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Darts-WM: Pietreczko siegt in verrücktem Nervenkrimi!

Pietreczko reagiert auf Nervenkrimi

Deutscher Traumstart in die 2. Runde der Darts-WM. Ricardo Pietreczko übersteht gegen Dave Chisnall einen Nervenkrimi und zieht in die nächste Runde ein.
Ricardo Pietreczko setzt sich gegen Dave Chisnall in einem wahren Krimi durch - und muss sich dabei nicht nur der Pfiffe der englischen Fans erwehren.
Deutscher Traumstart in die 2. Runde der Darts-WM. Ricardo Pietreczko übersteht gegen Dave Chisnall einen Nervenkrimi und zieht in die nächste Runde ein.

Toller deutscher Auftakt in die 2. Runde der Darts-WM. Ricardo Pietreczko setzte sich gegen den ehemaligen WM-Halbfinalisten Dave Chisnall mit 3:2 in einem Nervenkrimi durch.

Im letzten Satz erspielte sich der Deutsche ein 4:2 nach Legs, obwohl er über das gesamte Spiel im Vergleich zu elf 180ern bei Chisnall kein einziges Maximum warf - dafür konnte er sich auf seine fantastischen Setup-Shots für ein Finish verlassen.

„Es war eine Achterbahnfahrt. Meine Stimme hat ein bisschen drunter gelitten. Ich habe öfter mal das Board angeschrien, weil ich nicht fassen konnte, dass ich ein 2:0 fast aus der Hand gebe. Das war Achterbahn – ich bin froh, dass ich es geschafft habe", sagte Pietreczko anschließend bei SPORT1.

Von Moderatorin Katharina Kleinfeldt darauf angesprochen, dass ihm keine 180 gelungen war, antwortete er: „Tatsächlich achte ich auf sowas gar nicht, auf solche Statistiken und sowas. Ich bin auch eher ein 140er-Werfer. Davon hatte ich auch ziemlich wenige dabei, glaube ich. Ich wundere mich schon, dass ich im letzten Spiel vier 180er geworfen habe.“

Auf der Pressekonferenz ergänzte Pietreczko auf SPORT1-Nachfrage: „Ich weiß, dass ich mehr 140er als Dave werfen kann. Ich brauche diese 180er nicht, um zu gewinnen.“

Darts-WM: Start nach Maß für Pietreczko in die 2. Runde

„Pikachu“ gelang ein Start nach Maß: Gleich im ersten Leg feuerte er ein Shanghai-Finish (120) ins Board und schnappte sich in der Folge auch souverän den ersten Satz mit 3:1.

Der zweite Satz begann zwar mit einem Break für Chisnall, aber durch verfehlte Doppel gab er Pietreczko immer wieder Chancen, die der Deutsche eiskalt nutzte. Deshalb ging auch Satz zwei an die deutsche Nummer zwei. Chisnall, der in Runde eins noch Fallon Sherrock aus dem Turnier geworfen hatte, stand zu dem Zeitpunkt bei einer extrem schwachen Doppelquote (zwei von 14). (Darts-WM vom 11. Dezember bis 3. Januar LIVE auf SPORT1)

Auch im dritten Satz zunächst das gleiche Bild: Chisnall legte zwar sporadisch gute Scores (elf 180er) hin, patzte aber immer wieder im Finish. „Pikachu“ zog dagegen sein Spiel souverän durch und nutzte absolut abgezockt seine Doppel-Chancen. Trotzdem verkürzte Chisnall dann doch auf 1:2 nach Sätzen.

Nervenkrimi für Pietreczko

Pietreczko hatte nun zunehmend Probleme, dem Scoring des an Nummer 21 gesetzten Engländers zu folgen und schwächelte dann im vierten Durchgang auch auf die Doppel. Zunehmend wurde auch das Publikum ein Faktor. Unter Buhrufen verpasste „Pikachu“ sein Doppel. Nun nutzte plötzlich Chisnall den Patzer und erzwang den entscheidenden fünften Satz.

„Meine Hand war nach dem vierten Satz sehr zittrig. Es war schwierig, meine Emotionen zurückzuhalten. Ich habe das Board angeschrieben, weil ich sehr oft nur ein Triple geworfen habe“, sagte der Deutsche. Doch er habe „immer im Kopf gehabt, das Spiel nochmal zu drehen“.

Chisnall startete gut und holte sich das erste Leg im Decider, aber Pietreczko schlug mit einer starken 126 für 16 Rest zurück und glich aus. „Chizzy“ konterte mit einem herausragenden 113er-Finish und hatte sogar einen Matchdart auf die Doppel-16, ehe „Pikachu“ nervenstark zum 2:2 in den Legs ausglich.

Mit einem starken Setup-Shot und der Doppel-16 gelang dem Deutschen das wichtige Break. Seinen Anwurf brachte „Pikachu“ dann nach einer 114 für 50 Rest durch. Der erste Matchdart war es dann tatsächlich!

Pietreczko hat vor erstem Match „etwas Falsches gegessen“

Pietreczko gab im Anschluss auch an, dass es ihm gesundheitlich besser gehe als bei und nach seinem Erstrundenmatch.

„Definitiv. Ich glaube tatsächlich, dass ich am Dienstag irgendwas Falsches gegessen habe, weil es mir die zwei Tage danach auch gar nicht gut ging. Aber jetzt geht es mir wieder gut und ich bin fit für alles, was noch kommt“, sagte er.

Noch vier Deutsche in der zweiten Runde der Darts-WM im Einsatz

Damit steht sicher ein deutscher Teilnehmer in der 3. Runde und darf nach Weihnachten um den Achtelfinaleinzug spielen.

Insgesamt schafften es fünf der acht gestarteten deutschen Profis in die 2. Runde der WM. Nach „Pikachu“ sind noch Martin Schindler, SPORT1-Experte Max Hopp (Sonntag), Gabriel Clemens (Montag) und Arno Merk (Dienstag) vor Weihnachten im Einsatz.