Der taumelnde 1. FC Nürnberg hat sich im Abstiegskampf der 2. Fußball-Bundesliga nach sieben sieglosen Spielen ein wenig Luft verschafft und dem SV Wehen-Wiesbaden im direkten Duell einen weiteren Tiefschlag verpasst.
Nürnberg gelingt Befreiungsschlag
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Der neunmalige deutsche Meister holte mit einem 6:0 (3:0) im Abstiegs-Endspiel erst seinen zweiten Sieg aus den vergangenen elf Partien und hat bei nun fünf Punkten Vorsprung auf Rang 17 zumindest mit dem direkten Abstieg wohl nichts mehr zu tun. (Wehen Wiesbaden - Nürnberg, Der Liveticker zum Nachlesen)
Der herausragende Robin Hack (7., 41. und 65.), Asger Sörensen (38., 58.) und der eingewechselte Adam Zrelak (83.) erzielten die Treffer für den Club, der seine Chancen konsequent nutze - begünstigt freilich durch die eklatanten Zweikampfschwäche der Gastgeber. "Wir haben viel Scheiße fressen müssen in dieser Saison, irgendwann reicht's auch mal. Als Team haben wir uns zusammengerauft und uns vorgenommen, das Ruder rumzureißen, das ist uns heute gut gelungen", sagte Hack bei Sky.
Gerettet ist Nürnberg nach dem höchsten Auswärtssieg seiner Zweitliga-Geschichte zwei Spieltage vor dem Saisonende aber längst nicht: Am Mittwoch könnte der auf dem Relegationsplatz liegende Karlsruher SC wieder mit den Franken gleichziehen. "Wir müssen so weitermachen, Vollgas geben, kein bisschen nachlassen", sagte Hack. Am Sonntag trifft der Club daheim auf den VfB Stuttgart.
Keller mit vielen Wechseln beim Club
Vom Resultat des KSC bei Jahn Regensburg hängen auch die Chancen von Wehen-Wiesbaden auf den Klassenverbleib ab. Die Hessen haben vorerst lediglich zwei Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz, der rettende Rang 15 ist dagegen fünf Zähler entfernt. "Es ist sicher nicht einfacher geworden", sagte Torhüter Heinz Lindner ernüchtert.
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Hack war wie schon in den vergangenen Wochen auffälligster Nürnberger, sein Führungstreffer verlieh dem Club allerdings zunächst keine Sicherheit. Tatsächlich übernahmen die Gastgeber nach danach zunehmend die Initiative und hatten gute Gelegenheiten zum Ausgleich, ehe sie sich durch ihre Schwächen im Zweikampf und im Stellungsspiel selbst aller Chancen beraubten. Nürnberg nutzte dies weidlich aus und hätte sogar noch höher gewinnen können.
Heidenheim bleibt im Aufstiegsrennen
Der 1. FC Heidenheim bleibt im packenden Aufstiegskampf der 2. Liga indes der gefährliche Underdog. Die Überraschungsmannschaft der Liga erreichte bei der SpVgg Greuther Fürth ein 0:0 und kann am Sonntag mit einem Heimsieg im direkten Duell sogar am zweitplatzierten Hamburger SV vorbeiziehen. (Greuther Fürth - Heidenheim, Der Liveticker zum Nachlesen)
Der FCH schloss zudem nach Punkten (beide 52) zumindest vorübergehend zum VfB Stuttgart auf. Die Schwaben empfangen am Mittwoch (18.30 Uhr/Sky) den SV Sandhausen. "Ich möchte meiner Mannschaft ein Riesenlob aussprechen. Es war schwierig für uns, aber wir haben dagegen gehalten", sagte FCH-Trainer Frank Schmidt: "Mit ein bisschen Glück machen wir das Tor kurz vor Schluss. Es war eine brutal intensive Partie von beiden Mannschaften."
Niveau der Partie schwach
In einem arg zerfahrenen Spiel besaß Heidenheim die erste große Chance: Stürmer David Otto aber schoss allein vor dem Fürther Torhüter Marius Funk links vorbei (7.). Das rächte sich, denn somit musste sich der FCH jeden Ball hart erkämpfen und konnte nicht mit mehr Ruhe seinen Fußball aufziehen.
Fürth spielte sich mit dem Selbstvertrauen des Derbysieges beim 1. FC Nürnberg (1:0) immer wieder mit vielen Kurzpässen an den gegnerischen Strafraum heran, doch dort versandeten die meisten Angriffe. Das Niveau blieb auch nach der Pause schwach. Havard Nielsen vergab die Gelegenheit zum Fürther 1:0 (72.).