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MotoGP: Moto3-Pilot Jason Dupasquier verstorben - Kritik an GP-Durchführung

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MotoGP: Moto3-Pilot Jason Dupasquier verstorben - Kritik an GP-Durchführung

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Tod von Moto3-Talent: Scharfe Kritik

In der Moto3 kommt das Schweizer Talent Jason Dupasquier tragisch ums Leben. Die Motorsportszene trauert. Einige Piloten kritisieren die GP-Fortsetzung scharf.
Der Schweizer Motorrad-Rennfahrer Jason Dupasquier ist nach seinem schweren Unfall im Rahmen des Großen Preises von Italien seinen schweren Kopfverletzungen erlegen.
SPORT1
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von SPORT1

Im Moment seines Triumphs war Fabio Quartararo nicht nach Feiern zumute - im Gegenteil.

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Der 22 Jahre alte MotoGP-Pilot hielt in seiner Auslaufrunde beim Sieg beim Sieg des Großen Preises von Italien in der schicksalhaften Kurve plötzlich an und streckt beide Hände in den Himmel. Im Ziel weinte der WM-Führende in seinen Helm und nahm anschließend eine Schweizer Fahne mit auf das Podium.

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Mit diesen Aktionen gedachte der Franzose dem tödlich verunglückten Jason Dupasquier. "Jedes Mal in dieser Kurve habe ich an Jason gedacht. Ich habe zwar gewonnen, aber einen Freund verloren. Das ist nicht einfach! Dieser Sieg ist für ihn und seine Familie."

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Doch nicht nur er trauerte um die 19 Jahre alte Schweizer Nachwuchshoffnung. Die komplette Motorsport-Welt zeigte sich geschockt von den dramatischen Ereignissen in Mugello.

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Dupasquier nach Sturz tödlich verunglückt

Moto3-Pilot Dupasquier vom deutschen Team PrüstelGP war am Samstag im Qualifying mit seinem Motorrad zu Fall gekommen und von zwei nachfolgenden Piloten, die nicht ausweichen konnten, an Kopf und Beinen getroffen worden. Er wurde noch in der Nacht operiert und verlor am Sonntag den Kampf mit dem Leben. Dupasquier erlag seinen schweren Kopfverletzungen.

Die Anteilnahme am tragischen Unglück ist groß, zahlreiche Rennfahrer meldeten sich. Ex-Formel-1-Pilot Romain Grosjean, der selbst einen Horror-Unfall in der Formel 1 erlebt hat, diesen aber fast unverletzt überstand, reagierte via Twitter. "Schreckliche Nachrichten. RIP Jason".

Auch aktive Formel-1-Piloten wie Sergio Perez, Charles Leclerc oder George Russell bekundeten ihr Beileid, gleiches galt für Honda-Testpilot Stefan Bradl, der zuletzt Marc Márquez in der MotoGP vertreten hatte.

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Kritik an Veranstalter wird laut

Doch zur Trauer mischte sich auch Kritik, die sich an die Veranstalter richtete. Diese hatten den Tod Dupasquiers am Sonntagmittag kommuniziert, kurz nachdem das Moto3-Rennen zu Ende gegangen war.

Im Anschluss sei das Moto2-Rennen ganz normal gestartet worden. Auch das MotoGP-Rennen zum Abschluss fand ganz normal statt. 15 Minuten vor dem Rennen der Königsklasse wurde eine Trauerminute für das Schweizer Nachwuchstalent abgehalten.

"Die Frage ist, warum wir Rennen fahren", kritisierte Superstar Valentino Rossi. "Es hätte auch viel Sinn gemacht, nicht zu fahren. Aber was wir heute gemacht haben, hat leider nichts daran geändert, was gestern mit Jason passiert ist."

Petrucci: "Habe mich schmutzig gefühlt"

Sein Landsmann Danilo Petrucci formulierte es drastischer: "Ich habe mich schmutzig gefühlt. Wir fahren auf der gleichen Strecke, wo jemand von uns gestorben ist. Das ist meiner Meinung nach nicht richtig."

Zudem stellte er die These auf, dass bei einem derartigen Unglück in der MotoGP möglicherweise anders verfahren worden wäre. "Wir haben gestern verstanden, dass die Situation sehr schwierig ist. Niemand wollte die Wahrheit sagen. Ich frage mich, ob wir weitergemacht hätten, wenn es einen MotoGP-Fahrer betroffen hätte. Ist ein Moto3-Fahrer weniger wert? Das glaube ich nicht."

Auch Francesco Bagnaia vertrat diese Auffassung. "Das war einer der schlimmsten Tage meines Lebens. Es war meiner Meinung nach nicht korrekt, das Rennen zu fahren. Wir haben einen 19-Jährigen verloren. Das ist schwierig zu akzeptieren", erklärte er und ergänzte: "Ich denke, wir wären nicht gefahren, wenn es ein MotoGP-Fahrer gewesen wäre."

Auch am Samstag wurden nach dem Abtransport Dupasquiers die weiteren Qualifyings von Moto2 und MotoGP planmäßig durchgeführt. "Nachdem der Helikopter abgehoben hat, sind wir auf die Strecke gefahren, so als wenn nichts passiert wäre", monierte Petrucci. "In der Lederkombi und unter dem Helm steckt in erster Linie ein Mensch und erst dann ein Fahrer."

Er kritisierte zudem, dass die Fahrer nicht in Entscheidungen involviert wurden. "Niemand hat uns gefragt. Wir sind aber nicht in der Position, um zu fordern, dass man wenigstens einen Tag pausiert."

Oliveira: Größter Tribut ist weitermachen

Allerdings gab es auch Zustimmung für die Entscheidung, die Rennen planmäßig stattfinden zu lassen.

"Es tut mir sehr leid für seine Familie, aber wir müssen trotzdem weitermachen, denn das ist das größte Tribut, das wir ihm zollen können", sagte Miguel Oliveira, der im MotoGP-Rennen Zweiter wurde. "Ich glaube, heute sind alle mit viel gegenseitigem Respekt ins Rennen gegangen."

Auch Jack Miller sah es ähnlich. "Ich habe mich seit Samstag scheiße gefühlt, nicht falsch verstehen. Trotzdem habe ich das Gefühl gehabt, das Rennen zu fahren. Jason war in seinem Herz ein Racer und ich bin mir sicher, dass er gewollt hätte, dass die Rennen stattfinden. Wir lieben das. Wir wissen, dass es gefährlich ist", erklärte der MotoGP-Pilot seine Teilnahme am Rennen.

Es sei allerdings niemand zum Fahren gezwungen worden: "Niemand hält einem eine Waffe an den Kopf. Wenn man fahren will, dann fährt man. Dass sie es uns ermöglicht haben, das fortzusetzen, was wir am meisten lieben, ist gewaltig", sagte Miller.

Zwei Fahrer verzichten auf Start

Zwei Fahrer verzichteten auf eine Teilnahme am Rennen: Dupasquiers Teamkollege Ryusei Yamanaka sowie der Schweizer Tom Lüthi. Dupasquiers Landsmann war laut Blick ins Krankenhaus gefahren, um dem 19-Jährigen beizustehen.

Dupasquier ist nicht der erste Motorrad-Pilot, der im Rahmen eines Rennwochenendes sein Leben verloren hat. Zuletzt verunglückte Luis Salom 2016 unglücklich im Freitagstraining von Barcelona.

Auch damals wurde Samstag und Sonntag normal weitergefahren.