Wenn ich in den vergangenen Jahren im eSports gewettet hätte, hätte ich in League of Legends respektive der LEC mit G2 Esports immer aufs richtige "Pferd" gesetzt. Seit 2019 gilt es als ungeschriebenes Gesetz, dass die von Carlos "ocelote" Rodriguez Santiago gegründete eSports-Organisation alles und jeden in der europäischen Szene dominiert. Klar, hier und da gab es den einen oder anderen hick up, aber am Ende eines jeden Splits war klar, dass G2 um den Titel spielen wird.
LEC: G2 rutscht weiter ab
© Michal Konkol/Riot Games
Jankos, Mikyx, Perkz, Wunder und Caps waren Superstars und krönten ihr unvergleichliches Können mit dem Sieg des Mid-Season Invitationals 2019. Noch nie zuvor gelang es einem westlichen Team einen internationalen Titel zu gewinnen. Dass im Finale mit Team Liquid ein weiteres Team aus dem Westen im Finale stand verkommt dabei zur Randnotiz.
Fakt ist, dass G2 Esports in den vergangenen Jahren das Maß aller Dinge gewesen ist. Die Betonung liegt hierbei auf "gewesen", denn so langsam aber sicher könnte bei Zuschauern der LEC der Verdacht aufkommen, als sei die glorreiche Zeit bei den Samurai vorbei. Erst am vergangenen Wochenende hagelte es erneut zwei Niederlagen in Folge - bis dato ein Novum.
Die Frage, die sich jeder G2-Fan stellen dürfte, ist "was ist los bei G2"? Sind die Spieler zu "satt"? War es ein Fehler Perkz mit Rekkles von Fnatic zu ersetzen? Viele Fragen, keine Antworten. Noch hat das Team Zeit sich zu fangen. In der LEC ist aktuell Halbzeit. Von acht Spieltagen wurden nun vier ausgespielt und das Team findet sich mit vier Siegen und fünf Niederlagen auf dem fünften Tabellenplatz wieder.
Dass G2 Esports die Qualität und das Talent verfügt, um alles wieder herumzureisen, darüber müssen wir nicht streiten. Dennoch wird es interessant zu sehen sein, wie die Orga die kommenden Spieltage angehen wird. Doch auf ein dominantes Auftreten oder gar eine Siegesserie à la #MiracleRun, darauf würde ich aktuell nicht wetten wollen. Ein Fan bleibe ich trotzdem.