EA Sports hat es schon wieder getan. Kurz nach dem offiziellen Release von FIFA 23 hat der Spieleentwickler bereits für den ersten großen Skandal gesorgt. Am Samstagabend erschien versehentlich ein tauschbares (= enthält Karten, die an andere Spieler verkauft werden können) Hero-Pack im Shop des FUT-Modus.
FIFA 23: EA ignoriert Pack-Skandal
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Obwohl der Publisher den Fehler nach wenigen Minuten korrigierte und den 25k-Schnapper aus dem Store entfernte, war der Schaden bereits angerichtet. Auf ein Statement zu dem Vorfall wartet die Community bis heute. Doch was war genau passiert?
Hero-Pack zerstört den Transfermarkt
Punkt 19 Uhr erschien das Hero-Pack im Shop und sorgte umgehend für Verwirrung. Nicht nur aufgrund des niedrigen Preises von 25.000 Coins (Ingame-Währung), sondern auch weil es zwar mit umtauschbarem Inhalt beworben wurde, jedoch eine tauschbare Karte enthielt. Dabei muss man bedenken, dass mit Ausnahme von Lars Ricken, Jorge Campos und Sami Al-Jaber jeder Held ein vielfaches des Einkaufspreises einbringt - David Ginola sogar über 2 Millionen.
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Dazu trat noch ein Fehler bei der korrekten Namensanzeige auf. Während es bei einigen Spielern als „FUT Heroes Pack“ verfügbar war, sah sich ein Teil der Community einem „Road-to-the-Knockouts-Grundlagen-Pack“ - wie wir heute wissen das eigentlich angedachte Set - gegenüber, in dem allerdings trotzdem ein Hero zu ziehen war.
In der Folge stürzten die Preise der Hero-Karten zwar nur für eine kurze Zeit, aber dafür umso rapider in den Keller. Viele Zocker verloren einen Großteil ihrer Münzen, die Trader nutzen dagegen die Gunst der Stunde und investierten fleißig. Als die Preise wieder anstiegen, war Zahltag. Mehrere Millionen Münzen Gewinn waren keine Seltenheit.
Twitter-User „Hoody“ zählt zu den Profiteuren des Pack-Skandals. Laut eigenen Angaben hatte er das Glück, zum richtigen Zeitpunkt 7 Millionen Coins auf der hohen Kante liegen gehabt zu haben, welche er dann auch vollumfänglich investierte. Eine Investition, die ein Vielfaches bezahlt machte. Laut eigenen Angaben konnte er damit mindestens weitere 7 Millionen erwirtschaften.
EA Sports hält sich bedeckt
Diejenigen, die nicht das Glück hatten, um 19 Uhr an der Konsole gewesen zu sein, das Pack aufgrund des anderen Namens ignorierten oder schlichtweg die Mechanismen des Online-Modus nicht in Gänze verstehen, müssen die Konsequenzen des Fehlers von EA ertragen. Ein erheblicher Münzennachteil gegenüber der Konkurrenz sowie einem Wertverlust des eigenen Teams zu so einem frühen Zeitpunkt nach Release tut nicht nur weh, sondern demotiviert extrem.
Hinzu kommt, dass EA Sports bislang keine Anstalten macht, sich zu dem Vorfall zu äußern. Die Diskussionen um eine mögliche Kompensation heizen die Thematik zusätzlich auf. Ferner wird spekuliert, was die Ursache des enormen Fauxpas gewesen sein könnte. Eine möglich Theorie handelt von einer fehlerhaften Pack-ID, die bei beiden erschienen Versionen fälschlicherweise übereinstimmte - eine Erklärung für die unterschiedliche Namensanzeige.
Dass EA Sports über den Skandal und dessen Auswirkungen im Klarem ist, steht außer Frage. Vor allem scheint der Publisher sogar aktiv eingegriffen zu haben. Eine Flut günstiger Hero-Karten, die nach 19 Uhr auf den Markt gespült wurden, wurde in Windeseile aufgekauft. Seitenweise verschwanden mögliche Investitionsziele. Der Verdacht liegt nahe, dass hier nicht die Trader, sondern EA selbst die Finger im Spiel hatte, um (noch) Schlimmeres zu verhindern.