Suchte man in den vergangenen zwei Jahren nach Darts-Superlativen, war ein Name allgegenwärtig. Kein Spieler verzeichnete einen so rasanten Aufstieg und ließ so regelmäßig Rekorde purzeln wie Luke Littler.
Darts-Wunderkind schnappt ihm Rekord weg! ist er der nächste Luke Littler?
Der nächste Luke Littler?
Während viele Fans sehnsüchtig auf den Start der PDC Darts-Weltmeisterschaft 2026 am 11. Dezember (LIVE auf SPORT1) warten, spielt sich jedoch ein neues Wunderkind in die Schlagzeilen.
Darts-Wunderkind übertrumpft sogar Littler
Der 15 Jahre alte Schotte Mitchell Lawrie startete am Sonntag als jüngster Teilnehmer aller Zeiten bei der WDF Weltmeisterschaft im Lakeside Country Club in Frimley Green. Damit übertrifft Lawrie niemand Geringeren als Littler. Die aktuelle Nummer eins der PDC trat 2022 ebenfalls mit 15 Jahren an und marschierte ins Achtelfinale.
Der bloße WM-Start im Lakeside ist allerdings nicht der einzige Rekord, den Lawrie Littler abknöpfen konnte. In diesem Jahr gewann der Youngster die British Open, Welsh Open und das Irish Classic. Mit gerade einmal 15 Jahren und vier Tagen feierte Lawrie damit bereits drei Seniorentitel bei der WDF. Ein Rekord, der zuvor ebenfalls durch Littler gehalten wurde, der bei seinem dritten Titel jedoch rund fünf Monate älter war.
10-Darter! Lawrie mit sensationellem WM-Debüt
Diese sensationellen Leistungen untermauerte Lawrie auch bei seinem WM-Auftaktmatch. In der ersten Runde bezwang er den Japaner Tomoya Maruyama mit 3:0 und wurde somit zum jüngsten Spieler, der je ein Spiel bei den Lakeside Championships gewinnen konnte.
Umso beachtlicher war aber die Art und Weise, wie sich Lawrie in diesem Duell präsentierte. Gleich im ersten Satz überwand er einen starken Start seines Gegners und spielte neben seiner ersten 180 auch gleich ein Break zur 2:0-Führung.
Im zweiten Satz verlor der Schotte zwar sein erstes Leg, verpasste bei gutem Scoring jedoch nur knapp ein 161er-Finish auf Bull. Auch von dem zwischenzeitlichen Rückschlag ließ sich der Youngster jedoch nicht aufhalten, ehe es im entscheidenden Satz zum nächsten Highlight kam. Mit einer 2:0-Satzführung im Gepäck spielte Lawrie bei seinem WM-Debüt einen 10-Darter und ebnete mit zwei 145er-Checkouts im dritten Satz den Weg zu einem Sieg ohne Satzverlust.
„Es hat vielleicht so ausgesehen, als wäre ich im Match nervös gewesen, aber das war es nicht“, sagte Lawrie anschließend über seine leichten Startschwierigkeiten und meinte: „Ich habe einfach daneben geworfen. Ich habe mir gesagt, dass ich keine weiteren Chancen mehr verpassen darf. Glücklicherweise habe ich das erste Leg im ersten Satz geholt, und von da an wurde es nur noch besser.“
Littler: „Wenn er so weiterspielt, wird er es schaffen“
Während Lawrie aufgrund seiner Rekordjagd in der Öffentlichkeit bereits als „nächster Luke Littler“ gehandelt wird, verfolgt auch der PDC Weltmeister von 2025 selbst die Entwicklung des Schotten genau.
„Er ist ein sehr guter Spieler in so jungen Jahren, genau wie ich es damals war“, sagte Littler, der den Verlust seiner Rekorde jedoch sportlich nahm. „Ich habe meinen eigenen Rekord immer im Hinterkopf gehabt – und jetzt hat er ihn mir weggenommen. Aber ehrlich: Er hat es absolut verdient.“
Littler stand nach seinen Leistungen auf der PDC Development Tour schon zwei Jahre nach seinem WDF WM-Debüt auf der großen WM-Bühne im Alexandra Palace und schaffte es dort unmittelbar ins Finale. Ein Aufstieg, von dem auch Lawrie träumen dürfte, der Littler jedoch schon in jungen Jahren stets in den Fokus der Öffentlichkeit rückte.
„Er muss einfach den Kopf unten halten und weiterarbeiten. Als ich 14 oder 15 war, dachte ich auch ständig: ‚Nur noch ein Jahr, dann darf ich auf die Development Tour.‘ Er wird dasselbe denken. Aber wenn er so weiterspielt wie jetzt, wird er es schaffen“, riet Littler seinem Nachfolger.
WDF-WM: Lawrie mit Selbstbewusstsein zur nächsten Sensation
Wenn der Engländer in wenigen Wochen seinen WM-Titel zu verteidigen versucht, wird auch Lawrie im Ally Pally an den Start gehen. Neben seinem WDF-Debüt qualifizierte er sich auch für das JDC-Weltfinale, das traditionell während der PDC Darts-WM ausgetragen wird.
Die nächste schwere Aufgabe bei der WDF meisterte der Schotte bravourös. In Runde zwei bezwang das Wunderkind den Vorjahreshalbfinalisten und an Nummer zwei gesetzten Jason Brandon mit 3:0 in Sätzen. Lawrie, der knapp 97 Punkte im Drei-Dart-Average spielte, setzte das nächste große Ausrufezeichen. Nun wartet im Achtelfinale der US-Amerikaner Jeff Springer.
„Ich glaube immer an mich“, betonte der 15-Jährige und erklärte selbstbewusst: „Man muss Selbstvertrauen haben, sonst kann man nicht viel gewinnen. Jason ist offensichtlich ein sehr guter Spieler... aber wenn ich mein eigenes Spiel spiele, weiß ich, dass ich ihn schlagen kann.“