Superstar Giannis Antetokounmpo hat Griechenlands Basketballer zur ersten EM-Medaille seit 16 Jahren geführt. Das Team um den Ausnahmespieler von NBA-Klub Milwaukee Bucks besiegte Finnland am Sonntag in Riga im Spiel um Platz drei in einem wilden Aufeinandertreffen mit 92:89 (48:34). 2009 in Polen hatten die Griechen zuletzt Bronze geholt.
Basketball-EM: Spiel um Platz 3 endet in Tränen-Drama
Tränen nach Drama im Spiel um Platz 3
Bester Werfer des Europameisters von 1987 und 2005 war vor 11.000 Zuschauern Antetokounmpo mit 30 Punkten und 17 Rebounds. Im Halbfinale gegen die Türkei, das Griechenland überraschend deutlich mit 68:94 verloren hatte, hatte der 30-Jährige am Freitag mit zwölf Punkten und zwölf Rebounds einen für seine Verhältnisse schwachen Abend erwischt.
Tränen bei Sieger und Verlierer
Der Superstar vergoss direkt nach dem Abpfiff Tränen der Erlösung. Denn gemeinsam mit seinen Brüdern Thanasis und Kostas gewann Giannis zum ersten Mal in seiner Laufbahn eine Medaille für sein Land.
„Wenn man eine Medaille gewinnt, macht man 13 Millionen Menschen glücklich. Das ist etwas ganz besonders“, sagte der Hüne. „Diese Medaille bedeutet mir mehr als die Meisterschaft in der NBA.“
Das Ende der Partie verlief dramatisch - und gebar zwei tragische Helden. Fünf Sekunden vor dem Ende hätte Flügelspieler Elias Valtonen für Finnland mit drei Freiwürfen ausgleichen können. Der frühere Leihspieler des Bundesligisten Rostock Seawolves scheiterte jedoch mit seinem letzten Versuch.
Teamkollege Mikael Jantunen sicherte sich den Rebound, der Forward von Fenerbahce Istanbul vergab allerdings den Korbleger. So rettete sich Griechenland in der komplett wilden Schlussphase über die Ziellinie - nach dem Spiel brachen Jantunen und diverse Teamkollegen in Tränen aus.
Finnland-Star trauern um historische Chance
„Ich bin sehr stolz, aber es tut einfach unglaublich weh. In der letzten Aktion gibt es natürlich eine kleine Sekunde, wo man denkt, Jantunen macht den jetzt rein, aber leider ging er vorbei. Gerade weil wir die Chance hatten und so nah dran waren, tut es noch deutlich mehr weh“, sagte Kapitän Sasu Salin und kämpfte auf der Pressekonferenz mit den Tränen.
Bei den Finnen kam Lauri Markkanen auf 19 Zähler. Für den Co-Gastgeber, der in der Vorschlussrunde gegen den neuen Europameister Deutschland unterlegen gewesen war, bedeutet Rang vier trotzdem die beste Platzierung bei einem großen Turnier. Bis dato war Platz sechs bei der EM 1967 das Top-Ergebnis gewesen.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)