Mick Schumacher (20) hat beim chaotischen Formel-2-Hauptrennen in Monaco als 14. die Punkteränge zum dritten Mal in Folge klar verpasst.
Schumacher sorgt für Crash
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Der nach seinem Boxenstopp auf Position zehn liegende Sohn von Formel-1-Rekordweltmeister Michael Schumacher kollidierte in der 20. Runde mit der vor ihm fahrenden Tatiana Calderon (Venezuela).
Die Rennleitung belegte Schumacher mit einer Durchfahrtsstrafe wegen Verursachens der Kollision sowie mit einer Fünf-Sekunden-Zeitstrafe, weil er in einer anderen Situation die Strecke verlassen und dadurch einen Vorteil erzielt hatte.
Der Rookie vom Prema-Team, Formel-3-Europameister von 2018, wollte sich in der engen Rassecasse-Doppelrechtskurve an der Arden-Pilotin vorbeischieben.
Zunächst drehte Schumacher Calderons Boliden, dann kam es zum Kontakt mit der Nase seines Prema.
Schumacher wird bestraft
Die Strecke war in der Folge an dieser Stelle nicht mehr passierbar, die Rennleitung unterbrach das Rennen für eine halbe Stunde. Alle Piloten mussten zurück zur Boxengasse, Micks Bolide benötigte eine neue Nase.
Schumacher konnte beim Neustart aus der Boxengasse von Position zehn das Rennen wieder aufnehmen, allerdings wurde er bald danach von der Rennleitung bestraft. Anschließend kam der 20-Jährige im Fürstentum nicht über Rang 14 hinaus. Von dieser Position geht Schumacher auch in das Sprintrennen der vierten Saisonstation am Samstag (17.15 Uhr).
Dabei sah es für den deutschen Motorsport-Hoffnungsträger im Formel-1-Unterbau zunächst so aus, als könne er seine kleine Durststrecke beenden. Der 20-Jährige gewann den ersten Platz schon vor dem Start. Der direkt vor ihm stehende Brite Callum Ilott (Sauber) würgte seinen Motor ab, der für Rang vier qualifizierte Schumacher hatte beim Erlöschen der Ampel freie Sicht und Fahrt.
Schumacher aber verschlief den Start und verlor zwei Plätze. In Runde 17 kam es zum Kontakt mit dem von hinten heranstürmenden Latifi. Während Schumacher weiterfahren konnte, war der Frontflügel am Boliden des Kanadiers beschädigt. Drei Runden später dann kollidierte der Ferrari-Junior folgenschwer mit Calderon - und seine Chancen auf ein Top-Resultat waren darin.
Den Sieg nach 41 Runden sicherte sich der Niederländer Nyck de Vries (ART) vor dem Italiener Luca Ghiotto (Russian Time) und Nobuharu Matsushita aus Japan im Carlin. In der Gesamtwertung führt weiter der Kanadier Nicholas Latifi (DAMS), obwohl er als 13. ohne Punkte blieb.
Micks Crash erinnert an Vater Michael
Schumacher hatte sich für das Rennen im Fürstentum als Vierter und damit so gut wie nie zuvor qualifiziert. Sein bislang bestes Rennergebnis im Unterbau der Formel 1 ist ein fünfter Rang im April in Baku, in Aserbaidschans Hauptstadt hatte er als Sechster auch sein bis dato bestes Qualifying-Resultat erzielt. Bei den letzten beiden Rennen in Barcelona hatte Schumacher die Punkteränge verpasst.
Mit seiner Aktion erinnerte Schumacher ein wenig an seinen Vater. Dieser war 2006 beim Qualifying für den Formel-1-GP in Monaco in der selben Kurve stehen geblieben. Anschließend wurde ihm Absicht vorgeworfen. Schumacher habe "geparkt", um eine Gelbe Flagge zu provozieren und seine Kollegen daran zu hindern, eine neue Bestzeit aufzustellen.
"Die Aktion in Monaco war dumm. Michael weiß auch, dass es dumm war", sagte Ross Brawn, früherer technischer Direktor bei Benetton und Ferrari, einst im BBC-Interview.