Lewis Hamilton hat sich vor dem Großen Preis von Mexiko (am Sonntag, ab 20.10 Uhr im SPORT1-Liveticker) zu seinem kryptischen Instagram-Post geäußert.
Hamilton erklärt seinen Insta-Post
"Ich bin auch nur ein Mensch, habe Hochs und Tiefs in meinem leben. Mit diesem Post habe ich das ausgedrückt, was ich in diesem Moment gefühlt habe", erklärte Hamilton auf der offiziellen Formel-1-Pressekonferenz.
Grund für seinen Post sei offenbar eine TV-Dokumentation gewesen. "Ich war entsetzt, was alles in der Welt passiert. Das hat mich inspiriert, mehr tun zu wollen."
Hamilton schrieb jüngst folgenden Zeilen: "Ehrlich gesagt fühle ich mich danach, alles aufzugeben [...] Warum sich abmühen, wenn die Welt so ein Chaos ist und die Leute es nicht zu interessieren scheint. [...] Danke an die, die sich noch um die Welt scheren."
Die Message wurde als Generalkritik an der umweltschädlichen Konsumgesellschaft interpretiert.
"Ich bin einfach nur sehr offen und transparent mit meinen Gefühlen. Dennoch bin ich nach wie vor sehr fokussiert auf unser Team, auf die letzten vier Rennen und das, was in der Zukunft passiert", meinte Hamilton.
Alonso kritisiert Hamilton
Ex-Teamkollege Fernando Alonso hat sich beim spanischen Radiosender Cope wiederum kritisch zu Hamiltons Post geäußert.
"Ich denke, dass ich meine Essgewohnheiten für mich behalten würde. Du kannst nicht an einem Tag so eine Nachricht veröffentlichen und am nächsten Tag das Gegenteil tun", meinte der zweimalige F1-Weltmeister: "Wir kennen alle den Lifestyle, den Lewis hat. Und dass ein Formel 1 Fahrer 200 Flüge pro Jahr antritt. Da kann man nicht sagen: Esst kein Fleisch."
Hamilton selbst lebt seit einigen Monaten vegan und betont immer wieder die Vorteile dieser Ernährungsweise. Neben dem gesteigerten persönlichen Befinden und einer besseren Gesundheit würde vor allem die Umwelt entlastet werden, glaubt Hamilton. Dadurch wirke man Massentierhaltung, Wasserverschwendung und Luftverschmutzung entgegen.
Hamilton erklärte dazu am Donnerstag: "Ich liebe das Rennfahren. Aber die Formel 1 kann mehr tun. Überhaupt müssen wir alle Industrien pushen."
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Hamilton: "Mehr tun für die Umwelt"
Der Brite will "mehr tun" für die Umwelt. "Plastik aus dem Haushalt verbannen, etwa bei der Zahnbürste. Ich ändere so viel wie ich kann in meinem Leben. Ich versuche etwa, weniger zu fliegen", sagte Hamilton.
Zudem wolle er seine private Sammlung von Luxuskarossen auf Hybridautos umstellen.
Er sei sich allerdings im Klaren, fügte der 34-Jährige an, dass "der ökologische Fußabdruck eines Formel-1-Fahrers höher" sei als der eines Durchschnittsbürgers.
Hamilton und Alonso lieferten sich als Teamkollegen im Cockpit von McLaren in der Saison 2007 einen erbitterten "Krieg der Sterne". Freunde werden die beiden Formel 1-Legenden wohl nicht mehr.
Vettel: "Die Formel 1 müsste in Sachen Umweltbewusstsein mehr machen"
Auch Ferrari-Pilot Sebastian Vettel nahm die Formel 1 in die Pflicht: "Mir ist schon klar, dass wir mit unserer ganzen Reiserei einen ziemlich großen Fußabdruck hinterlassen. Ich bin der Ansicht: Die Formel 1 als Sport müsste in Sachen Umweltbewusstsein mehr machen."
Vettels Teamkollege Charles Leclerc bezeichnete den Kampf um das Klima als "extrem wichtig" und verwies auf den Beitrag, den jeder einzelne leisten könne.
In seiner Modelinie etwa achte er darauf, vermehrt umweltfreundliche Materialien einzusetzen und auf Plastik zu verzichten, erklärte der 22-jährige Monegasse.