Lewis Hamilton heißt der Sieger des Großen Preises von Mexiko. Der Brite fährt trotz einer Startkollision an die Spitze, verpasst jedoch den vorzeitigen WM-Titel. Und das mit kaputtem Unterboden, wie er erklärte. (Fahrerwertung der Formel 1)
Red Bull giftet gegen Hamilton
Die Ferraris hatten nach starkem Qualifying wieder einmal im Rennen das Nachsehen. Während Sebastian Vettel erstaunt über die Haltbarkeit des harten Reifens ist, gesteht Mercedes ein "Experiment." (DATENCENTER: Ergebnis des Mexiko-GP)
Bei Red Bull war man nach dem Rennen angefressen. Nach einer Kollision mit Hamilton musste Max Verstappen vom Ende des Feldes Jagd auf die Spitze machen. Motorsportchef Dr. Helmut Marko war nicht einverstanden mit dem Manöver des Mercedes-Piloten
SPORT1 fasst die Stimmen von Sky, RTL und dem ORF sowie von der Pressekonferenz und aus der Boxengasse zusammen.
Lewis Hamilton (Mercedes, Rang 1):
"Ein unglaubliches Ergebnis, ein riesiges Danke ans ganze Team. Wir kamen im Wissen hierher, dass es ein schwieriges Rennen wird. Aber wir haben es durchgezogen. Ich habe einige Schäden am Auto, das Rennen war ein ganz schöner Krampf, aber ich bin cool geblieben. Zudem fuhr ich mit kaputtem Auto, habt ihr den Unterboden gesehen? Ich war wirklich dankbar, die Zielflagge zu erkennen, aber wir alle sind konzentriert geblieben und nun stehe ich hier als Sieger, unglaublich!"
… über die verpasste Vorentscheidung: "Das ist mir egal. Ich liebe das Racing und fahre ein Rennen nach dem anderen. Es ist ein Rennen, dass ich schon eine ganze Weile gewinnen wollte. Es war schwierig für uns, ich bin demütig und dankbar für diese Gelegenheit. Das Team hat die beste Strategie herausgeholt. Die Ferraris hinter uns zu halten, war nicht so einfach. Es war ein tolles Rennen."
Sebastian Vettel (Ferrari, Rang 2):
„"Überraschenderweise haben die harten Reifen sehr gut funktioniert. Als Lewis hereinkam, dachten wir nicht, dass der harte Reifen so lange hält. Es war ein intensives Rennen, ohne jegliche Pause. Ich hatte Valtteri direkt hinter mir, der mir einigen Druck gemacht hat. Aber er hatte keine Chance, mich zu überholen. Ich habe mich auf Lewis vorne konzentriert. Aber er ist da den größten Teil des zweiten Stints einfach durchgerauscht, er hatte einfach genug Reifen übrig gehabt."
… über die Strategie: "Ich bin glücklich, ich denke es war ein gutes Rennen, Ich glaube, man hat gesehen, dass Mercedes in den entscheidenden Momenten etwas schneller war. Mit einer anderen Strategie hätte es vielleicht ein bisschen besser aussehen können. Es war am Anfang nicht klar, welche Strategie die bessere war."
… über die Probleme an Sonntagen: "Was das Chassis angeht, sind sie immer noch uns voraus. An Samstagen schaffen wir es, die Dinge mit den frischen Reifen etwas zu verschleiern, dass wir nicht soviel in den Kurven verlieren. An Sonntagen ist es eine andere Geschichte. Uns fehlt ein bisschen Speed in der Kurve, wenn wir unsere Reifen managen müssen. Wir brauchen uns nicht verstecken. Wir können stolz sein, so stark zu sein und sie unter Druck setzen zu können. Doch die Punkte werden am Sonntag vergeben, und da sind sie halt etwas stärker. Vor zwei Wochen war es ein ganz anderes Rennen, jedoch ein ähnliches Bild."
… über sein hartes Manöver gegen Hamilton: "Lewis ist nach dem Rennen zu mir gekommen und wollte wissen, was da los war. Ich habe ihn einfach nicht gesehen. Mit diesen Autos ist es wirklich schwierig, in gewissen Situationen einen Gegner ausmachen zu können."
Valtteri Bottas (Mercedes, Rang 3):
"Ein bittersüßes Wochenende. Die Qualifikation endete nicht so, wie ich das gerne gewollt hätte, aber am Sonntag könnte ich ein gutes Rennen fahren. Der Wagen lag gut, ich könnte nicht behaupten, dass ich Nachwirkungen des Unfalls gespürt hätte. Ich selbst fühlte mich auch wohl, ich hatte keine Beschwerden. Ich bin mit meinem Renn-Speed sehr zufrieden. Mein Start ist nicht ideal gewesen, ich verlor einen Platz. Letztlich hätte ich mit einem besseren Start gewiss mehr erreichen können."
… über seine Entwicklung bei Mercedes: „Ich habe den Speed und das Vertrauen ins Auto, um regelmäßig gute Ergebnisse erringen zu können. So soll es weitergehen."
Charles Leclerc (Ferrari, Rang 4):
"Wir müssten früh in die Box, um uns gegen Albon, der ebenfalls früh reingekommen ist, zu covern. Da wussten wir, dass es eine Zwei-Stop-Strategie werden wird. Dadurch waren wir ein bisschen im Hintertreffen. Ein Stop wäre wahrscheinlich die bessere Lösung gewesen. Es ist schade, aber so ist es eben."
Max Verstappen (Red Bull, Rang 6)
"Wenn man die Umstände betrachtet, war es ein sehr gutes Rennen. Wir hatten einen guten Start, dann haben Lewis und ich uns berührt musste auf das Gras gekommen. Ich hatte dann Valtteri überholt, aber Lewis hat mit seinem Frontflügel meinen Reifen aufgeschlitzt."
... über den Schuldigen beim Crash: "Ich weiß nicht. Ich war innen und habe die Berührung gespürt."
Nico Hülkenberg (Renault, Rang 10):
"Am Samstag haben wir uns selbst das Leben schwer gemacht. Mit dem Auto war ich gestern auch nicht happy. Wir konnten nicht mehr reagieren. Das hat sich auch im Rennen durchgezogen. Es war schwierig, etwas zu bewegen."
… über seinen Crash mit Kvyat:
"Ich werde mich bedanken bei ihm, hat er 1A gemacht."
Toto Wolff (Motorsportchef Mercedes):
"Wir wussten nicht, ob wir es mit diesem Tempo ins Ziel schaffen würden. Es war wirklich ein bizarres Experiment. Aber wir sahen, wie stark Daniel Ricciardo auf den harten Reifen unterwegs war, auf hohem Niveau mit soliden Rundenzeiten. Aber in Mexiko mit dem gleichen Reifensatz so lange draußen zu bleiben und auch noch zu gewinnen, das ist schon außergewöhnlich. Aber natürlich fühlt es sich komisch an, 47 Runden mit einem Satz zu fahren."
Dr. Helmut Marko (Motorsportchef Red Bull):
... über die Kollision von Verstappen und Hamilton: "Max war eigentlich vorn und dann ist ihm Hamilton recht kräftig aufs Auto gefahren, er musste auf die Wiese und hat dadurch Plätze verloren."
... auf die Frage, ob Red Bull unfair behandelt wird: "Also wenn wir betroffen sind, dann ist es normales Racing."