Andrea Trinchieri war „stolz wie nie zuvor“, und Marko Pesic pries den außergewöhnlichen „Charakter“ des Teams.
Trotz Pleite: Bayern auf Kurs
Als im Palau Blaugrana von Barcelona die letzte Sirene einer herausragenden EuroLeague-Saison ertönt war, blieb in der Gefühlswelt der Basketballer von Bayern München kein Platz für anhaltenden Frust. (NEWS: Alles zur Euroleague)
„Ich habe meinem Team gesagt, sie sollen nach diesem Spiel nichts mehr im Tank haben. Sie haben alles gegeben“, sagte Trinchieri zu der 72:81-Niederlage (37:31) im entscheidenden fünften Viertelfinale beim Vorjahresfinalisten FC Barcelona.
Die Best-of-Five-Serie ging 2:3 gegen die klaren Favoriten verloren. Wie schon in der vergangenen Saison fehlte nur ein Quäntchen für den ersten Sprung eines deutschen Klubs zum Finalturnier und den nächsten Schritt zu einer europäischen Topadresse im Basketball. (DATEN: Spielplan und Ergebnisse der EuroLeague)
Pesic: Enttäuschung ja, aber auch Glückwünsche
„Wir sind natürlich jetzt alle riesig enttäuscht, aber von ganzem Herzen Glückwunsch an die Trainer, an das Team für diesen Charakter, diese Einstellung, niemals aufzugeben“, sagte Pesic, der an der steilen Entwicklung der Münchner einen entscheidenden Anteil hat.
Noch war der FC Barcelona, der für Starspieler Nikola Mirotic mehr als vier Millionen Euro im Jahr ausgeben soll, aber etwas zu groß. Vor dem abschließenden Duell hatte Trinchieri bei Magenta Sport seinem Team „vielleicht eine einprozentige, zweiprozentige Chance“ eingeräumt.
Pesic sprach von einer anstehenden „Wurzelbehandlung ohne Betäubung“. Dann lagen die Münchner zur Pause sogar vorne, doch ein schwächeres drittes Viertel nutzte Barca letztlich, um den lange starken Bayern den Zahn zu ziehen.
Bayern arbeitet sich weiter in die europäische Spitze vor
Dennoch bestätigten die Play-off-Auftritte nach einer turbulenten Hauptsaison mit größeren Corona-Sorgen, dass der deutsche Topklub in seinen mittelfristigen Planungen voll auf Kurs ist. „Wir wollen in die europäische Spitze und bauen das sukzessive auf“, sagte Klub-Präsident Herbert Hainer zuletzt der Abendzeitung.
Dafür investieren die Bayern, die seit dem Sommer des vergangenen Jahres festes Mitglied der stärksten europäischen Liga sind, nicht allein in die Mannschaft. Auch die verbesserte Infrastruktur mit der Ende 2023 nutzbaren neuen Spielstätte SAP Garden ist ein wichtiger Schritt, der sich auszahlen könnte.
Zunächst richtet sich der Fokus nun aber auf die Bundesliga, in der die Münchner als aktueller Tabellendritter noch drei Partien vor den Play-offs absolvieren müssen.
Die letzte am 10. Mai gegen den Dauerrivalen Alba Berlin, von dem sich Trinchieris Team nach zwei Jahren den Titel in dieser Saison zurückholen will. (SERVICE: Alle Spiele und Ergebnisse der BBL)