Wenn der ehemalige BBL-Star Matej Mamic an die Fans von ALBA Berlin zurückdenkt, wird dem früheren Kapitän warm ums Herz.
Dieses Unfall-Drama schockte den deutschen Basketball
Unfall-Drama schockte den Basketball
„Ich hatte eine perfekte Verbindung zu den ALBA-Fans. Wie sie mit den Dingen um meine Verletzung umgegangen sind, wie sie mich unterstützt haben, hat meiner Genesung so sehr geholfen – das werde ich nie vergessen. Berlin wird immer in meinem Herzen sein. Für immer“, schrieb Mamic einst bei Twitter.
Genau 20 Jahre ist der schockierende Unfall des früheren Basketballprofis nun her.
BBL: Mamic knallte auf den Boden - Spiel wurde abgebrochen
Im Spiel gegen die TBB Trier am 26. November 2005 knallt Mamic nach einem fairen Block von Nate Doornekamp und einem anschließenden Kontakt mit Mitspieler Quadre Lollis auf den Hinterkopf. Der damals 30-Jährige bleibt mehrere Minuten bewusstlos liegen.
Die auf das Spielfeld geeilten Ärzte legen Mamic eine Halskrause um. Der Kroate kann sich nicht bewegen und wird erst Minuten später unter Tränen vom Feld getragen, ehe es per Hubschrauber in das Unfallkrankenhaus in Berlin-Marzahn geht.
In der Halle herrscht Entsetzen – folgerichtig wird die Partie vorzeitig abgebrochen. „Wir sind fassungslos. Das ist natürlich ein Schock“, sagte ALBA-Manager Marco Baldi anschließend.
Rollstuhl drohte: Basketball-Star kämpft sich zurück
Mamic ist zu Beginn vollständig gelähmt, er hatte sich eine schwere Halswirbelsäulenverletzung zugezogen, ein Leben im Rollstuhl drohte.
„Wäre es so geblieben wie am Anfang, hätte er es nicht mehr allein durch diese Welt geschafft“, sagte Walter Schaffartzik, der Ärztliche Leiter des Krankenhauses.
Doch Mamic ist auch abseits des Feldes ein bewundernswerter Kämpfer, sein Wille und eine medikamentöse Behandlung lassen die Lähmung abklingen.
Zwei Monate später kehrt er als Zuschauer in die Max-Schmeling-Halle zurück und wird von den Fans gefeiert.
Die aktive sportliche Karriere ist zwar trotz zwischenzeitlicher Hoffnungen vorbei, ein Jahr später kann Mamic aber zumindest wieder laufen, Auto fahren und Trainingseinheiten absolvieren
Mamic kehrte nach Berlin zurück
„Damit gewann ich bereits meinen größten Kampf: Ich kehrte zurück in mein normales Leben. Dafür danke ich Gott“, sagte Mamic damals.
Er wollte Trainer oder Manager bei ALBA werden, schlussendlich zog es ihn aus familiären Gründen aber zurück in die Heimat.
Bei Cedevita Zagreb übernahm er ab 2008 für zehn Jahre als Sportdirektor das Ruder – und feierte in dieser Rolle 2017 im EuroCup eine emotionale Rückkehr nach Berlin.
Inzwischen arbeitet Mamic mit voller Leidenschaft als CEO bei der Sportagentur AltusBasket, die Basketballspieler und Trainer berät. Vor einigen Wochen besuchte er die BBL-Partie zwischen Bamberg und Chemnitz.
Sein Herz schlägt aber weiterhin für Berlin.