Für Ricardo Pietreczko ist der Traum vom zweiten Turniersieg auf der European Tour von Luke Littler zerstört worden. Im Halbfinale der Belgian Darts Open in Wieze unterlag „Pikachu“ dem Shootingstar des Darts mit 3:7 Legs. 2023 hatte Pietreczko sensationell das Turnier in Hildesheim gewonnen und sein Können aufblitzen lassen. Littler reichte diesmal ein Average von 104, um den Deutschen zu stoppen.

Aufregung gab es nach der Partie. Beim Shakehands redete Pietreczko vehement auf Littler ein. Dieser zeigte sich verwundert, verstand die Welt nicht mehr und gestikulierte. Dabei deutete er an, dass Pikachu besser abhauen solle. Als Pikachu dann angesäuert die Bühne verließ, deutete Littler noch einen Ellbogencheck an. Danach brüllte Littler noch in Richtung Publikum und ließ Dampf ab.

Kurz nach seiner Niederlage meldete sich Pietreczko bei Instagram und legte gegen Littler nach. Dem Deutschen waren Littlers ungewöhnliche Check-out-Wege aufgestoßen, Pietreczko nahm diese offenbar als respektlos wahr. „Also ich hab ihn ja sehr geschätzt, dass man in so einem Alter so ein Spiel spielen kann. Aber ich hoffe die Arroganz bestraft ihn“, schrieb „Pikachu“.

So reagiert Littler

Im Finale gewann Littler dann gegen Rob Cross mit 8:7. Dabei gelang ihm ein 9-Darter.

Diverse englische Medien berichten, dass Littler mit einem Beitrag in einer Facebook-Gruppe auf Pietreczkos Vorwürfe reagiert haben soll. Der Shootingstar zeigte sich demnach reichlich irritiert: „Keine Ahnung, was ich falsch gemacht habe, keine Ahnung, was er gesagt hat. Er hat etwas gesagt, dann ‚mach es nicht wieder.‘“

Im Viertelfinale zuvor hatte Pietreczko Jonny Clayton mit 6:2 ausgeschaltet, Littler ließ Jermaine Wattimena mit 6:2 keine Chance.

Im Spiel der Runde der letzten 16 bezwang Pietreczko zuvor Ryan Joyce mit 6:4 in Legs. Pietreczko spielte dabei einen Drei-Dart-Average von 92,12 Punkten und eine Doppelquote von 37,5 Prozent. Joyce zeigte ein ähnliches Niveau, ließ im Vergleich zum Deutschen aber das richtige Timing und die Kaltschnäuzigkeit vermissen.

Weltmeister Humphries scheitert an Landsmann

Weltmeister Luke Humphries hatte seinen Meister in Ryan Searle gefunden. „Heavy Metal“ bezwang seinen englischen Landsmann mit 6:3, obwohl er mit einem Average von 94,74 über sechs Punkte unter dem seines Gegners lag. Beim Finishen demonstrierte Searle allerdings Unbarmherzigkeit, traf 75 Prozent seiner Versuche und checkte drei Scores über 100 Zähler.

Gabriel Clemens und Lukas Wenig waren am Samstag in der 2. Runde ausgeschieden. Am Freitag mussten in Daniel Klose und Martin Schindler zwei weitere Deutsche die Segel streichen.

Die belgische Stadt Wieze ist die erste von 13 Stationen der diesjährigen European Tour der PDC. Am Osterwochenende geht es in München weiter (LIVE im TV auf SPORT1).