Der Australier Daniel Ricciardo hat seine Monaco-Rechnung beglichen und dem Red-Bull-Team zum 250. Grand Prix einen Start-Ziel-Sieg geschenkt.
Monaco-Sieg hing am seidenen Faden
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Sein erster in Monte Carlo hing allerdings am seidenen Faden, wie der Rennstall nach dem Rennen zugab. (Das Rennen zum Nachlesen im TICKER)
Red Bull wollte Auto "abstellen"
"Noch vor der Rennhälfte spürte ich einen Leistungsverlust und dachte schon, das war's", sagte der Australier. "Ich konnte nur noch sechs Gänge benutzen. Danke an das Team, wir haben es hingekriegt", so Ricciardo weiter.
Dass die Bullen den Boliden allerdings bereits nach 20 Runden aus dem Rennen nehmen wollten, ließ der 28-Jährige unerwähnt.
"In Runde 17 oder 18 haben wir die MGU-K (Energierückgewinnungs-Einheit, d. Red.) verloren. Dadurch war Daniel 2,5 Sekunden langsamer pro Runde", erklärte Teamchef Christian Horner bei SkyUk.
Und weiter: "Dann muss man die Bremstemperatur, Benzin und die Reifentemperaturen managen. Das Team sagte mir, dass wir das Auto in zwei Runden hereinholen und abstellen müssten. Aber wenn du in Monaco führst, gibst du nicht auf! Und Daniel blieb cool."
Vettel: "Er war stärker"
Ferrari-Pilot Sebastian Vettel konnte nach einer wahren Hetzjagd in den Straßen des Fürstentums aber dennoch Ricciardo nicht mehr entscheidend angreifen und erreichte am Schluss den zweiten Platz.
Wirklich zufrieden sein konnte der Heppenheimer trotz eines starken Rennens aber nicht.
"Wir hatten die Geschwindigkeit. Es war ein schwieriges Rennen. Ich habe versucht zu pushen, aber er war stärker. Beim Restart hatte ich nicht das Vertrauen in die Reifen", sagte der viermalige Weltmeister nach dem Rennen.
Weil Lewis Hamilton (England) mit Platz drei den Schaden auf der Mercedes-Problemstrecke Monaco in Grenzen hielt, machte Vettel in der WM nur drei Punkte auf seinen Dauerrivalen gut. (SERVICE: Die Fahrerwertung)
Verstappen macht elf Plätze gut
Ricciardos Teamkollege Max Verstappen, der seine guten Chancen auf den Sieg mit einem kapitalen Crash im dritten Training zerstört hatte, kämpfte sich vom letzten Startplatz zumindest auf Platz neun nach vorne.
Unter dem Strich ist der 20-jährige Niederländer dennoch der Verlierer des Wochenendes. Renault-Pilot Nico Hülkenberg (Emmerich) erreichte den achten Rang.
"Ich habe hier noch eine Rechnung offen", hatte Ricciardo schon vor dem ersten Training erklärt. 2016 war dem Australier in Monaco seine erste und bis Samstag einzige Pole Position gelungen, den prestigeträchtigen Sieg aber hatte er wegen eines Fehlers seiner Boxencrew verpasst.
In diesem Jahr setzte er die Bestzeit in jeder Trainingseinheit sowie im Qualifying und war auch im Rennen nicht zu schlagen.
Top Drei mit Reifenproblemen
Von Startplatz zwei kam Vettel einen Tick besser weg als Ricciardo, aber der Weg zur ersten Kurve in Monaco war nicht lang genug für einen ernsthaften Überholversuch. (STIMMEN zum Monaco-GP)
Wie an einer Perlenschnur aufgereiht fuhren die Piloten durch die engen Straßen des Fürstentums, allein Verstappen mit dem überlegenen Red Bull gelangen im hinteren Feld einige Überholmanöver.
Hamilton hatte früh Probleme mit abbauenden Reifen. Schon nach der zwölften von 78 Runden kam der Champion an die Box. Vettel wechselte vier Runden später und blieb vor Hamilton.
Während der Brite auch mit dem stabileren Ultrasoft Probleme hatte, beklagte Ricciardo nach dem ersten Renndrittel Schwierigkeiten beim Runterschalten. "Bleib fokussiert", funkte Ricciardos Renningenieur immer wieder. Der Australier aber lamentierte: "Ja, aber ich habe keine Power. Sagt mir, ob ich irgendetwas tun kann." (SERVICE: Die Teamwertung)
Vettels Rückstand verringerte sich zwar auf rund eine Sekunde, überhaupt lagen die Top Fünf dicht beieinander. Am Ende war aber im Nadelöhr Monaco auf ähnlichem Niveau mal wieder kein Vorbeikommen.
Ricciardo: Heute kann ich ein bisschen mehr Emotionen zeigen. Das war die Wiedergutmachung für 2016. Ich hatte Probleme: Die Leistung war weg. Letztlich habe ich das Rennen im sechsten Gang nach Hause gefahren.