Das für den 19. April geplante Formel-1-Rennen in China ist wegen der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus auf unbestimmte Zeit verschoben worden.
Offiziell: China-GP abgesagt
Diese Entscheidung teilte der Automobil-Weltverband FIA am Mittwoch mit, nachdem zuvor bereits britische Medien berichtet hatten, dass das vierte Rennen der Saison in Shanghai verschoben oder abgesagt wird. Die WM beginnt Mitte März in Australien.
Man werde sich die nötige Zeit lassen, "um die Realisierbarkeit potenzieller Alternativtermine zu einem späteren Zeitpunkt im Jahr zu untersuchen, falls sich die Situation bessert", teilte die FIA mit.
"Der China-GP war immer ein wichtiger Teil des F1-Kalenders und die Fans sind immer unglaublich", hieß es in der Mitteilung: "Wir wünschen allen im Land nur das Beste in dieser schwierigen Zeit."
Fällt auch Vietnam-GP flach?
Letztmals wurde 2011 ein Formel-1-Rennen aufgrund widriger äußerer Umstände abgesagt, der Große Preis von Bahrain. In dem Königreich im Persischen Golf herrschten damals im Zuge des "Arabischen Frühlings" massive politische Unruhen.
Der Motorsport-Weltverband FIA hatte am 30. Januar die Öffentlichkeit darüber informiert, "wenn notwendig, alle Schritte einzuleiten, um die globale Motorsport-Gemeinschaft und die Öffentlichkeit zu schützen."
Zweifel gibt es zudem an der Premiere des Grand Prix in Vietnam. Der Austragungsort Hanoi liegt nur rund 150 Kilometer entfernt von der chinesischen Grenze.
Bereits über 44.000 Infektionsfälle
Bis Mittwoch lagen in China mehr als 44.600 Infektionsfälle vor, verzeichnet wurden bislang 1100 Tote durch das Coronavirus. Insgesamt traten bislang in rund 25 Ländern Infektionen auf, auch in Deutschland.
Wegen des Virus' wurden in China unter anderem die für den 13. bis 15. März in Nanjing geplante Hallen-WM der Leichtathleten, das Formel-E-Rennen in Sanya (21. März) sowie mehrere Qualifikationsturniere für die Olympischen Sommerspiele in Tokio abgesagt.
Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff hatte zuletzt seine Hoffnung geäußert, dass "wir nach China gehen können. Es wäre sehr schade, wenn das Rennen nicht stattfindet." Der Österreicher betonte bei einem PR-Termin aber auch, dass "die Gesundheit an erster Stelle" steht und er hoffe, dass "die Lage rasch unter Kontrolle gebracht werden kann. Das ist das Wichtigste."