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Warum Darts-Legende Anderson nicht aufhört

Darts-Ikone träumt vom WM-Titel

Gary Anderson sieht sich immer wieder mit Zweiflern konfrontiert. Diese spornen ihn aber an.
Gary Anderson verliert im Viertelfinale des World Grand Prix gegen Danny Noppert und muss weiter auf den letzten großen Titel in seiner Karriere warten.
Gary Anderson sieht sich immer wieder mit Zweiflern konfrontiert. Diese spornen ihn aber an.

Mit der Darts-WM 2026 steht das wichtigste Turnier des Jahres vor der Tür. Und rechtzeitig für das Spektakel im Londoner Ally Pally zeigt auch die Formkurve beim zweimaligen Weltmeister Gary Anderson nach oben.

Zwar konnte er seit dem verlorenen Finale 2021 gegen Gerwyn Price kein Endspiel mehr erreichen, dennoch glaubt er fest daran, dass ein dritter Titel für ihn möglich ist. „Es wäre schön, noch einen zu gewinnen“, sagte Anderson im Interview mit Sky Sports.

Darts-Ikone Anderson will es den Zweiflern zeigen

„Neulich war ich ziemlich zufrieden mit dem, was ich erreicht hatte, und dachte: Ich habe meinen Job gemacht. Aber dann fingen die Leute an zu reden: ‚Er ist fertig, er wird es nie wieder schaffen.‘ Das hat in mir etwas ausgelöst – und dann kann ich nicht mehr aufhören zu spielen. Dann werde ich tatsächlich gefährlich.“

Im Vergleich zu früheren Zeiten trainiert Anderson nicht mehr so viel, ein Problem stellt dies für ihn aber nicht dar. „Ich stecke nicht mehr so viel Zeit hinein, aber trotzdem kann ich immer noch mit den Besten mithalten“, erklärte der Flying Scotsman.

Anderson berichtete: „Für die Menge an Darts, die ich spiele, geht es mir einfach gut. Ich mache einfach weiter, immer weiter.“

Darts-WM: Anderson könnte historisch triumphieren

Und das mit Erfolg. Im Jahr 2025 gewann er sowohl auf der Pro Tour als auch auf der European Tour einen Titel. Sollte Anderson auch im Alexandra Palace triumphieren, hätte dies eine historische Bedeutung.

Würde er einen dritten Titel gewinnen, könnte er in den exklusiven Klub von Phil Taylor und Michael van Gerwen vorstoßen – den beiden einzigen Spielern, die drei Titel in der PDC-Ära erringen konnten.

Aber nicht nur das motiviert Anderson: „Ich denke, wenn alle nett wären und ‚ja, ja, ja‘ sagen würden, würde ich wahrscheinlich langsam aufhören. Aber es gibt immer jemanden, der sagt: ‚Er ist überfordert.‘ Und dann denke ich: Nein, das bin nicht ich.“

Darts-Sport macht rasante Entwicklung

Auch zu der rasanten Entwicklung des Darts-Sports hat Anderson Stellung bezogen. Dass es für den WM-Champion inzwischen eine Million Pfund gibt, hätte der Schotte nicht für möglich gehalten.

„Eine Million Pfund, fantastisch. Man hätte nie gedacht, dass es so weit kommen würde“, sagt Anderson beeindruckt. „Barry (Hearn, langjähriger PDC-Boss, Anm.d.Red.) weiß, was er tut. Er liebt den Dartsport und hat ihn immer weiter vorangetrieben. Es ist jetzt wahrscheinlich die größte Sportshow der Welt.“

Leidenschaft zum Darts

Und dennoch ist es für den 54-Jährigen wichtig zu betonen, dass der sportliche Wert stets über dem finanziellen steht. Es ist die Leidenschaft zum Sport, die ihn antreibt.

„Wenn man den Hügel hinauffährt und den Ally Pally sieht, fängt es an zu jucken. Das ist es, worum es geht. Das ganze Jahr spielt keine Rolle. Der Dezember ist alles. Wenn man sich das nicht leisten kann, sollte man nicht spielen“, so Anderson.

Der Schotte trifft am 13. Dezember in der ersten Runde auf den Briten Adam Hunt.