Ein Fußball-Profi als Eigentümer eines Rennstalls? Werder Bremens Max Kruse hat sich diesen Traum bei der ADAC TCR Germany (Sa., ab 11.45 Uhr LIVE im TV auf SPORT1 und im STREAM) erfüllt - wenn auch eher zufällig.
Kruse mischt den Motorsport auf
Gut zwei Jahre ist es her, als sich Bremens Stürmer Kruse und Rennfahrer Benjamin Leuchter kennenlernten.
Kruse, der selbst ein Fan schneller Rennautos ist, hatte sich während seiner Zeit beim VfL Wolfsburg ein neues Auto angeschafft und wollte das Fahrzeug noch besser in den Griff bekommen.
Bei Pilot Leuchter klingelte deshalb plötzlich das Telefon. Dort wurde ihm gesagt, dass sich ein gewisser Max Kruse gerne den einen oder anderen Tipp in Sachen souveränes und sicheres Autofahren wünscht.
Leuchter kannte Kruse nicht
Leuchter konnte mit dem Namen Max Kruse zu diesem Zeitpunkt allerdings überhaupt nichts anfangen: "Ich wusste nicht, wer Max war, weil ich im Fußball-Thema gar nicht drin bin", beschreibt Leuchter den ersten Kontakt mit dem Werder-Star im SPORT1-Interview.
Nach einem gemeinsamen Fahrsicherheitstraining wurde aus der zufälligen Begegnung aber schnell Freundschaft. In vielen Gesprächen reifte schließlich die Idee, ein gemeinsames Rennteam an den Start zu bringen.
Am kommenden Samstag geht dieses erstmals an den Start. In Oschersleben beginnt die neue Saison der ADAC TCR Germany. Mit dabei ist auch der 350 PS starke Golf GTI vom Team "Max Kruse Racing". Selbstverständlich trägt der Rennwagen die selbe Startnummer wie Kruse im Trikot von Werder Bremen - die Zehn.
Große Ambitionen bei "Max Kruse Racing"
Mit Benjamin Leuchter hat Kruse einen Fahrer mit reichlich Erfahrung. In der Saison 2016 wurde der frühere Teamkollege von Sebastian Vettel mit dem Team Racing One Fünfter in der Gesamtwertung der TCR Germany.
Trotzdem stapelt der erfahrene Rennfahrer tief: "Wir sind ein neues Team, wir sind neu aufgestellt, die Konkurrenz ist stark und wir lassen uns einfach überraschen", sagte Leuchter.
Groß ist die Freude über das neue Rennteam auch bei den Verantwortlichen des ADAC. Motorsportchef Thomas Voss ist sich sicher, dass durch den Einstieg von Max Kruse "die Plattform GT Masters einem breiteren Kreis bekannter wird."
TCR hofft auf noch mehr Fans
Auch Sportpräsident Hermann Tomczyk hofft auf mehr Anhänger. "Der TCR tut es sicher gut und ich glaube, dass wir neue Fans dazubekommen können", zeigte sich Tomczyk hoffnungsvoll und äußerte direkt einen Wunsch: "Wir würden uns freuen, wenn wir Max Kruse auch einmal an der Strecke begrüßen dürfen."
Ob und wie oft sich der Werder-Stürmer tatsächlich an der Rennstrecke aufhalten wird, lässt sich jedoch noch nicht sagen.
"In erster Linie ist Max Profi-Fußballer. Bei ihm liegt der Fokus ganz klar auf dem Fußball", kündigte Benjamin Leuchter im Interview mit SPORT1 an. Dennoch unterstützt der Werder-Profi sein Rennteam "an allen Ecken und Enden."
Für Benjamin Leuchter steht in der Zusammenarbeit mit dem früheren Nationalspieler sowieso eine andere Sache im Vordergrund: "Max und mich verbindet eine Freundschaft. Die ist unabhängig vom Sport."