Der neue Sportdirektor Oliver Kreuzer hat den seit Jahren kriselnden Zweitligisten 1860 München zu Geschlossenheit aufgerufen. "Der Fokus sollte auf dem Fußball liegen und nicht auf anderen Nebenkriegsschauplätzen", sagte der 49-Jährige im Rahmen seiner Vorstellung beim "kleinen schlafenden Riesen" (Kreuzer) am Donnerstag.
Kreuzer: "1860 ein schlafender Riese"
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Mit der Verpflichtung von Kreuzer hat der Verein jede Diskussion um einen Einstieg von Felix Magath beendet. Diese gab es in den letzten Monaten immer wieder.
Zuletzt hatte Kreuzer sowohl mit Hannover 96 als auch mit dem 1. FC Nürnberg geflirtet. Den Kontakt zu 1860 gab es schon seit August, doch zuletzt wurden die Gespräche immer intensiver, denn vor der Mitgliederversammlung am 15. November wollte die Verantwortlichen Klarheit und Fakten schaffen mit der Installation eines neuen starken Mannes im sportlichen Bereich.
Nötiges Fachwissen und großes Netzwerk
Mit Kreuzer bekommen die Münchner einen erfahrenen Mann, der mit dem nötigen Fachwissen und einem großen Netzwerk ausgestattet ist.
Viel Zeit zum Eingewöhnen bleibt dem früheren Bayern-Profi (1991 bis 1997), der einen Vertrag bis 2018 - gültig auch für die 3. Liga - unterschrieben hat, bei den Sechzigern nicht.
"Wichtig ist die Aktualität. Der Kader ist allemal zweitligatauglich. Es gilt, den Verein dort hinzuführen, wo er hingehört", sagte Kreuzer vor dem Spiel des Tabellenvorletzten am Sonntag (ab 13.15 Uhr LIVE in unserem Sportradio SPORT1.fm und im LIVETICKER) bei Eintracht Braunschweig und forderte einen "selbstbewussten, mutigen, geschlossenen Auftritt".
Kreuzer glaubt an Turnaround
Er habe als Profi, aber auch als Manager in Basel, Salzburg, Karlsruhe und Hamburg "leider Gottes alles erlebt. Ich kenne diese Situationen. Trotzdem: Mit einer Geschlossenheit innerhalb des Vereins und einem seriösen Arbeiten kann man hier den Turnaround schaffen", meinte Kreuzer.
Der neue Sportchef ist eine von mehreren Personalien bei den Löwen. Peter Cassalette soll in wenigen Tagen zum Präsidenten gewählt werden, bereits vor zwei Wochen hatten die Münchner Benno Möhlmann als neuen Trainer verpflichtet.
"Pläne und Ideen im Kopf"
Möhlmann hatte nach dem 1:0 gegen Duisburg am vergangenen Wochenende Verstärkungen für die Winterpause angekündigt. "Da gibt es in den nächsten Tagen Gespräche mit dem Trainerteam. Man hat natürlich Pläne und Ideen im Kopf", sagte Kreuzer, der vor allem im Sturm Handlungsbedarf sieht: "Die Fakten sind klar: Man hat wenige Tore geschossen. Da ist es naheliegend, dass man in diesem Bereich etwas tun muss."
Von Investor Hasan Ismaik habe er schon "ein Signal bekommen, dass wir was tun können". Für Kreuzer sind die Sechziger "ein Verein mit großer Tradition. Das Potenzial ist sehr, sehr groß. Es ist ein kleiner schlafender Riese." Und zwar einer, den er aufwecken will.