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Fortuna Düsseldorf: Rouwen Hennings über Saisonstart, Ziele und Duell mit Werder Bremen

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Fortuna Düsseldorf: Rouwen Hennings über Saisonstart, Ziele und Duell mit Werder Bremen

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Hennings: “Wird ein heißer Tanz”

Dank Routinier Rouwen Hennings feiert Fortuna Düsseldorf einen optimalen Saisonstart. Gegen Werder Bremen will die Fortuna nachlegen. Hennings gibt sich im SPORT1-Interview selbstbewusst.
Nach 8 Jahren schafft Fortuna Düsseldorf mal wieder einen Auftaktsieg in die neue Saison. Matchwinner ist Torjäger Hennings, der gleich doppelt trifft.
von Oliver Müller

Es war ein Start nach Maß für Fortuna Düsseldorf in die neue Saison der 2. Bundesliga, insbesondere für Rouwen Hennings. 2:0 gewann die Fortuna beim SV Sandhausen, Hennings gelang innerhalb von sechs Minuten ein Doppelpack.

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Nun kommt es zum Duell der früheren Erstligisten gegen Werder Bremen (2. Bundesliga: Fortuna Düsseldorf - Werder Bremen, ab 20.30 Uhr LIVE im TV auf SPORT1). Vorab spricht Hennings im SPORT1-Interview über Gegner Werder, Fortunas neuen, jungen Trainer Christian Preußer und die Vorgabe von Vorstandsmitglied Klaus Allofs.

SPORT1: Rouwen Hennings, täuscht der Eindruck oder konnten Sie es gar nicht mehr abwarten, bis die Saison wieder losgeht?

Rouwen Hennings: Ich glaube, es geht allen Spielern so. Die Vorbereitungszeit ist nicht die schönste Zeit im Fußballerleben. Der Tag, auf den man hinarbeitet, ist gerade am Anfang noch ziemlich weit weg. Es wird viel geschuftet, die Beine sind oft schwer. Wenn es dann wieder losgeht, kommt auch wieder eine Leichtigkeit rein, ein Kitzeln kommt wieder in die Füße. Ich habe mich sehr gefreut, dass es endlich wieder losgeht. Vor allen Dingen war es nach so langer Zeit ohne Zuschauer schon mal wieder cool, vor Fans spielen zu können.

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SPORT1: Gefreut haben Sie sich sicherlich auch, dass Sie doppelt getroffen haben. Das ist ja nicht unbedingt schlecht fürs Selbstbewusstsein, wenn man als Stürmer mit einem Doppelpack in die Saison startet. Wie wirkt sich das bei Ihnen jetzt aus?

Hennings: Natürlich tut mir das gut, zwei Tore in einem Spiel zu machen und so der Mannschaft zu helfen, dass wir mit einem 2:0-Sieg in Sandhausen in die Saison starten. Ich war in der ersten Halbzeit wenig im Spiel. Wir hatten offensiv als Mannschaft schon das eine oder andere Problem. Die Abstimmung und die Zielgenauigkeit waren noch nicht so da. Das haben wir mit Anpfiff der zweiten Halbzeit sofort besser gemacht. Wir sind sehr gut in die Halbzeit gekommen und hatten super Angriffe. Der eine ist mir ein bisschen auf den Fuß gefallen, beim zweiten holt Shinta (Appelkamp, Anm.d.Red.) clever den Elfmeter raus und dann musste ich eigentlich nur noch vollstrecken. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur 2. Bundesliga)

SPORT1: Es hat sich was getan bei der Fortuna. Es gibt mit Christian Preußer einen neuen, jungen Trainer. Was verlangt er von euch und was will er von der Mannschaft sehen?

Hennings: Er ist sehr deutlich in seinen Ansprachen. Wir haben von Tag eins an grundlegende Dinge, die er sehen möchte, mit an die Hand bekommen. Gerade beim zweiten Gegentor hat man das gesehen, dass wir sofort ins Gegenpressing umschalten sollen, wenn wir den Ball verlieren. Wir haben im gegnerischen Sechzehner den Ball erobert und Shinta wurde da direkt gefoult. Das sind Elemente, die uns nach fünf Wochen Vorbereitung schon im ersten Spiel geholfen haben und ich denke, dass alles im Laufe der Saison noch ein bisschen mehr greifen wird.

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SPORT1: Sie haben Shinta Appelkamp schon mehrfach erwähnt, was ist er für ein Typ auf dem Platz und abseits davon?

Hennings: Ein angenehmer Zeitgenosse, einfach ein ruhiger, sachlicher, wirklich netter Mensch. Und darüber hinaus ist er fußballerisch auch noch sehr, sehr talentiert. Ich glaube, dass er das alles aufgrund seiner Intelligenz sehr gut einordnen kann, was geschrieben und auch erwartet wird. Da müssen wir uns keine Sorgen machen, dass er irgendwie abhebt. Er soll einfach seinen Stiefel spielen. Man hat schon im ersten Spiel gesehen, dass er Qualitäten hat, die uns sehr weit bringen können.

SPORT1: Klaus Allofs hat gesagt, es sollte schon der Anspruch von Fortuna Düsseldorf sein, in der Bundesliga zu spielen. Das war das Ziel in der vergangenen Saison. Warum hat es da nicht so recht mit der Umsetzung dieser Zielvorgabe geklappt? Und was macht Hoffnung, dass es in der neuen Saison besser klappt?

Hennings: In der letzten Saison hatten wir das eine oder andere Problem, das teilweise auch ein bisschen selbstgemacht war. Wir hatten erst recht spät einen Kader zur Verfügung, nach dem 5. Spieltag hatten wir erst alle wirklich da. Dann hatten wir Verletzungsprobleme bei wichtigen Spielern und kamen nur einmal so richtig in Schwung. Das war vor der Winterpause. Danach war wieder ein bisschen Sand im Getriebe. Wir konnten uns dann nicht mir so in den Flow spielen, der vielleicht ausgereicht hätte, um doch noch mal oben anzuklopfen. Nach dem Abstieg und einem relativ großen Umbruch hatten schon ganz andere Mannschaften vor uns größere Probleme. Die hatten dann den Abstiegskampf zu bewältigen.

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Es war ärgerlich, dass es am Ende für oben nicht gereicht hat, letztlich war die Saison trotzdem in Ordnung. Der Anspruch des Vereins, in der Bundesliga zu spielen, ist absolut nachvollziehbar. Es ist eine riesige Stadt, es ist ein mega-cooler, großer Verein, die Strukturen werden immer professioneller. Da ist es ganz natürlich, dass der Verein bestenfalls immer in die Bundesliga möchte. Dieses Jahr wird es mit der Konkurrenzsituation in der Zweiten Liga nicht einfacher. Es ist noch ausgeglichener als letzte Saison, vielleicht noch auf einer höheren Qualitätsstufe. Die Mannschaften sind allesamt ein Stück besser, aber auch noch enger zusammengerückt sind. Da wird es auf Kleinigkeiten ankommen. (DATEN: Die Tabelle der 2. Bundesliga)

SPORT1: Kann es auch ein psychologischer Vorteil sein, wenn Absteiger wie Schalke 04 und der kommende Fortuna-Gegner Werder Bremen die ohnehin schon starke zweite Liga weiter verstärken, sodass die Favoritenrolle einen Klub wie die Fortuna nicht mehr so stark drückt wie möglicherweise in der letzten Saison?

Hennings: Unbedingt in der Favoritenrolle haben wir uns auch nicht gesehen. Wir wollten ganz klar aufsteigen, aber es gab trotzdem noch andere Vereine. Das ist in dieser Saison aufgrund der Namen noch mal ein bisschen spezieller. Mit Schalke und Werder Bremen sind jetzt zwei Vereine in der zweiten Liga, mit denen man dort vor ein paar Jahren niemals gerechnet hätte. Vielleicht haben die jetzt diesen absoluten Druck. Ob es uns hilft, weiß ich nicht. Wenn, dann nehmen wir das gerne an. Aber wir sind für unsere Aufgaben selbst verantwortlich und die wollen wir alle bestmöglich erledigen. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der 2. Bundesliga)

SPORT1: Sie kenne die zweite Liga ja sehr gut und wir Journalisten benutzen auch gerne plakative Begriffe, wie “die stärkste zweite Liga aller Zeiten” …

Henning: … ist sie ja jedes Jahr. Das höre ich jedes Jahr. (lacht)

SPORT1: Aber dieses Jahr stimmt es zum ersten Mal.

Hennings: Ja, in den Vorberichten habe ich gesehen, wie viele Meisterschaften jetzt in der zweiten Liga rumlaufen, dazu auch internationale Pokale. Was die Tradition angeht, ist das ganz, ganz großes Kino. Das ist auch eine sehr gute Werbung für die zweite Liga, dass so viele gute Vereine vertreten sind. Ich denke, es wird bis zum Ende sehr spannend und qualitativ mit Sicherheit ein Stück nach vorne gehen.

Das Topspiel der 2. Bundesliga ab der Saison 2021/22 am Samstagabend ab 19.30 Uhr LIVE im TV auf SPORT1

SPORT1: Wie schwer wird es gegen Werder Bremen?

Hennings: Sehr schwer. Wenn man sich das Spiel angeschaut hat und auch die Namen, dann sieht man absolute Qualität. Wir müssen mit mannschaftlicher Geschlossenheit offensiv und defensiv mit einem guten Plan agieren, um dagegenzuhalten. Samstagabend, 20.30 Uhr, das erste Mal hier zuhause mit Zuschauern – das wird ein ganz heißer Tanz, auf den ich mich jetzt schon richtig freue.

SPORT1: Was würde es Ihnen bedeuten, zur Abrundung ihrer großen Karriere nochmals Bundesliga zu spielen?

Hennings: Das wünscht sich jeder. Der eine hat mehr Zeit, der andere weniger. Ich bin jetzt im Herbst meiner Karriere und das wäre natürlich das Größtmögliche. Jeder hat seinen eigenen Anspruch. Ich würde auch gerne noch mal zeigen, was ich eine Klasse höher draufhabe. Und dafür werde ich jetzt die restlichen 33 Spiele alles geben.