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Formel 1, Baku: Ferrari mit Vettel & Leclerc in Krise - was macht Hoffnung?

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Formel 1, Baku: Ferrari mit Vettel & Leclerc in Krise - was macht Hoffnung?

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Das läuft bei Ferrari schief

Beim Großen Preis von Aserbaidschan ist Ferrari erneut meilenweit von einem Sieg entfernt. Mehrere Probleme behindern Vettel und Leclerc, doch es gibt Hoffnung.
Valtteri Bottas gewinnt den Grand Prix von Aserbaidschan und sorgt mit Mercedes für einen neuen Start-Rekord. Sebastian Vettel enttäuscht und verliert wichtige Punkte im WM-Rennen.
Nico Seepe
Nico Seepe
von Daniel Geradtz

Viertes Rennen, vierte Niederlage. Für Sebastian Vettel und sein Ferrari-Team lief es auch beim Großen Preis von Aserbaidschan nicht rund. Dabei sah es nach den Testfahrten im Winter noch ganz anders aus. Damals hat die Formel-1-Welt die Roten in der Favoritenrolle gesehen – doch der Eindruck ist längst verpufft.

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Beim Rennen in Baku konnte Ferrari nur punktuell Glanzpunkte setzen. Vettels Teamkollege Charles Leclerc fuhr am Ende die schnellste Rennrunde und war dabei rund eine Sekunde schneller als Rennsieger Valtteri Bottas (Mercedes). Doch der Vergleich hinkt: Leclerc wechselte kurz zuvor auf neue weiche Reifen. Die Reifen von Bottas hatten dagegen bereits 40 Runden auf dem Buckel.

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Ferrari wird mit den Reifen in diesem Jahr nicht warm – im wahrsten Sinne des Wortes. Leclerc und Vettel hatten auch an diesem Wochenende wieder zu kämpfen. "Ich hatte Mühe, die Reifen zum Arbeiten zu bringen. Ich denke, sie waren zu kalt und ich habe sie beschädigt. Und als sie dann Temperatur hatten, waren sie kaputt. Es ging einfach nicht auf", stellte Vettel ernüchtert fest.

Harte Reifen könnten Ferrari helfen 

Dennoch gibt es für die Scuderia Hoffnung. Beim nächsten Rennen in Barcelona werden wieder härtere Reifen zum Einsatz kommen. Als Pirelli beim zweiten Saisonrennen in Bahrain härtere Mischungen an die Rennstrecke brachte, kämpfte Ferrari mit um den Sieg. Nur ein technischer Defekt verhinderte den sicher geglaubten Sieg von Leclerc.

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Auf die Wirkung der härteren Reifen alleine sollte sich Ferrari allerdings nicht verlassen: Nur zwei Wochen später kommen in Monaco wieder die weichsten Reifen zum Einsatz.

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Nicht nur in Sachen Reifenbehandlung, auch mit einigen strategischen Entscheidungen greifen die Roten immer wieder daneben. In Baku war dies ebenfalls wieder der Fall. Leclerc, der auf Medium-Reifen ins Rennen startete, kam erst spät in die Box. So wollte das Team sicherstellen, dass der Monegasse das Rennen mit weichen Reifen beenden kann.

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Falsche Strategie

Kurz vor Rennende folgte ein weiterer Stopp, bei dem sich Leclerc erneut die softeste Mischung abholte. Der ursprüngliche Plan war dies vermutlich nicht. Die Strategie wurde aus der Not geboren, um Leclerc noch auf die schnellste Rennrunde anzusetzen. Auch wenn dieses Vorhaben klappte, bleiben Fragen.

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Wäre es besser gewesen, von Anfang an auf zwei Stopps zu setzen? Dadurch hätte Ferrari Leclercs ersten Stint, in dem der Monegasse bis zu drei Sekunden pro Runde verlor, verkürzt. (Service: WM-Stand der Formel 1)

Die Lösung auf diese Frage haben wohl nur die Ferrari-Ingenieure, auf die Leclerc vollkommen vertraut. "Sie haben sehr viel mehr Daten als ich im Auto." Für die Strategie gebe es sicherlich eine Erklärung, meinte der 21-Jährige nach dem Rennen: "Ich muss mir zuerst die Daten anschauen, bevor ich dazu einen Kommentar abgebe."

Vettel fehlte Windschatten

In den Augen vieler Experten reiste die Scuderia als Favorit nach Aserbaidschan. Der auf Top-Speed ausgelegte Ferrari hätte auf der langen Gerade in Baku punkten sollen. Doch schon nach Leclercs Fahrfehler im Qualifying wurde klar, dass die Roten die für sie bestimmte Rolle nicht in Gänze würden ausfüllen können. 

Mit Leclerc fiel auch der Windschatten für Sebastian Vettel weg. Ein entscheidender Faktor, glaubt man Lewis Hamilton. "Seb hatte im Qualifying keinen Windschatten, wäre mit Windschatten sicher auf Pole gefahren", ist sich der Brite sicher. 

Beim Großen Preis von Barcelona in zwei Wochen wird es für Ferrari höchste Zeit, die totale Dominanz der Silberpfeile zu durchbrechen. Die guten Resultate der Winter-Testfahrten sind dabei aber wohl nicht mehr als ein gutes Omen. "Die Ergebnisse der Tests in Barcelona bedeuten für das Rennen dort nichts mehr, weil wir alle dazugelernt haben", stellte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolf im RTL-Interview klar. 

Updates in Barcelona

Und auch in Maranello selbst ist man sich dessen bewusst. "Ferrari ist vor Barcelona nicht Favorit", bleibt Sebastian Vettel realistisch.

Unabhängig von allen Erfahrungen der letzten vier Rennen bleibt eine Komponente, die vorher niemand einschätzen kann. Alle Top-Teams gehen auf dem Circuit de Catalunya mit einigen Updates an den Start. 

Je nachdem wer seine Hausaufgaben am besten erledigt, wird als Favorit in das Renn-Wochenende starten.