Home>eSports>Fighting Games>

The Beast Unleashed - Die Geschichte hinter Evo Moment #37

Fighting Games>

The Beast Unleashed - Die Geschichte hinter Evo Moment #37

{}
{ "placement": "banner", "placementId": "banner" }
{ "placeholderType": "BANNER" }

The Beast Unleashed - Evo Moment #37

Es war ein Street Fighter-Match, das die Fighting Game-Szene prägen sollte. Evolution 2004 war die Bühne eines der ikonischten Momente, die der eSports je erlebt hat.
Ein Parry, der in die Geschichte des eSports einging
Ein Parry, der in die Geschichte des eSports einging
© Capcom
von Matthias Regge

Es ist 2004 und die internationale Fighting Game-Community hat sich in Promona, Kalifornien zu der diesjährigen Evolution Championship Series eingefunden. Nachdem die Turnierserie zuvor unter dem Titel „Battle by the Bay“ zum Staple der Szene aufstieg, wurde diese mit der 2002-Auflage des Events umbenannt. Den Namen trägt Evo bis heute. Mittlerweile das wichtigste Fighting Game-Turnier der Welt.

{ "placeholderType": "MREC" }

Und auch wenn es zu diesem Zeitpunkt bereits zahlreiche Fighting Game-Turniere auf der ganzen Welt stattgefunden hatten, so sollte es Evo 2004 sein, das in die Geschichte des eSports eingeht.

Grund dafür ist das Losers Final des Street Fighter III: Third Strike-Turniers. Hier treffen der Japaner Daigo „The Beast“ Umehara und der Amerikaner Justin „Jwong“ Wong aufeinander. Daigo war bereits zu diesem Zeitpunkt als einer der stärksten und respektabelsten Street Fighter-Spieler der Welt bekannt. Justin war vor allem für seine Dominanz in Marvel vs. Capcom 2 bekannt (welches er bei Evo 2004 erneut gewann - zum dritten Mal in Folge).

Urgesteine der Fighting Game Szene: Justin Wong (l.) und Daigo Umehara (r.)
Urgesteine der Fighting Game Szene: Justin Wong (l.) und Daigo Umehara (r.)

In dem Match stehen sich die Charaktere Ken (gespielt von Daigo) und Chun-Li (gespielt von Justin) gegenüber. Beide Spieler haben bereits eine Runde gewonnen und kämpfen nun darum, das Set für sich zu entscheiden.

{ "placeholderType": "MREC" }

Es sieht nicht gut für Daigo aus. Justin spielt einen, für ihn typischen, sehr defensiven Stil. Der Japaner, offensichtlich frustriert, versucht ein Loch in der Verteidigung des Amerikaners zu finden. In diesem Zuge verliert er viel Leben, was ihn ultimativ auf bloßen Pixeln seines Lebenspunktebalkens zurück lässt. Justin, der auf fast 50% von Chun-Lis maximaler Gesundheit sitzt, sieht hier seine Chance.

Lesen Sie auch

Aus der Menge hört man anfeuernde Zurufe: „Let‘s go Justin!“.

Ein blauer Blitz bringt die Action für den Bruchteil einer Sekunde zum stehen. Die Zuschauer halten den Atem an. Sie wissen was bevorsteht. Justin hat den Super Move von Chun-Li aktiviert, bei dem sie mit einem Tritt über den Bildschirm schnellt und ihren Gegner mit insgesamt 14 weiteren Kicks treffen wird. Selbst wenn Ken diesen Angriff blocken sollte, würde er durch den resultierenden Chip-Schaden sein restliches Leben - und Daigo die Runde - verlieren.

Chun-Li springt nach vorne, der erste Tritt überlappt den Sprite von Ken und - CHING! Ohne Schaden zu nehmen pariert Daigo den ersten Treffer des Super Moves. Es folgen sechs weitere Kicks.

{ "placeholderType": "MREC" }

CHING CHING CHING CHING CHING CHING.

Die Zuschauer eskalieren. Es wird gesprungen, geschrien und die Blicke kleben an der Leinwand, auf der man Chun-Li zur zweiten Welle von Tritten ansetzen sieht.

CHING CHING CHING CHING CHING CHING CHING.

Nun folgt das Ende der Attacke. Ein letzter Kick. Daigo lässt Ken kerzengerade in die Luft springen. Eine Fehleingabe? Chun-Li streckt ihr Bein in die Luft, um Ken den Gnadenstoß zu geben. CHING. Noch während er sich über dem Gegner befindet pariert Daigo auch den letzten Teil des Super Moves. Im Fallen trifft Daigo Justins Charakter mit einem Heavy Kick. Er landet. Crouching Medium Kick trifft mit Combo in einen Shoryuken. Ein blauer Blitz. Daigo bricht die Animation des Uppercuts mit seinem eigenen Super Move ab.

Die Zuschauer jubeln während Ken wie ein Tornado über den Bildschirm fliegt. KO! Daigo gewinnt, nachdem er mit dem Rücken zur Wand stand und einer fast unausweichlichen Situation ins Auge blicken musste.

Jeder im Raum ist auf den Füßen. Energie flutet das Event, Daigo wurde zur Legende und der Evo Moment #37 zu einem der wichtigsten Momente des eSports.

Wenn du hier klickst, siehst du YouTube-Inhalte und willigst ein, dass deine Daten zu den in der Datenschutzerklärung von YouTube dargestellten Zwecken verarbeitet werden. SPORT1 hat keinen Einfluss auf diese Datenverarbeitung. Du hast auch die Möglichkeit alle Social Widgets zu aktivieren. Hinweise zum Widerruf findest du hier.
IMMER AKZEPTIEREN
EINMAL AKZEPTIEREN

Was macht diesen Moment so besonders?

Wie bereits erwähnt gibt es in Street Fighter Angriffe, die dem Gegner Schaden hinzufügen, selbst wenn sie geblockt werden. Dies sind in der Regel Special Moves (wie z.B. Hadokens, Shoryukens oder Spinning Bird Kicks). Auch Super Moves fügen diesen, Chip Damage genannten, Schaden zu.

Diese sind besonders Potent, da sie häufig mehrfach treffen und dem Gegner auf Block eine beträchtliche Menge Leben nehmen können. Daher ist die Strategie des „Chip Outs“ etwas, was häufig zum Einsatz kommt, wenn ein Match seinem Ende entgegen geht.

Chun-Lis Super Art II (Houyoku-sen) trifft den Gegner 15 mal. Gepaart mit der kurzen Startup-Zeit des Angriffs wird er zu einer bedrohlichen Waffe während Chip Out-Situationen. Es ist fast unmöglich auf die Attacke zu reagieren. Also bleibt einem lediglich die Möglichkeit zu blocken, oder getroffen zu werden. In beiden Fällen verliert man.

Street Fighter III: Third Strike hat jedoch eine Mechanik, mit der man Chip Damage negieren kann. Den Parry. Diesen zu nutzen ist riskant. Anstatt wie bei einem Block nach Hinten zu halten, muss der Spieler im exakten Moment, wenn ihn ein Angriff treffen würde nach Vorne antippen. Dies ist bei einem einzigen Treffer für viele schon schwer genug. Im Fall von Chun-Lis Super Move müssen allerdings 15 Hits mit unterschiedlichem Timing pariert werden.

Vor dem Evo Moment 37 hatte noch niemand gesehen, wie jemand eine solche Abfolge von Parries vollführt. Doch das war noch nicht alles. Daigo parierte nicht nur die gesamte Abfolge von Treffern, sondern war auch noch geistesgegenwärtig genug, um Justin mit der perfekten Combo zu bestrafen, um die Runde zu beenden.

Wenn du hier klickst, siehst du Twitter-Inhalte und willigst ein, dass deine Daten zu den in der Datenschutzerklärung von Twitter dargestellten Zwecken verarbeitet werden. SPORT1 hat keinen Einfluss auf diese Datenverarbeitung. Du hast auch die Möglichkeit alle Social Widgets zu aktivieren. Hinweise zum Widerruf findest du hier.
IMMER AKZEPTIEREN
EINMAL AKZEPTIEREN

Die Spieler

Justin „JWong“ Wong

Mittlerweiler einer der alten Hasen der Fighting Game Szene: Justin Wong
Mittlerweiler einer der alten Hasen der Fighting Game Szene: Justin Wong

Justin ist ein Multi-Talent, das bereits in zahlreichen Spielen Turniere gewonnen hat. Seine größte Dominanz übte er in Marvel vs. Capcom 2 aus. Hier gewann er mehrmals die Evo Championships. Ein Erfolg, mit dem er auch in Marvel vs. Capcom 3 anknüpfen konnte.

Daigo „The Beast“ Umehara

Daigo Umehara zählt für viele als DER Street Fighter-Gott
Daigo Umehara zählt für viele als DER Street Fighter-Gott

Mit seinen über 40-Jahren zählt Daigo zu den ältesten Profis in der Fighting Game-Szene. Seine Erfolge erstrecken sich über Jahrzehnte von Turniererfahrung. Für die meisten ist er das Symbolbild eines Street Fighter-Spielers.