Aufstiegskandidat Darmstadt tut sich in Fürth lange schwer und kassiert ein traumhaftes Freistoß-Tor. Beide können am letzten Spieltag aus eigener Kraft ihre Ziele erreichen.
Der Durchmarsch ist vorerst gestoppt, das Fußball-Märchen aber weiter realisierbar: Zweitligist SV Darmstadt 98 muss seine große Aufstiegssause um mindestens eine Woche verschieben.
Am 33. Spieltag verloren die Lilien bei der abstiegsbedrohten SpVgg Greuther Fürth zwar mit 0:1 (0:0). Weil Konkurrent 1. FC Kaiserslautern bei Erzgebirge Aue (0:0) aber ebenfalls patzte, liegen die Hessen noch immer auf dem zweiten Rang.
Stiepermann mit goldenem Tor
Der Vorsprung der Darmstädter auf Platz vier gerade einmal einen Zähler. Marco Stiepermann (61.) traf für die Franken, die sich durch den Sieg ein kleines Polster im Abstiegskampf erspielten.
"Das war sensationell, was die Jungs heute rausgehauen haben. Aber wir müssen nächste Woche nochmal kämpfen", sagte Fürths Trainer Mike Büskens bei Sky.
Kurz vor Schluss sah Romain Bregerie nach wiederholtem Foulspiel Gelb-Rot (83.) (DATENCENTER: Tabelle).
Aufstieg weiter möglich
Darmstadt war zuletzt in der Saison 1981/82 erstklassig und könnte trotz der Niederlage nach 1899 Hoffenheim (2008), dem SSV Ulm 1846 (1999), dem 1. FC Nürnberg (1998), Arminia Bielefeld (1996), Fortuna Düsseldorf (1995) und 1860 München (1994) der siebte Verein sein, dem der direkte Durchmarsch von der dritten in die erste Liga gelingt.
Ein Sieg im letzten Saisonspiel gegen den FC St. Pauli und die Sensation wäre perfekt (DATENCENTER: Ergebnisse und Spielplan).
Balogun verzieht
Am Sonntag gehörte vor 17.500 Zuschauern die Anfangsphase den Gästen, aus der leichten spielerischen Überlegenheit resultierten jedoch außer bei Standards kaum Torchancen (Das Spiel zum Nachlesen im TICKER).
Erst nach 15 Minuten wurde es gefährlich, als Darmstadts Verteidiger Leon Balogun mit seinem Distanzschuss das Fürther Tor knapp verfehlte.
Fortan lösten sich die Gastgeber zunehmend aus der Darmstädter Umklammerung und boten dem Favoriten einen Kampf auf Augenhöhe (SERVICE: Die Statistiken zum Spiel).
Freistoß ins Glück
Nach dem Seitenwechsel verlor die Partie an Qualität, gelungene Kombinationen und Chancen aus dem Spiel heraus blieben selten.
Wenig überraschend war es daher, dass der eingewechselte Stiepermann die Führung mit seinem präzisen Freistoß aus etwa 20 Metern erzielte.
Turbulente Szenen nach Abpfiff
Darmstadt kam nicht mehr entscheidend vors Fürther Tor, die beste Chance hatte Bregerie (75.) vor seinem Platzverweis.
Turbulente Szenen gab es nach Schlusspfiff: Darmstadts Trainer Dirk Schuster stürmte aufs Feld, um seine Spieler im Zaum zu halten. Sie beschwerten sich vehement bei Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer und rückten diesem auf die Pelle.
Fürths Trainer Mike Büskens sank dagegen vor Erleichterung auf den Rasen.