Philipp Grubauer lechzt nach einer Trophäe, Mathias Niederberger reist in Topform an, und Dustin Strahlmeier steht als starke „Nummer drei“ in den Startlöchern.
Das deutsche Goalie-Bollwerk
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Das namhafte und qualitativ hochwertige Trio - ein früherer Stanley-Cup-Champion, ein zweimaliger DEL-Meister und der Torhüter des Jahres 2022 - reiste am Dienstag gemeinsam zur Eishockey-WM nach Finnland (13. bis 29. Mai), wo es zum starken Rückhalt der DEB-Auswahl avancieren soll.
Vor dem Auftaktspiel am Freitag (ab 19.20 Uhr LIVE auf SPORT1 im Free-TV und Livestream) in Helsinki gegen Titelverteidiger und Rekordweltmeister Kanada zeigte sich die deutsche Nummer eins Grubauer vor seiner vierten WM-Teilnahme selbstbewusst. „Das Ziel ist schon eine Medaille“, gab der 30-Jährige bei SPORT1 die Marschrichtung vor und fügte hinzu: „Wir haben eine gute Truppe, die sehr jung und dynamisch ist. Da haben wir eine gute Balance.“ (NEWS: Alles Wichtige zur Eishockey-WM)
Damit schwimmt Grubauer gegen den Strom. Bundestrainer Toni Söderholm wollte sich bei SPORT1 nicht auf ein bestimmtes Ergebnis festlegen. Auf die Frage, ab wann es für ihn ein erfolgreiches Turnier sei, antwortete der Finne: „Man sollte sowas nicht immer mit dem Resultat verbinden. In Bezug auf den Mannschaftscharakter müssen bestimmte Punkte erreicht werden, damit man überhaupt gewinnen kann.“ (DATEN: Spielplan der Eishockey-WM)
Grubauer mit enttäuschender NHL-Saison
Dafür brauche es ein tieferes Gefühl von Glück und Respekt, erklärte der Finne. Dann würden die Ergebnisse automatisch kommen „und man kann sagen, dass es okay für uns war und uns weitergebracht hat.“
Dieses tiefere Glücksgefühl suchte Grubauer beim neu hinzugekommenen NHL-Team Seattle Kraken in dieser Saison vergeblich. Er kassierte im Schnitt 3,16 Tore pro Spiel, kam auf eine Fangquote von nur 88,9 Prozent und verpasste die Play-offs deutlich - der Erfolgshunger des Stanley-Cup-Siegers von 2018 dürfte daher entsprechend groß sein. (DATEN: Liveticker zur Eishockey-WM)
Um diesen Erfolgshunger zu stillen, will der gebürtige Rosenheimer eine Führungsrolle übernehmen. „Wir haben einige Spieler, die schon ein paar Spiele mehr in der NHL absolviert haben. Da gehöre ich auch dazu. Dazu steht man als Torwart fast immer auf dem Eis. Das muss also so sein.“
Niederberger und Strahlmeier komplettieren das starke Goalie-Trio
Verstecken braucht sich in seiner herausragenden Verfassung auch Meister-Goalie und Grubauer-Backup Niederberger nicht. Nach einer für ihn enttäuschenden Olympia-Vorstellung im Februar avancierte der 29-Jährige mit überragenden Leistungen in den DEL-Play-offs zu einer der Säulen im Meisterteam der Eisbären. Nicht ohne Grund unterschrieb der gebürtige Düsseldorfer am Montag vor der Abreise noch einen neuen Vertrag beim Vizemeister Red Bull München.
Und damit nicht genug Qualität zwischen den Pfosten: Als Nummer drei hat die DEB-Auswahl den Wolfsburger Strahlmeier und damit einen weiteren Spitzengoalie aus der Deutschen Eishockey Liga (DEL) im Repertoire. Die Zahlen des 2022 ausgezeichneten Torhüters sprechen neben seinen sehenswerten Saves in Regelmäßigkeit für sich: „Strahli“, wie der 29 Jahre alte Schlussmann der Grizzlys genannt wird, kassierte nur 2,07 Gegentore pro Partie und parierte in der Hauptrunde 92,99 Prozent der Schüsse auf sein Tor.
„Defense wins championships“ - in Finnland könnten die Goalies für das deutsche Team den großen Unterschied machen.
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mit Sport Informationsdienst SID