Der ehemalige Darts-Weltmeister Rob Cross hat aufgrund mentaler Probleme zu Tabletten gegriffen. Das gestand der Engländer am Sonntag nach dem Einzug in die dritte Runde der Darts-WM, vor dem Start des XXL-Turniers im Londoner Alexandra Palace (Darts-WM vom 11. Dezember bis 3. Januar LIVE auf SPORT1) habe er sie abgesetzt.
Darts-WM: "Ich habe aufgehört, meine Tabletten zu nehmen" - Ex-Weltmeister mit Beichte
Darts-Star mit Tabletten-Beichte
„Ich habe aufgehört, meine Tabletten zu nehmen“, sagte Cross und erklärte: „Ich habe mir gedacht, es ist besser, mit der Person in mir befreundet zu sein, anstatt zu versuchen, sie auszublenden.“
Er habe sich „zu schuldig gefühlt“, um seine Probleme anzusprechen, selbst im privaten Raum: „Ich bin schuldig, weil ich mich den Leuten, den ich mein Leben anvertraue, nicht ausgesprochen habe. Wenn ich ihnen nicht vertrauen kann, welche Chance habe ich dann, andere Dinge zu tun?“
Darts-Star: „Sonst frisst es dich auf“
Cross hatte bereits im vergangenen Jahr öffentlich über seine Depressionen gesprochen. Grund dafür sei die Veränderung in seinem Leben gewesen, die der WM-Titel 2018 nach sich zog. Damals hatte Cross als Debütant sensationell im Ally Pally triumphiert. Er habe „lange, lange darunter gelitten“, gab der 35-Jährige nun zu. Es sei das erste Interview, in dem über seinen Tablettenkonsum spreche.
„Wenn du dich so fühlst, musst du darüber reden“, sagte Cross, „sonst frisst es dich auf“. Er habe sich oft „niedergeschlagen gefühlt“, erklärte der Weltranglisten-17. weiter. Nun aber fühle er sich „gut. Ich fühle mich großartig“. In der zweiten WM-Runde setzte sich Cross gegen Routinier Ian White überzeugend mit 3:1 Sätzen durch, im vergangenen Jahr war der viermalige Majorsieger in ebenjener ausgeschieden.
Auch mit seinem Unternehmen geriet Cross zuletzt in Schwierigkeiten. Mit der „Rob Cross Darts Limited“, die er für die Verwaltung seines eingespielten Preisgelds gegründet hatte, hat Cross Steuerschulden angehäuft. Wie im vergangenen Juni bekannt wurde, muss der Dartsprofi mehr als 450.000 Pfund (rund 533.000 Euro) nachzahlen.
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Anmerkung der Redaktion: Wenn Sie sich selbst von Depressionen und Suizidgedanken betroffen fühlen, kontaktieren Sie bitte umgehend die Telefonseelsorge (http://www.telefonseelsorge.de). Unter der kostenlosen Hotline 0800-1110111 oder 0800-1110222 erhalten Sie Hilfe von Beratern, die schon in zahlreichen Fällen Auswege aus schwierigen Situationen aufzeigen konnten.
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