Arno Merk zögerte keine Sekunde. „Auf jeden Fall MvG“, sagte der deutsche Dartsspieler über seinen Wunschgegner für die dritte Runde der Weltmeisterschaft in London - und tatsächlich: Der dreimalige Weltmeister Michael van Gerwen machte wenige Stunden nach Merks Coup gegen Peter Wright das Duell mit dem Debütanten perfekt. Für Merk das perfekte Weihnachtsgeschenk.
Wie ein "wunderschöner" Film: Merks "Romanze" im Ally Pally
Merks nächster Wunsch geht in Erfüllung
Seine Reise im Alexandra Palace fühle sich an wie ein „wunderschöner“ Film. „Es ist eine Romanze hier gerade“, sagte Merk bei DAZN und kündigte für den Vorabend von Heiligabend die nächste wilde Party an. „Wir wollen jetzt einfach die Sau rauslassen, diesen geilen Erfolg feiern. Ich habe heute wieder neun richtig geile Menschen dabei, die mich supportet haben, davor auf meinem Weg, jetzt vor Ort. Es ist einfach wunderschön, die dabei zu haben. Das werden wir jetzt gleich so richtig genießen.“
Als vierter deutscher Spieler nach Martin Schindler, Ricardo Pietreczko und Gabriel Clemens hatte Merk am Dienstag seine Teilnahme für die heiße Turnierphase nach den Feiertagen und damit mindestens 35.000 Pfund Preisgeld gesichert. Die Hoffnung auf eine Fortsetzung des Erfolgslaufs ist groß - auch wenn die nächste Herausforderung für den Turnierneuling aus dem niedersächsischen Peine größer kaum sein könnte.
Vor einigen Monaten war er noch Teilnehmer eines Reality-TV-Formats, nun sorgte Merk nach seinem Erstrunden-Sieg gegen den Belgier Kim Huybrechts (3:1) durch das glatte 3:0 gegen „Snakebite“ Wright, Weltmeister von 2020 und 2022, für das nächste sportliche Ausrufezeichen. „Jetzt muss MvG mit mir klarkommen“, sagte der 33-Jährige und stellte bei Sport1 fest: „Ich steigere mich ein bisschen. Peter Wright hat ja zwei Weltmeistertitel geholt, MvG drei.“
Merk erlebt in diesen Tagen ein lange unwahrscheinliches Märchen. Nach seiner ersten Weltmeisterschaft beim kleineren Verband BDO 2011 erfuhr er als 18-Jähriger Hass im Internet, trat anschließend kürzer und hörte 2017 zwischenzeitlich mit dem Darts auf. Auch, weil es ihn beruflich nach Italien verschlug. Erst 2023 fing er wieder an - und spielte sich bis auf die größte Bühne der Dartswelt.
Bereits seine Qualifikation verlief halbwegs kurios. Wegen seiner Teilnahme an der „Darts Party“ des Senders Sport1 in der Karibik ließ er einige relevante Turniere aus, kehrte aber rechtzeitig zum entscheidenden Qualifikationsturnier zurück. Als Außenseiter sicherte er sich Anfang November bei der Super League das achte deutsche WM-Ticket - und will am Sonntagabend den nächsten ehemaligen WM-Champion ärgern.