Nordlicht Alexander Nouri soll dem kriselnden bayerischen Zweitligisten FC Ingolstadt seine Identität zurückgeben.
Nouri wird neuer Ingolstadt-Coach
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"Der FC Ingolstadt 04 muss wieder für etwas stehen", sagte Sportdirektor Angelo Vier am Montag bei der Vorstellung des neuen Trainers Nouri, "und Alex wird ein Teil davon sein."
Nouri, 1979 im niedersächsischen Buxtehude als Sohn eines Iraners und einer Deutschen geboren und 2016/17 Trainer bei Werder Bremen, erhielt einen Vertrag bis 2020.
Nouri beschwört die Einheit in Ingolstadt
Der Nachfolger des am Samstag nach dem 0:1 gegen den FC St. Pauli entlassenen Stefan Leitl wird "auf eigenen Wunsch" bereits am Dienstag beim 1. FC Köln auf der FCI-Bank sitzen. (2. Bundesliga: 1. FC Köln - FC Ingolstadt ab 18.30 Uhr im LIVETICKER).
"Ich habe richtig Bock auf die Aufgabe", sagte der 39-Jährige: "Wir wollen mit Fleiß, Taten und Erfolgserlebnissen zu einer Einheit werden." Attribute wie Wille und Kampfkraft hatten die ambitionierten Schanzer zuletzt gefehlt: In sechs Saisonspielen gab es für den Ex-Bundesligisten (2015-2017) nur fünf Punkte.
"Wir haben in Alexander Nouri einen hoch engagierten Trainer für uns gewinnen können. Nach den Gesprächen sind wir zu 100 Prozent überzeugt, dass er der richtige Mann für uns ist. Alex brennt für diese Aufgabe", sagte Sportdirektor Vier. Als Assistent wird Nouri wie bei Werder von Markus Feldhoff unterstützt.
In Bremen hatte der frühere Mittelfeldspieler Nouri im September 2016 übernommen und den schwächelnden Traditionsklub auf Platz acht geführt. Nach saisonübergreifend 13 Bundesligaspielen ohne Sieg war er im Oktober 2017 entlassen worden. Seitdem war er ohne Job.
"Musste nicht lange überlegen"
Nouri habe in Bremen "gezeigt, dass er ein Team aufrichten und mitreißen kann", sagte Vier. Der Sportchef, der selbst in der Kritik steht, soll zuvor vergeblich Trainer wie Markus Weinzierl, Jens Keller und Uwe Neuhaus kontaktiert haben.
"Wirklich sehr gut", seien die Gespräche mit dem Klub gewesen, sagte Nouri: "Ich musste nicht lange überlegen. Inhaltlich, bezüglich des Fußballs und der Werte des Vereins waren wir sofort einer Meinung." In Köln soll seine Mannschaft "mutig" auftreten und sich "alles abverlangen". Sein vordringliches Ziel: "Dass die Torhymne dort nicht gespielt wird."
Dem steht der Anspruch von Bundesliga-Absteiger Köln entgegen, "Spiele zu gewinnen", wie Coach Markus Anfang sagte. Der Trainerwechsel werde Ingolstadt zwar "einen neuen Impuls geben", der Schanzer-Kader aber "derselbe sein".
Als mögliche Kandidaten waren auch Uwe Neuhaus, Markus Weinzierl und Jens Keller gehandelt worden. Doch wie SPORT1 berichtete, hatten die drei kein Interesse an einem Job bei den Schanzern.