusst. Die Firmen arbeiten daran, die Botschaft rüberzubringen, dass man aufhören soll, wenn es keinen Spaß mehr macht."
Das Thema wird Snooker aber mit Sicherheit noch beschäftigen.