Fünf Millionen Pfund. Es ist der größte Preisgeldtopf, den eine Darts-WM je gesehen hat. Während sich Ex-Weltmeister Luke Humphries zuletzt einen Lamborghini Urus vor die Tür hat stellen lassen, haben Mitkonkurrenten um den Titel andere – zugegeben kuriose – Träume.
Darts-WM: Erst die WM - dann ein China-Restaurant
Der Mann unter dem Pinguin-Fischerhut
So auch WM-Debütant Justin Hood, der mit seinem Lauf bis mindestens unter die letzten 16 einige Fanherzen gewonnen und Darts-Experten beeindruckt hat.
Der sympathische Engländer mit dem Pinguin-Fischerhut, der auf „Happy Feet“ als Spitznamen hört, will ein chinesisches Restaurant eröffnen. Hört sich absurd an, ist aber ein ernsthafter Traum, den Hood bereits seit über 15 Jahren hegt.
Darts-WM: Hood träumt von China-Restaurant
Bei SPORT1 sagte er nach seinem Drittrundenerfolg: „Nein, ich war noch nie in China. Ich mag einfach nur das Essen.“ Das Grinsen war dabei so strahlend, als wäre gerade die Essenslieferung mit einer Ente süß-sauer eingetroffen.
Denn bevor Hood sich im Januar 2025 die PDC-Tourcard erspielte und zum Darts-Profi emporstieg, konnte er sich aus diesem Grund kein Geld für den Restaurant-Traum anhäufen.
„Nein, ich hab’s einfach weiter fürs Essen ausgegeben (lacht). Aber wir kommen der Sache näher. Ich habe ein paar interessierte Leute, ein Sieg noch …“, witzelte Hood auf der Pressekonferenz am Montagnachmittag. (Darts-WM vom 11. Dezember bis 3. Januar LIVE auf SPORT1)
Hood: „Ich bin das Risiko eingegangen“
Ein Sieg im Achtelfinale gegen Josh Rock würde nicht nur Betreibern von leerstehenden Asia-Gourmettempeln eine Menge Geld in die Kasse spülen, sondern auch Hoods Leben weiter verändern. Dann nämlich hätte er schon 100.000 Pfund (rund 110.000 Euro) sicher.
Und das nur gut ein Jahr, nachdem er seinen Job als Nachtportier in einem Hotel aufgab. Sechs Wochen bereitete er sich auf die Q-School vor, und sagt nun im Rückblick: „Ich bin das Risiko eingegangen, habe die gesamten Ersparnisse für acht Wochen in einem Hotel in Milton Keynes ausgegeben, und es hat sich gelohnt.“
Und wie! Die sportliche Kurve zeigt seitdem steil nach oben.
In nur einem Jahr bei den Profis spielte sich Hood mit seinem WM-Run bereits unter die besten 64 Spieler der Welt, würde so auch im kommenden Jahr die Tourcard behalten. Und das soll noch lange nicht das Ende des Erfolges sein. Denn die Brust ist weiterhin breit.
Hood trotzt gesundheitlichen Problemen bei der Darts-WM
„Die letzten Tage habe ich mich mit einer Erkältung und Durchfall herumgeschlagen. Aber keine Entschuldigung, ich habe mich durchgekämpft. Wenn ich jetzt noch meine besten Darts spiele, kann ich jeden in diesem Turnier schlagen.“
Als nächstes wartet mit „Rocky“ Josh Rock immerhin ein Geheimfavorit auf den Titel. Und der kassierte am Montag sofort eine Kampfansage: „Er muss als nächstes gegen mich spielen, ich hoffe er ist bereit.“
Doch auch für Rock steht enorm viel auf dem Spiel. Die Nummer neun der Welt im Live-Ranking spielt um eine mögliche Premier-League-Teilnahme.
Unter einigen Experten wird bereits gemunkelt: Erreicht Rock das Viertelfinale und geht dort nicht komplett unter, könnte es für eine Nominierung für die Premier League in der kommenden Saison reichen.
Doch „Rocky“ will mehr. Am Montagabend auf Justin Hood angesprochen, entgegnete der Nordire schlicht: „Er will ein China-Restaurant - und ich will die Sid Waddell Trophäe.“