Die Düsseldorfer EG und Eishockey-Deutschland trauern um Rainer Gossmann. Der frühere Torhüter und spätere Funktionär und Präsident der DEG verstarb im Alter von 83 Jahren.
Trauer um einen legendären Macher des deutschen Eishockeys
Legendärer Eishockey-Macher tot
Das teilte der sportlich abgestiegene Altmeister am Dienstag mit. Nach seiner Zeit in Düsseldorf war Gossmann auch Präsident des Deutschen Eishockey-Bundes (1995 bis 2002).
Gossmann prägte DEG als Torwart und Funktionär
Gossmann war Torhüter der Mannschaft, die 1967 den ersten Meistertitel nach Düsseldorf geholt hatte, bestritt auch zwei Länderspiele für Deutschland - ein Fingerbruch verhinderte eine Teilnahme an den Olympischen Spielen 1968 in Mexico City.
Nach seiner aktiven Karriere führte Gossmann eine große, von seinem Schwiegervater gegründete Gebäudereinigungsfirma und wurde einer der wichtigsten Funktionäre des deutschen Eishockeys.
Als Präsident und Schatzmeister der DEG trug er entscheidend dazu bei, dass das Traditionsteam zwischen 1990 und 1996 fünfmal die deutsche Meisterschaft gewann. Sein guter Ruf in der Szene sorgte dafür, dass er 1995 als DEB-Präsident berufen wurde, als sich der Verband in einer schweren Krise befand.
DEB-Regentschaft endet mit Negativschlagzeilen
Eine chaotische Gründungsphase der DEL inklusive des finanziellen Untergangs der Maddogs München und persönliche Vorwürfe und Streitigkeiten mündeten im Rücktritt von Vorgänger Ulf Jäkel, Gossmann übernahm.
Auch Gossmanns Amtszeit endete unter Turbulenzen: Ein Jahr nach der von ihm als OK-Chef organisierten WM 2001 in Deutschland wurde Gossmann wegen Steuerhinterziehung in 38 Fällen zu einer Bewährungsstrafe und Geldbuße von 1,25 Millionen Euro verurteilt. Auch die DEG stürzte damals nach der Aufdeckung finanzieller, von Gossmann mitverantworteter Unregelmäßigkeiten in eine wirtschaftliche und sportliche Krise.
Trotz allem behalten die Düsseldorfer Gossmann in guter Erinnerung, würdigen ihn als „eine der bedeutendsten Figuren in der bewegten, 90-jährigen Geschichte“ des Klubs. „Die Erfolge der DEG wären ohne sein Mitwirken nicht möglich gewesen, er war einer der ‚Väter‘ der Meisterschaften in den 90er-Jahren“, schrieb der achtmalige Meister auf seiner Webseite.
Im vergangenen Jahr musste Gossmann eine persönliche Tragödie erleiden: Sein Sohn Carsten, als Torhüter Teil der DEG-Meistermannschaft von 1996, starb mit nur 49 Jahren.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)