2023 scheint ein gutes Jahr für Fans von Spielen der Marke „Soulslike“ zu sein. Jüngst wurde mit Lies of P einer der besten Genrevertreter auf den Markt gebracht, nun folgte mit The Lords of the Fallen ein weiterer Hochkaräter. Tatsächlich war es jedoch, bis zur Enthüllung im Zuge der Opening Night der Gamescom 2022, gar nicht mal so sicher, dass es einen Nachfolger des Originals geben wird, obwohl sich dieses durchaus erfolgreich verkaufte.
The Review: The Lords of the Fallen
Das ist jedoch Schnee von gestern, stattdessen dürfen sich Fans ein weiteres Mal in eine düstere, nur so vor Gefahren strotzende Dark-Fantasy-Welt stürzen und sich mit allerlei Waffen und Magie zur Wehr setzen. Ähnlich wie Lies of P verzichteten die Entwickler von Hexwork Studios dabei auf eine offene Welt alá Elden Ring, stattdessen werden die Spieler:innen durch eine zwar umfangreiche, aber dennoch stringente Welt geschleust.
Die Fantasy-Polizei ist am Start
Eben diese könnte in The Lords of the Fallen nicht klassischer ausfallen, was auch auf die Geschichte zutrifft. Vor tausenden Jahren wurde das große Übel Adyr im Kampf besiegt und in einen vermeintlich ewigen Schlaf versetzt. Nun aber scheint es so, als wäre eine unbekannte Macht drauf und dran, diesen Superschurken wieder zu erwecken, was natürlich und umgehend die Dark Crusaders auf den Plan ruft. Diese Fantasy-Polizei hat es sich zur Aufgabe gemacht, alles und jeden an ebendiesem Vorhaben zu hindern.
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Unser Held oder Heldin, die wir zu Spielbeginn aus verschiedenen Klassen selbst erstellen, wird über Umwege und Hindernisse Teil dieses elitären Aufräumkommando, was nicht zuletzt auch an dem Besitz der Umbral Lampe liegt. Diese erlaubt es seinem Nutzer, in die Welt der Toten zu blicken, um neue Wege zu finden oder Hindernisse aus dem Weg zu räumen. Je nach Bedarf kann zudem in diese Schattenwelt aktiv eingetaucht werden.
Jene Lampe ist es auch, die The Lords of the Fallen von anderen Genrevertretern abhebt. Diesbezüglich muss man jedoch auch auf das Kampfsystem eingehen.
Schwerter, Schilde & Magie - Alles wie immer
Wie es sich für ein waschechtes Soulslike gebührt, erhalten die Spielenden Erfahrungspunkte, indem sie feindliche Wesen und Monster bezwingen und an einem Rastplatz diese Punkte in verschiedene Attribute wie Stärke oder Agilität investieren. Dies ist insofern wichtig, da die unterschiedlichen Waffen verschiedene Voraussetzungen für eine reibungslose Nutzung bedingen. Ist man also in der Welt von The Lords of the Fallen unterwegs, trifft man auf eine mannigfaltige Anzahl an Gestalten und Kreaturen, die sich auf unterschiedliche Arten bekämpfen lassen.
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Sollte hierbei jedoch die Lebensleiste auf Null sinken, gehen bei den meisten Spielen dieses Genres die Lichter aus. Nicht so aber bei The Lords of the Fallen. Dank der Umbral Lampe erhalten die Spieler:innen eine zweite Chance und werden umgehend in die Welt der Toten transportiert. Stirbt die Spielfigur jedoch in dieser, geht es zurück zum letzten Checkpoint. Andererseits besteht die Möglichkeit, sich mittels in der Welt verteilter Totems wiederzubeleben, ohne Rast an einem Leuchtfeuer-Äquivalent machen zu müssen.
Es sei jedoch erwähnt, dass die Totems verbrauchte Gegenstände, ähnlich den Estus Flasks, nicht wieder auffüllen und die Welt der Toten voller zusätzlicher Gefahren steckt. Hier tauchen nämlich, je nach Verweildauer, immer mehr und stärkere Gegner auf. Diese verteilen zwar mehr Erfahrungspunkte, können aber mit der Zeit zu einem lästigen Problem für die Spieler:in werden.
Bei einem Soulslike dürfen wir natürlich nicht vergessen, über die verschiedenen Bosse zu sprechen. Diese könnten nicht generischer ausfallen, dennoch hat The Lords of the Fallen einige Ausreißer nach oben zu bieten. Zum Beispiel und ohne zu sehr ins Spoiler-Territorium abzudriften, ist der erste richtige Boss durchaus interessant zu bespielen, da diese nach etwa der Hälfte an verlorenen Lebenspunkte in eine zweite und durchaus gefährlichere Phase wechselt. Hier wachsen diese Flügel, was ihrer ohnehin schon recht agilen Kampfweise nochmals einen deutlichen Schub verpasst.
Problemchen und Wehwehchen
So schön und toll sich das Ganze anhört, so sehr hatte das Spiel zum Launch mit zahlreichen Problemen zu kämpfen. Besonders auf dem PC stürzte der Titel immer wieder ab, was bei vielen erst durch eine Hilfestellung der Entwickler sowie Patches behoben werden konnte. Auch ist die Framrate, selbst auf der Xbox Series X und PlayStation 5, alles andere als konstant. In manchen Gebieten kann es kurzzeitig zu einem extremen FPS-Abfall kommen, was das Geschehen auf dem Bildschirm mehr an eine Dia-Show denn ein flüssig laufendes Videospiel erinnert.
Fazit
Wenn man The Lords of the Fallen mit Dark Souls und Co. vergleicht, dürften direkt zahlreiche kleinere wie größere Unterschiede oder sogar Probleme und Fehler auffallen. Nichtsdestotrotz ist der Titel gerade dank der Umbral Lamp und des ausgeklügelten Zwei-Welten-Systems durchaus dazu in der Lage, die Spieler:innen in den Bann zu ziehen. Zwar reicht The Lords of the Fallen nicht an die Klasse eines Lies of P oder eben Dark Souls heran, jedoch zählt der Titel durchaus zu den besseren Vertretern des so zahlreich bedienten Soulslike-Genres. 8/10