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Historische Türkei-Gala! "24 Jahre später haben wir Geschichte geschrieben"

Historische Türkei-Gala dank Superstar

Das Team um NBA-Profi Alperen Sengün bezwang Polen am Dienstag in der Runde der letzten Acht.
Die Türkei steht im Halbfinale der Basketball-EM
Die Türkei steht im Halbfinale der Basketball-EM
© IMAGO/MN Press Photo
Das Team um NBA-Profi Alperen Sengün bezwang Polen am Dienstag in der Runde der letzten Acht.

Die Türkei hat zum ersten Mal seit 24 Jahren (!) das Halbfinale der Basketball-EM erreicht. Das Team um NBA-Jungstar Alperen Sengün von den Houston Rockets besiegte am Dienstag in Riga Polen in der Runde der letzten acht mit 91:77 (46:32).

2001 hatten es die Türken bei ihrer Heim-Europameisterschaft bis ins Finale geschafft, unterlagen dort jedoch gegen Jugoslawien. Nach der langen Durststrecke feierten die Spieler ausgelassen und zeigten trotz der erneut unwürdigen Kulisse Emotionen.

Auch in der Heimat ist die Begeisterung groß. Da wird die journalistische Distanz auch mal eben ad acta gelegt und zu einem kollektiven Wir gewechselt. „Polen gestürzt und im Halbfinale. 24 Jahre später haben wir Geschichte geschrieben“, titelte die türkische Zeitung Takvim. „Zwölf Riesen stürzen Polen! Wir stehen im Halbfinale der Europameisterschaft“, war bei Posta zu lesen. Auch die Zeitung Habertürk bejubelte die zwölf Riesen, die „Geschichte geschrieben“ hätten.

Türkei als Topfavorit bei der EM?

„Die Türkei hat alles, was es für den ganzen Weg bei diesem Turnier braucht“, schwärmte Deutschlands Ex-Nationalspieler Per Günther bei Magenta Sport. Er fügte an: „Die sind für mich das zweitbeste Team, was hier herumläuft hinter Deutschland.“

Sengün glänzte vor 3463 Zuschauern als erst sechster Spieler in der EM-Geschichte mit einem Triple-Double. Am Ende standen 19 Punkten, zwölf Rebounds und zehn Assists auf dem Spielbericht, für Polen kamen Jordan Loyd und Mateusz Ponitka auf je 19 Zähler.

„Ich extrem glücklich und aufgeregt darüber. Insgesamt bin ich sehr stolz auf unser Team, auch wie wir mit Rückschlägen umgegangen sind und zusammengehalten haben“, sagte der türkische Point Guard Shane Larkin nach dem Spiel zu SPORT1: „Wir sind glücklich, dass wir im Halbfinale sind, aber wir haben noch größere Ziele. Unser Ziel war es von Beginn an klar, dass wir eine Medaille gewinnen. Ein Spiel um eine Medaille haben wir jetzt sicher, aber wir wollen mehr. Wir wollen Gold!“

„Diese Jungs verdienen Medaillen“

Die Türkei bekommt es am Freitag in der Vorschlussrunde mit Litauen oder Griechenland zu tun. Die Polen verpassten derweil, zum zweiten Mal in Folge in ein EM-Halbfinale einzuziehen. 2022 hatten sie in Berlin letztlich das Spiel um Bronze gegen die Deutschen verloren.

„Ich schwöre, ich bin sehr glücklich. Wir stehen nach Jahren wieder im Halbfinale. Diese Jungs verdienen Medaillen. Ich hoffe, dass es am Ende eine Medaille wird“, sagte der türkische Coach Ergin Ataman nach der Partie bei TRT.

Spannung kam in der Partie kaum auf. Schon zur Pause hatte die Türkei ein Polster von 14 Zählern. Im dritten Viertel kratzte das Team bereits am Vorsprung von 20 Punkten. Polen kämpfte zwar und kam noch einmal auf zehn Zähler heran, doch die Türken beendeten die Partie ganz cool.

Die Türken sind damit ein etwaiger Finalgegner der deutschen Nationalmannschaft. Der Weltmeister trifft in seinem Viertelfinale am Mittwoch (20.00 Uhr/RTL und MagentaSport) auf Slowenien und NBA-Superstar Luka Doncic. Zuvor spielen Finnland und Georgien (16.00 Uhr) Deutschlands möglichen Kontrahenten im Halbfinale aus.

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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)