Eine schlimme Verletzung hat das erste Gruppenspiel Brasiliens bei der Basketball-Weltmeisterschaft in Asien am Samstag überschattet. Der langjährige NBA-Profi Raul Neto riss sich im ersten Gruppenspiel seiner Auswahl gegen den Iran (100:59) die Patellasehne im rechten Knie.
Tränen-Drama um Horror-Verletzung
Noch auf dem Spielfeld behandelten Teamärzte den 31-Jährigen, der auf einer Trage aus der Halle und umgehend in ein naheliegendes Krankenhaus abtransportiert werden musste. Seinen Mitspielern, darunter Lucas Dias, stand der Schock ins Gesicht geschrieben – einige Spieler brachen ob der Horror-Szenen in Tränen aus.
Die entscheidende Aktion ereignete sich nur kurz nach der Halbzeit, zu Beginn des dritten Viertels. Brasilien führte bereits mit über 25 Punkten, die Partie schien längst entschieden. Bei einem Sprungansatz Netos folgte dann aber die Ruptur der Patellasehne.
Basketball-WM: MRT-Untersuchung bestätigt schwere Verletzung
Die brasilianische Delegation um den medizinischen Direktor Carlos Vicente Andreoli kümmerte sich umgehend um den Spieler, der sich vor Schmerzen krümmte, und veranlasste eine MRT-Untersuchung im Krankenhaus, die in der Folge den schwerwiegenden Verdacht bestätigte.
Somit ist die WM für Neto bereits nach 14:54 Minuten Netto-Spielzeit Geschichte. Zwar befindet sich Neto noch mit der Delegation im Teamhotel, der brasilianische Basketball-Verband CBB kümmere sich nach eigener Aussage aber bereits um den weiteren logistischen Ablauf der Weiterversorgung und Heimreise.
Raul Neto war vor zehn Jahren von den Atlanta Hawks an 47. Stelle im NBA-Draft gepickt worden. Seither mauserte sich der 1,85 Meter-Mann zu einem soliden Spielmacher, absolvierte 435 NBA-Partien unter anderem auch für die Cleveland Cavaliers.
Brasilien muss auf Ex-NBA-Spieler verzichten
Seit Anfang August steht der erfahrene Guard nun beim Euroleague-Team von Fenerbahce Istanbul unter Vertrag, unterzeichnete dort einen Einjahreskontrakt mit Option auf ein weiteres Vertragsjahr.
Bei der laufenden Weltmeisterschaft muss Brasilien seinen Ausfall nur anderweitig aufwiegeln. In der Gruppe G treffen die Südamerikaner in den weiteren beiden Partien auf die Elfenbeinküste und Spanien, die gegen die Afrikaner 99:72 gewannen.