Michael van Gerwen hat sein größtes Ausrufezeichen seit langem gesetzt - und Weltmeister Luke Littler wirkt beunruhigt.
Vielsagender Darts-Moment: Was mag Luke Littler hier durch den Kopf gehen?
Was geht Littler hier durch den Kopf?
Van Gerwen hat den Weltmeister und Titelverteidiger enttrohnt und zum sechsten Mal die World Series Finals gewonnen. Der ehrgeizige Jungstar Littler quittierte den verwandelten Matchdart van Gerwens mit einem auffällig eisigen Blick, ehe er zu den Gratulationsgesten überging.
Mit Blick auf die WM Ende des Jahres muss der 18 Jahre junge Littler den doppelt so alten Veteran womöglich wieder als Konkurrenten auf der Rechnung haben. Zumal van Gerwen auf dem Weg ins Finale auch den Weltranglisten-Ersten Luke Humphries souverän ausgeschaltet hatte.
„Das ist Vintage-Michael“, meinte SPORT1-Kommentator Basti Schwele während des besagten Matches. Experte Robert Marijanovic pflichtete ihm bei - und frohlockte angesichts einer Entwicklung, die drei Monate vor Beginn der WM die Landkarte des Darts verändern könnte: „Ein so starker MvG tut allen gut. Der tut dem Darts gut und der tut auch Luke Humphries und Luke Littler gut, weil die so neue Motivation bekommen.“
Van Gerwen setzt ein Ausrufezeichen
Bei seinem Heimspiel in Amsterdam setzte sich der Niederländer gegen den 18 Jahre alten Weltmeister mit 11:7 im Finale durch. Es ist van Gerwens erster Majorsieg seit zwei Jahren, damals ebenfalls bei den World Series Finals.
„Das bedeutet mir die Welt“, sagte van Gerwen, der im Mai nach über zehn Jahren Ehe die Trennung von seiner Frau Daphne öffentlich gemacht und anschließend eine schwere Zeit durchlebt hatte. „Das hat eine Menge Energie gekostet“, erklärte der dreimalige Weltmeister mit Tochter Zoë an der Seite, aber: „Ich hoffe, das ist der Beginn von mehr.“
Bei der Neuauflage des WM-Finals gegen Littler nahm van Gerwen eindrucksvoll Revanche, zum Match checkte er 130 Punkte. „Es ist gut, ihn zurück zu haben. Er hatte eine schwere Zeit“, sagte Littler.
Bei den World Series Finals, dem Finale einer Einladungsturnierserie rund um den Globus, wurde um ein Preisgeld von 350.000 Pfund (rund 404.000 Euro) gespielt, das allerdings nicht in die Order of Merit einfließt. Als einziger deutscher Starter schied der frühere WM-Halbfinalist Gabriel Clemens bereits in der ersten Runde aus.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)