Bevor der neue Dota Pro Circuit 2023 startet, kümmert sich Entwickler Valve um die Altlasten der abgelaufenen Saison. Während der Qualifikationen zu den regionalen Ligen wurden bereits Stimmen laut, dass manche Spieler versuchten, dass System auszutricksen. Zehn Spieler erhielten dafür nun eine permanente Verbannung.
10 Profis verbannt! Nur der Anfang?
© Virtus.pro / SPORT1
Kamil „Koma`“ Biktimirov wollte zur neuen Saison seine Karriere in Schwung bringen. Der 20-jährige Russe ist nach vielen kurzen Engagements das erste Mal bei einem echten Powerhouse gelandet: Virtus.pro. Die traditionsreiche Organisation wechselte das komplette Team aus und will mit neuem Elan endlich wieder an bessere Zeiten anknüpfen. Nur wird das ohne ihren Neuzugang Koma` geschehen müssen.
Virtus.pro verliert Carry-Spieler
Der Carry-Spieler ist der namhafteste Profi, der von Valve wegen Regelbruch gebannt wurde. Ihm, so wie auch allen weiteren neun Spielern, wurde vorgeworfen, in offiziellen Matches den eigenen Account geteilt oder sich als jemand anderes ausgegeben zu haben. Heißt im Klartext: Sie haben heimlich im Namen anderer gespielt oder haben ihre Accounts zu diesem Zweck verliehen. Beides ist ein schwerwiegender Regelverstoß.
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Das Urteil ist bereits gesprochen, auch wenn Virtus.pro bekannt gab, der Sache nachgehen zu wollen. Da bereits alle Roster für die Wintersaison feststehen, ist nicht klar, ob die Russen noch nachträglich einen Ersatz verpflichten dürfen. Dies wäre eine Ausnahmeregelung, die erst von Valve genehmigt werden müsste.
Eventveranstalter PGL gab via Twitter die Namen aller Verurteilten bekannt. Aslan „Paradise“ Vadilov (Team felt), Sergey „[T]SA“ Timchenko (früher B8 und Team Empire), anil „illusion“ Grzhevka (Ancient Tribe) und Viktor „SuperNova“ Galichkin (HYDRA) sind die bekanntesten Namen unter den zehn gebannten Profis.
Zusätzlich zu ihrem Ausschluss aus allen Valve-Events, sind die Spieler auch von allen PGL-Turnieren ausgeschlossen, wie der Veranstalter verkündete.
Währenddessen hat Valve auch den Südamerikaner Gianluca „Migi“ Mendoza wegen Spielmanipulation gebannt. Ob es sich hierbei um Einzelfälle oder flächendeckende Probleme mit der Integrität von Online-Wettbewerben handelt, lässt sich final nicht klären. Team Entity‘s Captain Dzmitry „Fishman“ Palishchuk meldete sich zu den Geschehnissen und malt ein düsteres Bild.
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Er behauptet, dass viele der gebannten Spieler in Spielmanipulationen verwickelt seien und zukünftig weitere Bans ausgesprochen werden. „All diese Spieler, die gebannt wurden, sind 322ers [Ein Begriff, der für das absichtliche Verlieren von Partien steht, Anm. d. Red.). Einige von ihnen spielten mit dieser Software. Sie wurden aus einem bestimmten Grund gebannt. Sie [gemeint scheint Valve zu sein, Anm. d. Red.] sagen, es wird noch eine weitere Verbannungswelle kommen.“