Dennis Schröder und die deutschen Basketballer haben in Serbien das nächste dicke Ausrufezeichen gesetzt und einen großen Schritt Richtung WM gemacht.
Deutschland landet Coup in Serbien
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Das Team um den NBA-Profi von den Atlanta Hawks gewann zum Abschluss der ersten Qualifikationsrunde in Novi Sad beim Olympia-, WM-, und EM-Zweiten mit 88:81 (35:41), es war der sechste Sieg im sechsten Spiel. Die Auswahl des Deutschen Basketball Bundes (DBB), der ein Platz für die zweite Qualifikationsphase zur Endrunde 2019 in China schon zuvor sicher war, ist damit unter Bundestrainer Henrik Rödl weiter ungeschlagen.
Beste Ausgangslage für DBB-Team
"Das ist ein großer Sieg für uns. Serbien schlägt man nicht oft. Sie sind eine der größten Basketball-Nationen der Welt", sagte Rödl: "Das ist auch für mich etwas Besonders."
Die Ausgangslage könnte nicht besser sein. Das DBB-Team gewann die Gruppe G mit zwölf Punkten vor Serbien (10) und Georgien (8), alle Ergebnisse werden in die zweite Gruppenphase mitgenommen. Ab September geht es in einer neuen Sechserstaffel weiter, Deutschland bekommt es mit Griechenland (12), Israel (9) und Estland (8) zu tun. Gegen diese geht es jeweils in Hin- und Rückspiel, drei Teams bekommen ein WM-Ticket.
Deutschland hatte Serbien beim Hinspiel im Februar wegen der laufenden Saison in Nordamerika ohne die Unterstützung der NBA-Spieler etwas überraschend geschlagen (79:74). Diesmal war neben Schröder auch Maximilian Kleber (Dallas Mavericks) dabei, Daniel Theis (Boston Celtics) und Paul Zipser (Chicago Bulls) fehlten verletzt.
Serbien mit Bayerns-Ex-Coach als Trainer
Das serbische Team von Trainer Sasa Djordjevic, im Frühjahr nur Wochen nach dem Pokalsieg mit Bayern München vom Bundesligisten entlassen, wollte sich vor eigenem Publikum spürbar für die Niederlage revanchieren. Doch die deutsche Mannschaft fand nach etwas holprigem Beginn (0:7) ihren Rhythmus und ließ sich von der Atmosphäre in der ausverkauften Spens Arena nicht beeindrucken.
Erst zu Beginn des zweiten Viertels hatten die Gäste eine längere Schwächephase, Rödl redete in einer Auszeit auf sein Team ein. "Spielt mit Mut", forderte der Europameister von 1993, doch der Rückstand wuchs und wurde erstmals zweistellig (23:33/15. Minute). Serbien hatte jetzt die Kontrolle, führte zur Pause aber nur knapp.
Schröder, der am Freitag in seiner Heimatstadt Braunschweig gegen Österreich (85:63) sein Debüt in der WM-Qualifikation gegeben und mit 25 Punkten als Topscorer geglänzt hatte, übernahm in der zweiten Hälfte viel Verantwortung und schraubte sein Punktekonto hoch. "Die Mission ist, das Spiel zu gewinnen", hatte der 24-Jährige vor dem Duell gesagt. Trotz einer Erkältung bekam der Point Guard viel Einsatzzeit.
Schröder hielt Deutschland im Spiel
Auch dank Schröder hielt das DBB-Team Kontakt, Kleber sorgte zu Beginn des Schlussviertels für die Führung (63:62/33.), das Spiel war völlig offen. Schröder sorgte 30 Sekunden vor Schluss für das 84:81, Serbien hatte danach keine Antwort mehr.
Jetzt haben die Nationalspieler gut drei Monate Pause. Danach folgen bis Februar drei Nationalmannschaftsfenster mit jeweils zwei Spielen, zwölf von 32 europäischen Teams kommen nach China. Deutschland hat zuletzt 2010 bei einer WM gespielt.
Das Spiel im Stenogramm:
Serbien - Deutschland 81:88 (41:35)
Beste Werfer: Marjanovic 22), Jelovac (19), Milutinov (16), Milosavljevic (10) für Serbien - Schröder (21), Kleber (16), Benzing (16) für Deutschland
Zuschauer: 6987 (ausverkauft)