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Formel 1, Kanada: Vettels Angst vor einem Chaos-Rennen

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Formel 1, Kanada: Vettels Angst vor einem Chaos-Rennen

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Vettels Angst vor Chaos-Rennen

Sebastian Vettel macht im Qualifying unliebsame Begegnung mit Bummlern im Hinterfeld. Er reagiert sauer. Im Rennen am Sonntagabend will er eine magische Bestmarke bewahren.
Nach Monaco geht es für die Formel1-Piloten auf den nächsten Stadtkurs im Rennkalender. Allerdings bietet das Rennen in Kanada mehr Speed und demzufolge auch härtere Bremspunkte.
von Marcel Bohnensteffen, Franziska Wendler

Am Ende stand die Pole, zuvor erlebte Sebastian Vettel im Qualifying zum großen Preis von Montreal (ab 20 Uhr im LIVETICKER) jedoch eine gewaltige Schrecksekunde. 

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Der Ferrari-Pilot fuhr auf seiner schnellen Runde in Q2 auf eine Gruppe von langsamen Fahrern auf: Kevin Magnussen (Haas) sowie Nico Hülkenberg und Carlos Sainz (beide Reanult). 

Das Trio bummelte durch die letzte Schikane und zwang den anrauschenden Vettel zu einem waghalsigen Bremsmanöver.

Noch am Funk fluchte der Deutsche: "Es ist doch einfach lächerlich, was die Kerle da anstellen."

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Vettel sauer auf Bummler

Als er später in der Media Area vor die Mikrofone trat, legte Vettel nach: "Ich habe auf der Geraden Vollgas drauf und sie fahren dort mit 80 km/h herum! Da waren drei Autos - keine Chance. Entweder wurden sie nicht informiert oder haben nicht aufgepasst. Ich hätte gar nicht um sie herumkurven können."

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Die Szene und ihr Nachklapp verdeutlichte, wie sehr es Vettel stört, wenn unbeteiligte Kollegen seine Siegchancen torpedieren.

Nach vier sieglosen Rennen beträgt der Rückstand in der Fahrerwertung inzwischen 14 Punkte. In Kanada muss die Scuderia den Turnaround schaffen. 

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Aus deutscher Sicht ist die Strecke am Circuit Gilles Villeneuve nicht das schlechteste Omen. Michael Schumacher gewann hier sieben Mal. 

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Rekord von Schumacher in Gefahr

Der einzige, der ihm diesen Rekord auf absehbare Zeit streitig machen kann, ist Lewis Hamilton. Fährt der Mercedes-Pilot am Sonntag auf Platz eins, würde er mit Schumacher gleichziehen. Genau das will Vettel jedoch verhindern.

Das erste Duell bei der Zeitenjagd am Samstag hat er schon mal gewonnen. Zum ersten Mal seit 2001 steht in Kanada wieder ein Ferrari auf der Pole. Hamilton geht nur von Platz vier ins Rennen. (DATENCENTER: Das Qualifying-Ergebnis)

"Ich bin heute nicht Mister Montreal, das ist definitiv Sebastian Vettel", sagte der Brite nach der Qualifikation. Wer Hamilton kennt, der weiß: Das war noch lange kein Eingeständnis in eine Niederlage. 

Vettel: "Wäre noch schneller gewesen"

Selbst wenn Vettel verlauten ließ, er hätte sogar noch Reserven gehabt. "Ich hatte in der letzten Runde noch einen kleinen Fehler drin, sonst wäre es noch schneller gewesen", sagte er.

Da bei Ferrari am Samstag vieles besser lief als am Tag zuvor, schob die Konkurrenz nach dem Qualifying Frust. 

Mercedes Motorsport-Chef Toto Wolff fand es "relativ enttäuschend", dass nur einer seiner Fahrer (Valtteri Bottas auf Platz 2) den Sprung in die erste Reihe geschafft hatte. 

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Noch enttäuschter war man bei Red Bull. Das Team hatte die Trainingssessions am Freitag klar beherrscht. 

"Es wäre mehr drin gewesen als Platz sechs. Dass ich jetzt am Ende der Top 6 stehe, ist schon frustrierend", schimpfte Monaco-Sieger Daniel Ricciardo.

Kampfansage von Verstappen

Max Verstappen, der von Platz drei aus startet, war da schon etwas zuversichtlicher, was den Sonntag angeht. "Ich denke, im Rennen sollten wir konkurrenzfähig sein", sagte er. 

Seine Kampfansage an die Rivalen unterstrich der Niederländer mit Aussagen im hauseigenen Magazin The Red Bulletin

"Mein Job ist es Rennen zu gewinnen und alles zu unternehmen, dieses Ziel auch tatsächlich zu erreichen", sagte Verstappen. "Ohne Egoismus gibt es keinen Erfolg."

Eine Botschaft, die in Zusammenhang mit seinem Fahrverhalten in den vergangenen Wochen eine gewisse Brisanz hat. 

Droht Vettel womöglich erneut eine Crash-Gefahr von hinten? Mit Verstappen ist er in diesem Jahr bereits auf der Strecke kollidiert. 

Mit Blick auf das spezielle Montreal-Rennen, wo es traditionell kracht, beschwörte der Red-Bull-Pilot jedenfalls bereits die Rolle des Safety Cars. Selbiges könne "über den Rennausgang entscheiden", sagte er.

Ferraris Siegchancen stehen gut

Vettel weiß, was in 70 Runden auf ihn zukommen kann. "Hier kann immer was passieren, hier geht es immer turbulent zu", sagte er. 

Geht es nach Vettel, dann wird ihn aber selbst die berüchtigte "Wall of Champions", eine von vielen lauernden Gefahren, nicht von seiner Sieg-Mission abhalten.

"Ich bin kein Buchmacher, aber ich würde sagen, meine Chancen sind ziemlich gut", sagte er.